Weltkulturerbe

    Brandkatastrophe in Valparaíso

    Menschen beobachten den Großbrand auf dem Ramaditos-Hügel in der chilenischen Hafenstadt Valparaíso.
    Menschen beobachten den Großbrand auf dem Ramaditos-Hügel in der chilenischen Hafenstadt Valparaíso. © picture-alliance / dpa / Felipe Trueba
    Bei einem Großbrand in Valparaíso sind insgesamt zwölf Menschen gestorben. Rund 2000 Häuser wurden in der chilenischen Hafenstadt zerstört, deren historisches Zentrum zum Weltkulturerbe der Unesco gehört.
    Die Zahl der Todesopfer bei der Brandkatastrophe in der chilenischen Hafenstadt Valparaíso ist auf zwölf gestiegen. Die traurige Bilanz zog am Sonntag Innenminister Rodrigo Peñailillo. Die Flammen zerstörten seinen Angaben zufolge 850 Hektar Land und rund 2000 Häuser. Der Brand in Valparaíso war am Samstag im Wald am Stadtrand ausgebrochen. Die Situation vor Ort sei inzwischen stabil, berichtet der Südamerika-Korrespondent Peer Vorderwülbecke im Deutschlandradio Kultur, auch wenn die Einsatzkräfte noch immer gegen das Feuer kämpften: "Das Schlimmste ist erst mal überstanden."
    Architekturerbe des frühen Industriezeitalters
    Seit dem Jahr 2003 gehört die historische Altstadt Valparaísos mit ihren steilen Zahnradbahnen und bunten Häusern zum Weltkulturerbe der Unesco. Als Beispiel der Architektur und Stadtentwicklung des späten 19. Jahrhunderts gleicht die Hafenstadt in ihrer Anlage einem Amphitheater, erläutert die Organisation in ihrer Beschreibung.
    Zum Erbe der ehemals wichtigsten Hafenstadt im gesamten Pazifikraum gehören außergewöhnliche Bauten der Industrialisierung und zahlreiche Kirchenbauten. Eine weitere Besonderheit Valparaísos sind die Ascensores: Standseilbahnen bzw. Aufzüge, die die zahlreichen Hügel verbinden, über die sich die Stadt erstreckt. Von den ehemals 30 Anlagen sind heute noch die Hälfte erhalten.
    Bachelet bedauert "schreckliche Tragödie"
    Die chilenische Stadt Valparaíso wurde 1544 als Hafen der gut 120 Kilometer entfernten Hauptstadt Santiago de Chile gegründet. Sie ist heute Sitz der beiden Häuser des Nationalkongresses - Abgeordnetenkammer und Senat - und wird jährlich von tausenden einheimischen und ausländischen Touristen besucht.
    Die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet sprach bei einem Besuch im Katastrophengebiet von einer "schrecklichen Tragödie" und sagte wegen der Feuersbrunst eine für Dienstag geplante Reise nach Argentinien ab.
    hum