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"Im Gespräch" am 28.10.2017 ab 9.05 Uhr.
Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen unter der Telefonnummer 0800 2254 2254, per E-Mail unter gespraech@deutschlandfunkkultur.de - sowie auf Facebook und Twitter.
Geld sicher anlegen und sparen
Die Hälfte der Deutschen besitzt ein Sparbuch. Welche Alternativen gibt es? Wie können wir Geld sparen und sicher anlegen und vermehren? Das fragen wir Hermann-Josef Tenhagen, den Chefredakteur des Verbraucherportals "Finanztip", zum Weltspartag.
Am 30.10. ist Weltspartag, für viele eher ein nostalgisches Datum. Ältere mögen sich noch daran erinnern, dass sie als Kind stolz mit ihrer Spardose zur Bank gegangen sind, ihr Erspartes eingezahlt haben – und dafür einen schicken Eintrag in ihr Sparbuch bekamen. Den Tag gibt es immer noch, aber wer sein Geld auf dem Sparkonto liegen lässt, ist selber Schuld. In Zeiten von Niedrig- und sogar Negativzinsen wird man eher ärmer. Dennoch sind die Deutschen ein Volk der Sparer, nicht der Anleger – wir sind Börsenmuffel. Mehr als zwei Billionen Euro werden zurzeit auf Sparkonten gehortet. Welche Alternativen gibt es?
Wie können wir Geld sparen, sicher anlegen – und vermehren?
"Zweitausend Milliarden Euro lagern auf deutschen Sparkonten, zwei Billionen – das ist unendlich viel Geld", sagt Hermann-Josef Tenhagen.
Der Wirtschaftsjournalist ist Chefredakteur des 2013 gegründeten Verbraucherportals "Finanztip" und kennt das Geschäft mit dem Geld wie kaum ein zweiter. Zuvor war er 15 Jahre lang Chefredakteur von Finanztest, dem Monatsmagazin der Stiftung Warentest. Ihm geht es darum, die Verbraucher zu stärken, sie zu ermutigen, sich mehr um ihre Finanzen zu kümmern – und mehr aus ihrem Geld zu machen.
Jeder Haushalt könnte 2000 Euro jährlich sparen
Sein Rat: "Jeder Haushalt kann mit einfachen Tricks 2000 Euro im Jahr sparen. Über die größten unnötigen Geldfresser unseres Alltags." Für sein neues Buch hat Hermann- Josef Tenhagen geprüft, wo sich im Haushalt Geld sparen lässt. Sein Tipp: Alte Verträge regelmäßig prüfen und gegebenenfalls den Strom- oder Gasanbieter wechseln, ebenso den Handyvertag, Versicherungen oder die Bank.
Die Einsparmöglichkeiten für einen Durchschnittshaushalt: "300 Euro beim Strom und 300 Euro bei der Heizung, 550 Euro beim Surfen und Telefonieren und 400 Euro bei der Kfz-Versicherung, 100 Euro beim Girokonto und noch einmal 100 Euro für die ersten 10.000 Euro Tagesgeld. Schließlich noch mal bei Krankenkasse, Hausrat- und Haftpflichtversicherungen 300 Euro."
Der Finanzexperte fordert dringend mehr Bildung in Geldfragen; Finanzwissen müsse bereits in der Schule grundlegend vermittelt werden.
Sein Appell: "Wir zahlen zu viel für schlechte Dienstleistungen. Und denjenigen, die uns das Geld aus der Tasche ziehen, ist es nur recht, wenn man sich nicht kümmert."