Wenn der Körper nicht mehr gehorcht
Zittern, Koordinationsprobleme oder Sprachschwierigkeiten - die Bilder des an Parkinson erkrankten Papstes Johannes Paul II. haben der breiten Öffentlichkeit ein Bild von dieser Krankheit vermittelt. Heilbar ist Parkinson nicht, auch die Ursachen sind noch nicht eindeutig geklärt. Seit Sonntag beraten rund 3000 Wissenschaftler auf dem Parkinson-Weltkongress in Berlin über neue Erkenntnisse der Parkinson-Erkennung und Behandlung.
Die Erkrankung Parkinson ist eng mit dem Bild des verstorbenen Papstes Johannes Paul dem II. verbunden. Das Zittern der Hände, die Koordinationsprobleme beim Gehen, dazu Sprachschwierigkeiten, die Artikulation des ehemaligen Kirchenoberhauptes wurde immer undeutlicher, und manchmal knickte er müde mit dem Kopf zur Seite.
Auch Muhammad Ali, der Weltklasse-Boxer leidet an Parkinson, die Schauspielerin Katharine Hepburn, Salvador Dali, Wilhelm von Humboldt. Viele berühmte Personen sind bewusst mit der Erkrankung in die Öffentlichkeit getreten.
Der Vorsitzende der deutschen Parkinson Vereinigung, Wolfgang Götz, der selber an der Parkinsonschen Krankheit leidet, ist über den öffentlichen Umgang mit der Erkrankung nicht immer glücklich.
" Es ist die Frage, wie sie in die Öffentlichkeit gehen. Für mich ist ein anschreckendes Beispiel Peter Hoffmann, in Deutschland der Heldentenor, der dann in Interviews sagt, das er noch drei Stunden am Tag reiten geht und Golf spielen. Der lebt in einer Welt, die für den normalen Parkinson-Patienten in Deutschland einfach nicht existiert. Und dann bekommt man gesagt, wenn der das noch alles kann, dann kann das ja nicht so schlimm sein. Und insofern ist mir ein Muhammad Ali oder ein Papst, bei dem man sieht, was Parkinson sein kann, die sind mir wesentlich lieber, wie diese Schönredner vom Stil Peter Hoffmann."
Der englische Arzt James Parkinson beschrieb 1817 zum ersten Mal die Krankheit. Er nannte sie "Shaking Palsy" - Schüttellähmung. Dabei ist der Begriff aus heutiger Sicht irreführend. Die Parkinsonsche Erkrankung ist keine Lähmung, sondern eine zunehmende Bewegungsverarmung.
Parkinson ist eine chronische motorische Störung. Ausgelöst wird sie durch den Verlust bestimmter Nervenzellen im Gehirn. Sterben diese Nervenzellen, wird nicht mehr ausreichend Dopamin produziert. Doch Dopamin ist ein wichtiger Botenstoff, ohne den die Koordination von Bewegungen wie Gehen, Zugreifen und das Halten des Gleichgewichts nicht mehr funktionieren. Der Körper kann deshalb einfachste Handgriffe nicht mehr leisten.
Bundesweit leiden 250.000 Menschen an der Erkrankung Parkinson, die mit steigendem Altern immer häufiger auftritt. Ein Prozent der über 60-Jährigen, zwei der über 70-Jährigen und drei Prozent aller über 80-Jährigen in Deutschland haben Parkinson. Doch die Zahl der jüngeren Patienten nimmt zu, sagt der Neurologe Thomas Gasser aus Tübingen
"Die Frage ist, wenn wir alle 150 Jahre alt werden, hätten wird dann alle den Parkinson? Das könnte durchaus sein. Andererseits ist es so, es gibt schon viele Patienten, die mit 40 oder 50 erkranken und das ist nicht normal. Man könnte vielleicht sagen die Alterkrankheiten sind bestimmte lokal vorgezogene Alterungsprozesse, die asynchron mit der Alterung des restlichen Organismus ablaufen und das, was wir eigentlich tun möchten, ist dieses Synchronizität wieder herstellen, das heißt. die Dopaminzellen zumindest solange zu schützen und funktionieren zu lassen, wie eben der Gesamtorganismus normal funktioniert."
Das Problem, Parkinson beginnt schleichend. Erste Anzeichen können Schulter- und Nackenschmerzen sein, auch plötzlich auftretende Depressionen können auf Parkinson hindeuten. Doch gerade am Anfang der Erkrankung ist die Diagnose schwierig. Eine zuverlässige Früherkennung gibt es nicht. Die Folge, die Patienten werden viel zu spät behandelt. Meist sind mehr als die Hälfte der Nervenzellen im Gehirn bereits abgestorben.
Die Erkrankung lässt sich mit Medikamenten aufhalten, heilbar ist Parkinson aber nicht. Die Ursachen sind bis heute nicht geklärt.
