Album-Entdeckungen des Monats
Musik, die besonders hörenswert ist, muss nicht immer von bekannten Künstlern sein. Diesen Monat sind vier Alben mit Musik aus Peru, Südafrika, Brasilien und Pakistan erschienen, die unbedingt Erwähnung finden müssen.
Kanaku y el tigre aus Peru
Ihr Album heißt "Quema", Quema Quema! Ich muss sagen, ich habe mich völlig in dieses Album verliebt – eine wilde Mischung aus Indie-Pop, aus Amerikana und gespenstischen Hawaii-Gitarren, immer mal wieder lugt Brian Wilson von den Beach Boys um die Ecke und irgendwo ist auch der verrückte Humor einiger Cumbia-Musiker präsent. Handgemachte Musik der ganz feinen Art. Ein Album voller potentieller Hits, würden die Peruaner nur nicht Spanisch singen!
Fabiano do Nascimento
Vor wenigen Tagen erschien ein Album von Fabiano do Nascimento. Der wurde 1983 in Rio geboren, seit 2000 lebt er in Kalifornien und jetzt hat er einen ganz besonderen Coup gelandet – für sein neues Album "Danca dos Tempos" konnte er Airto moreira überreden, mit ihm ins Studio zu gehen, der für alle amerikanischen Größen spielte, allen voran die Band Weather Report oder Herbie Hancock. Eigentlich ist das eine eher altmodische Bossa Nova-Platte, die vor allen Dingen ohne viele Effekte auskommt. Zwei Musiker begegnen sich im Studio und jeder spielt so gut er kann. Das ist eine so radikale Rückkehr zum Ursprung dieser Musik, das ist schon wieder reinste Avantgarde!
Fantasma
Ist das nun Indie-Rock, südafrikanische House-Musik, Hip-Hop oder Weltmusik? Wen interessiert es, wenn das Ergebnis stimmt und beim Debütalbum der Band Fantasma stimmt einfach alles! Man sagt immer, Südafrika habe die bunteste Musikszene auf dem afrikanischen Kontinent und hier kommt sie in ihrer ganzen Vielfalt zusammen. Der Londoner "Guardian" schrieb von hoch ansteckendem Afro-Pop in allen möglichen Formen und obwohl jeder Song für sich einem experimentellen Ansatz folge, sei dieses Album alles andere als eine akademische Fingerübung. Schon jetzt ist "Free Love" von Fantasma eines der ganz großen Alben des Jahres!
Early Pakistani Dance Music
Nicht vergessen werden darf eine neue Kompilation vom kleinen Hamburger Label Ovular! "Early Pakistani Dance Music" ist sie überschrieben und fasst 14 Stücke aus frühen Soundtracks zusammen – mal mit Mariachi-Trompeten, mal mit psychedelischen Orgeln oder Twang-Gitarren. Dazu die typischen Bhangra-Beats aus Bollywood und fertig ist eine mitreißende Partyplatte!