Am Sonntagnachmittag ernannte das Unesco-Welterbekomitee nach etwa einstündiger Debatte auch den Naumburger Dom zum Weltkulturerbe.
"Ein außergewöhnliches, universelles Erbe"
Haithabu und Danewerk sind Weltkulturerbe. Am Samstag nahm die Unesco die Wikingersiedlung und die nahegelegene Grenzanlage in die Liste der Welterbestätten auf. Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen Unesco-Kommission, begrüßt die Entscheidung.
Mit Haithabu und Danewerk sei ein "außergewöhnliches, universelles Erbe" zum Weltkulturerbe bestimmt worden, sagte Maria Böhmer im Deutschlandfunk Kultur. Die Präsidentin der Deutschen Unesco-Kommission hob besonders hervor, dass die Eintragung Haithabus und Danewerks in die Welterbeliste ohne Aussprache erfolgt sei. Die Bewerbung habe also wirklich überzeugt. "Deshalb gratuliere ich auch allen, die daran beteiligt waren."
Schafft es auch der Naumburger Dom auf die Liste?
Vorsichtig optimistisch äußerte sich Böhmer auch zu den Chancen des Naumburger Doms, beim dritten Bewerbungsanlauf in die Welterbeliste aufgenommen zu werden. "Ich denke, aller guten Dinge sind drei", so die CDU-Politikerin. "Es wird hart daran gearbeitet, jetzt in Bahrain, noch zu überzeugen, dass der außergewöhnliche, universelle Wert, der im letzten Jahr ja in Krakau beim Welterbekomitee dem Naumburger Dom zuerkannt worden ist, dass dieser auch die Grundlage sein sollte jetzt für die Einschreibung." Noch seien einige Fragen zu klären: "Aber ich glaube, dass unsere Delegation wirklich gut aufgestellt ist, und ich drücke ganz fest die Daumen dafür."
Bei den beiden vorangegangenen Bewerbungen war die Aufnahme des Naumburger Doms als Teil der Kulturlandschaft Saale-Unstrut beantragt worden. Die überarbeitete Bewerbung bezieht sich allein auf den Dom, der als eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler aus der Zeit des europäischen Hochmittelalters gilt.
Über die Aufnahme des Naumburger Doms ins Weltkulturerbe entscheidet das Komitee im Rahmen seiner Tagung in Bahrain voraussichtlich am Sonntagabend. Insgesamt befindet das Welterbekomitee bis zum 4. Juli über etwa 30 neue Nominierungen für die Welterbeliste.
(uko)