Nur knapp fünf Prozent der Parkinson-Fälle sind erbliche bedingt.
Trotzdem hoffen Forscher genau hier den Schlüssel für eine frühzeitige Erkennung von Parkinson zu finden. Denn der Mechanismus im Gehirn ist bei allen Patienten derselbe. Bestimmte Nervenzellen funktionieren einfach nicht mehr.
Auch Muhammad Ali, der Weltklasse-Boxer leidet an Parkinson, die Schauspielerin Katharine Hepburn, Salvador Dali, Wilhelm von Humboldt. Viele berühmte Personen sind bewusst mit der Erkrankung in die Öffentlichkeit getreten.
Der Vorsitzende der deutschen Parkinson Vereinigung, Wolfgang Götz, der selber an der Parkinsonschen Krankheit leidet, ist über den öffentlichen Umgang mit der Erkrankung nicht immer glücklich.
" Es ist die Frage, wie sie in die Öffentlichkeit gehen. Für mich ist ein anschreckendes Beispiel Peter Hoffmann, in Deutschland der Heldentenor, der dann in Interviews sagt, das er noch drei Stunden am Tag reiten geht und Golf spielen. Der lebt in einer Welt, die für den normalen Parkinson-Patienten in Deutschland einfach nicht existiert. Und dann bekommt man gesagt, wenn der das noch alles kann, dann kann das ja nicht so schlimm sein. Und insofern ist mir ein Muhammad Ali oder ein Papst, bei dem man sieht, was Parkinson sein kann, die sind mir wesentlich lieber, wie diese Schönredner vom Stil Peter Hoffmann."
Der englische Arzt James Parkinson beschrieb 1817 zum ersten Mal die Krankheit. Er nannte sie "Shaking Palsy" - Schüttellähmung. Dabei ist der Begriff aus heutiger Sicht irreführend. Die Parkinsonsche Erkrankung ist keine Lähmung, sondern eine zunehmende Bewegungsverarmung.
Parkinson ist eine chronische motorische Störung. Ausgelöst wird sie durch den Verlust bestimmter Nervenzellen im Gehirn. Sterben diese Nervenzellen, wird nicht mehr ausreichend Dopamin produziert. Doch Dopamin ist ein wichtiger Botenstoff, ohne den die Koordination von Bewegungen wie Gehen, Zugreifen und das Halten des Gleichgewichts nicht mehr funktionieren. Der Körper kann deshalb einfachste Handgriffe nicht mehr leisten.
Bundesweit leiden 250.000 Menschen an der Erkrankung Parkinson, die mit steigendem Altern immer häufiger auftritt. Ein Prozent der über 60-Jährigen, zwei der über 70-Jährigen und drei Prozent aller über 80-Jährigen in Deutschland haben Parkinson. Doch die Zahl der jüngeren Patienten nimmt zu, sagt der Neurologe Thomas Gasser aus Tübingen
"Die Frage ist, wenn wir alle 150 Jahre alt werden, hätten wird dann alle den Parkinson? Das könnte durchaus sein. Andererseits ist es so, es gibt schon viele Patienten, die mit 40 oder 50 erkranken und das ist nicht normal. Man könnte vielleicht sagen die Alterkrankheiten sind bestimmte lokal vorgezogene Alterungsprozesse, die asynchron mit der Alterung des restlichen Organismus ablaufen und das, was wir eigentlich tun möchten, ist dieses Synchronizität wieder herstellen, das heißt. die Dopaminzellen zumindest solange zu schützen und funktionieren zu lassen, wie eben der Gesamtorganismus normal funktioniert."
Das Problem, Parkinson beginnt schleichend. Erste Anzeichen können Schulter- und Nackenschmerzen sein, auch plötzlich auftretende Depressionen können auf Parkinson hindeuten. Doch gerade am Anfang der Erkrankung ist die Diagnose schwierig. Eine zuverlässige Früherkennung gibt es nicht. Die Folge, die Patienten werden viel zu spät behandelt. Meist sind mehr als die Hälfte der Nervenzellen im Gehirn bereits abgestorben.
Die Erkrankung lässt sich mit Medikamenten aufhalten, heilbar ist Parkinson aber nicht. Die Ursachen sind bis heute nicht geklärt.
Nur knapp fünf Prozent der Parkinson-Fälle sind erbliche bedingt.
Trotzdem hoffen Forscher genau hier den Schlüssel für eine frühzeitige Erkennung von Parkinson zu finden. Denn der Mechanismus im Gehirn ist bei allen Patienten derselbe. Bestimmte Nervenzellen funktionieren einfach nicht mehr.

Muhammad Ali eröffnet trotz seiner Erkrankung die Olympischen Spiele 1996© AP