Hilfsangebote für Menschen mit Depressionen und ihre Angehörigen:
Wenn auch Sie sich in einer scheinbar ausweglosen Situation befinden oder das auf einen Ihrer Angehörigen zutrifft, zögern Sie nicht, Hilfe anzunehmen bzw. anzubieten.
Hilfe bietet unter anderem die Telefon-Seelsorge in Deutschland:
0800 111 0 111 (gebührenfrei)
0800 111 0 222 (gebührenfrei)
Die Robert-Enke-Stiftung hat in Zusammenarbeit mit der Klinik für Psychatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der RWTH Aachen eine Beratungshotline ins Leben gerufen. Diese Hotline bietet Informationen über Depressionen und deren Behandlungsmöglichkeiten an.
Tel. 0241–80 36 777 (Montag bis Freitag von 09 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr)
Die Stiftung hat auch eine App entwickelt, die an Depression erkrankten Menschen unter anderem Notfall-Hilfe per SOS-Notruf anbietet.
Schon ein Gespräch hilft meistens
Rund 10.000 Menschen in Deutschland töten sich jedes Jahr selbst. Was tun, wenn wir wissen, dass jemand in so großer Not steckt, dass er nicht mehr leben will? Die Psychotherapeutin Barbara Schneider rät zu einem offenen Umgang mit dem Thema.
Immer, wenn sich Prominente selbst töten, oder ein Verdacht auf Suizid besteht, wird das Thema Selbstmord erneut medial und von einer breiteren Öffentlichkeit diskutiert. Jüngster Fall ist der Sänger Daniel Küblböck, der von einem Kreuzfahrtschiff gesprungen sein soll. Und vor einigen Jahren erschütterte der Freitod des Bundesliga-Torwarts Robert Enke die Republik.
Dennoch schaut die Öffentlichkeit nach Ansicht von Experten noch immer zu wenig auf das Problem. Das Thema mache den Menschen Angst und sei tabuisiert, sagte Barbara Schneider, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, im Deutschlandfunk Kultur.
Bewusstsein für das Thema schärfen
Die Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention sagte, die meisten Menschen hätten Angst, andere auf das Thema anzusprechen. Dabei sei jemand, der über einen Suizid nachdenke, darüber zumeist sehr froh.
Insgesamt müsse das Bewusstsein der Menschen für das Thema geschärft werden, sagte Schneider. Denn schon mit einem Gespräch unterbreche man die Suizid-Gedanken. Wenn jemand abwehrend reagiere und nicht reden wolle, sollte das als Alarmsignal gewertet werden. Man müsse sich dann trotzdem um den Betreffenden kümmern, betonte Schneider. (ahe)