805 Millionen Menschen hungern
Heute wurde der neue Welthunger-Index (WHI) vorgestellt. Die Deutsche Welthungerhilfe warnt vor Hungerkrisen, etwa in den von Ebola betroffenen Ländern in Westafrika. Insgesamt hat sich die Ernährungssituation aber verbessert.
Momentan hungerten weltweit 805 Millionen Menschen, sagte die Präsidentin der Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann, im Deutschlandradio Kultur. Das sei im Vergleich zu früher eine niedrige Zahl: "Es hat große Fortschritte gegeben."
Dennoch sei die Zahl bei Betrachtung der Einzelschicksale noch immer viel zu hoch, betonte sie. Es würden genug Lebensmittel auf der Welt produziert, Hungerbekämpfung sei möglich, betonte Dieckmann.
Länder, die den Hunger effektiv bekämpft haben, sind unter anderen Kambodscha, Vietnam, Bangladesch, Thailand, Ruanda, Angola und Ghana. Doch diesen positiven Beispielen stehen andere Länder gegenüber, die nie von dem Problem betroffen waren, doch jetzt plötzlich das Risiko von Hungerkrisen aufweisen. Als Bespiele nannte Dieckmann Syrien und den Irak.
Insgesamt nimmt der Hunger auf der Welt ab
Insgesamt nimmt der Hunger auf der Welt seit Jahren ab: Der durchschnittliche Welthungerindex (WHI) 2014 aller Länder liegt bei 12,5 Punkten. Im Jahr 1990 erreichte er noch 20,6 Punkte. Zugrunde gelegt werden dabei Daten zur Unterernährung, dem Untergewicht und der Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren. In Rom berät seit Montag ein Komitee der Vereinten Nationen über eine bessere Sicherung der Ernährung.
Der neue Welthunger-Index wurde am Montag in Berlin vorgestellt. Der Bericht erscheint in diesem Jahr zum neunten Mal und dient als wichtige Messgröße, um die aktuelle Hungersituation auf der Welt zu erfassen. Er gibt auch Aufschluss über die Erfolge und Misserfolge in den einzelnen Entwicklungsländern.