"Weltraumschüssel" auf der grünen Wiese
Mitten auf einer Schafsweide und umgeben von grünen Wiesen steht im australischen Parkes das größte Radioteleskop der südlichen Hemisphäre. Die "Weltraumschüssel" Baujahr 1961 spielte schon bei der ersten Mondlandung eine zentrale Rolle.
Der Weg zu den Sternen führt über eine holprige Schotterstraße voller Schlaglöcher - etwa 380 Kilometer nordwestlich von Sydney.
Ein paar Autominuten außerhalb der 10.000-Einwohner-Stadt Parkes liegt das Schmuckstück der australischen Weltraumforschung. Ein bewegliches Radioteleskop, Baujahr 1961. Der Star unter den Sternwarten der südlichen Hemisphäre.
Das Gelände des Radioteleskops von Parkes befindet sich mitten in einer Schafweide, umgeben von spinatgrünen Wiesen und abgeernteten Weizenfeldern. Etwa 100 Meter neben dem Besucherzentrum steht ein gemauerter Rundbau: das Kontrollzentrum. Auf dessen Dach ist das montiert, was die Einheimischen in Parkes nur "The Dish" nennen, "die Schüssel." Ein Radioteleskop mit gewaltigen 64 Metern Antennendurchmesser.
Die Schüssel von Parkes ist das feinste Ohr auf der südlichen Erdhalbkugel. Es erfasst selbst feinste Mikrowellen. Dafür ist das Teleskop mit glattem Metall ausgekleidet - eingefasst von einem Drahtgitter am äußeren Rand der Parabolschüssel. Die Empfängerkabine, voller sensibler Messinstrumenten für Radio- und Mikrowellen, liegt direkt darunter. Der Arbeitsplatz von Rick Twardy.
Rick Twardy ist einer von zehn Radioastronomen, die von Parkes aus den Weltraum belauschen. Rick kann die Antennenschüssel bis zu einem Winkel von 60 Grad auf ein Objekt ausrichten. Doch dafür jedes Mal ein paar tausend Tonnen Teleskop zu bewegen ist ein echtes Himmelfahrtskommando.
"Ich denke oft über die Menge Stahl über meinem Kopf nach, denn der Kontrollraum ist direkt unter der Schüssel. Wenn wir das Teleskop ausrichten, dann spüren wir jede Erschütterung. Ich nenne das einen 'echten Kontrollraum für einen Astronomen'. Bei anderen Teleskopen sitzen Kollegen einen halben Kilometer weit von ihrer Schüssel weg."
Das Radioteleskop von Parkes ist das bedeutendste, wissenschaftliche Instrument, das je in Australien gebaut wurde. Die Erfolgsliste der "Schüssel" ist lang: Erst entdeckten die Astronomen von Parkes Qasare, die Kerne weit entfernter, aktiver Galaxien, dann fanden sie heraus, dass die Milchstraße aus einem spiralförmigen Sternenverbund interstellarer Magnetfelder besteht. Mehr als die Hälfte aller bekannter Pulsare, schnell rotierender Neutronensterne, wurden mit dem Teleskop von Parkes erspäht – und dann war da noch die Mondlandung vor 40 Jahren.
"It’s one small step for man, one giant leap for mankind …”"
Als Neil Armstrong 1969 als erster Mensch den Mond betrat, saß Parkes in der ersten Reihe. Die dramatischen Fernsehbilder von Apollo 11 wurden nicht von der NASA, sondern vom örtlichen Radioteleskop aus in die Welt übertragen.
" "We claim this planet for all human kind …"
Parkes und die Live-Übertragung der Mondlandung: Seit diese Fußnote der Geschichte 2001 in der australischen Filmkomödie "The Dish" verewigt wurde, ist in Parkes nichts mehr wie es war.
Bevor der Film in die Kinos kam, besuchten jährlich etwa 55.000 Touristen das Radioteleskop, heute sind es mehr als 100.000. Sie kommen oft von weit her. Aus Nostalgie, Neugier oder für eine Geschichts-Nachhilfestunde.
"Mein Sohn hat nicht geglaubt, dass Australien eine Rolle bei der Mondlandung spielte und dass die Schüssel mitten in einer Schafweide steht."
"Viele dachten das Teleskop sei nur eine Kulisse. Der Film zeigt, dass es wirklich in Australien ist und dass wir damals zu einem Weltereignis beigetragen haben."
Die Touristen, die zur Schüssel pilgern, sind für Parkes und das Observatorium ein astronomisches Geschäft. Seit dem Welterfolg des Films und jetzt zum 40. Jubiläum der Mondlandung ist Astronom Rick Twardy halb Wissenschaftler und halb Fremdenführer. Doch auch wenn es fast 50 Jahre alt ist: Das Radioteleskop von Parkes ist nach wie vor im All-Einsatz – und kein Museum.
"Die Besucher, die hierherkommen, sollen mit eigenen Augen sehen, dass wir ein modernes Forschungsobservatorium sind. Unsere Technik ist auf dem neusten Stand und unser Teleskop um vieles stärker und sensibler als früher. Was auch immer im Feld der Radioastronomie passiert – wir sind ganz vorne mit dabei."
Ob bei Apollo, der Suche nach Wasserstoff im All oder außerirdischer Intelligenz: Seit 1961 ist das Radioteleskop von Parkes ständig im Einsatz. Die Australier halfen mit die Besatzung der gestrandeten Apollo-13-Mission sicher zurück zur Erde zu bringen und wenn die NASA bald wieder nach den Sternen greift, dann sind die Astronomen in Parkes mit dabei. Denn in fast 50 Jahren hatten sie noch nie einen Sprung in der Schüssel.
Ein paar Autominuten außerhalb der 10.000-Einwohner-Stadt Parkes liegt das Schmuckstück der australischen Weltraumforschung. Ein bewegliches Radioteleskop, Baujahr 1961. Der Star unter den Sternwarten der südlichen Hemisphäre.
Das Gelände des Radioteleskops von Parkes befindet sich mitten in einer Schafweide, umgeben von spinatgrünen Wiesen und abgeernteten Weizenfeldern. Etwa 100 Meter neben dem Besucherzentrum steht ein gemauerter Rundbau: das Kontrollzentrum. Auf dessen Dach ist das montiert, was die Einheimischen in Parkes nur "The Dish" nennen, "die Schüssel." Ein Radioteleskop mit gewaltigen 64 Metern Antennendurchmesser.
Die Schüssel von Parkes ist das feinste Ohr auf der südlichen Erdhalbkugel. Es erfasst selbst feinste Mikrowellen. Dafür ist das Teleskop mit glattem Metall ausgekleidet - eingefasst von einem Drahtgitter am äußeren Rand der Parabolschüssel. Die Empfängerkabine, voller sensibler Messinstrumenten für Radio- und Mikrowellen, liegt direkt darunter. Der Arbeitsplatz von Rick Twardy.
Rick Twardy ist einer von zehn Radioastronomen, die von Parkes aus den Weltraum belauschen. Rick kann die Antennenschüssel bis zu einem Winkel von 60 Grad auf ein Objekt ausrichten. Doch dafür jedes Mal ein paar tausend Tonnen Teleskop zu bewegen ist ein echtes Himmelfahrtskommando.
"Ich denke oft über die Menge Stahl über meinem Kopf nach, denn der Kontrollraum ist direkt unter der Schüssel. Wenn wir das Teleskop ausrichten, dann spüren wir jede Erschütterung. Ich nenne das einen 'echten Kontrollraum für einen Astronomen'. Bei anderen Teleskopen sitzen Kollegen einen halben Kilometer weit von ihrer Schüssel weg."
Das Radioteleskop von Parkes ist das bedeutendste, wissenschaftliche Instrument, das je in Australien gebaut wurde. Die Erfolgsliste der "Schüssel" ist lang: Erst entdeckten die Astronomen von Parkes Qasare, die Kerne weit entfernter, aktiver Galaxien, dann fanden sie heraus, dass die Milchstraße aus einem spiralförmigen Sternenverbund interstellarer Magnetfelder besteht. Mehr als die Hälfte aller bekannter Pulsare, schnell rotierender Neutronensterne, wurden mit dem Teleskop von Parkes erspäht – und dann war da noch die Mondlandung vor 40 Jahren.
"It’s one small step for man, one giant leap for mankind …”"
Als Neil Armstrong 1969 als erster Mensch den Mond betrat, saß Parkes in der ersten Reihe. Die dramatischen Fernsehbilder von Apollo 11 wurden nicht von der NASA, sondern vom örtlichen Radioteleskop aus in die Welt übertragen.
" "We claim this planet for all human kind …"
Parkes und die Live-Übertragung der Mondlandung: Seit diese Fußnote der Geschichte 2001 in der australischen Filmkomödie "The Dish" verewigt wurde, ist in Parkes nichts mehr wie es war.
Bevor der Film in die Kinos kam, besuchten jährlich etwa 55.000 Touristen das Radioteleskop, heute sind es mehr als 100.000. Sie kommen oft von weit her. Aus Nostalgie, Neugier oder für eine Geschichts-Nachhilfestunde.
"Mein Sohn hat nicht geglaubt, dass Australien eine Rolle bei der Mondlandung spielte und dass die Schüssel mitten in einer Schafweide steht."
"Viele dachten das Teleskop sei nur eine Kulisse. Der Film zeigt, dass es wirklich in Australien ist und dass wir damals zu einem Weltereignis beigetragen haben."
Die Touristen, die zur Schüssel pilgern, sind für Parkes und das Observatorium ein astronomisches Geschäft. Seit dem Welterfolg des Films und jetzt zum 40. Jubiläum der Mondlandung ist Astronom Rick Twardy halb Wissenschaftler und halb Fremdenführer. Doch auch wenn es fast 50 Jahre alt ist: Das Radioteleskop von Parkes ist nach wie vor im All-Einsatz – und kein Museum.
"Die Besucher, die hierherkommen, sollen mit eigenen Augen sehen, dass wir ein modernes Forschungsobservatorium sind. Unsere Technik ist auf dem neusten Stand und unser Teleskop um vieles stärker und sensibler als früher. Was auch immer im Feld der Radioastronomie passiert – wir sind ganz vorne mit dabei."
Ob bei Apollo, der Suche nach Wasserstoff im All oder außerirdischer Intelligenz: Seit 1961 ist das Radioteleskop von Parkes ständig im Einsatz. Die Australier halfen mit die Besatzung der gestrandeten Apollo-13-Mission sicher zurück zur Erde zu bringen und wenn die NASA bald wieder nach den Sternen greift, dann sind die Astronomen in Parkes mit dabei. Denn in fast 50 Jahren hatten sie noch nie einen Sprung in der Schüssel.