Zwei Menschen, zwei Inseln
70:12 Minuten
Auf Samos findet Gisela die Liebe ihres Lebens. Doch es ist nicht leicht, einen Traum zu leben. Lieblingsgästin Lisa Bassenge weiß, dass Erwachsenenwerden ganz schön schnell gehen kann. Und Tilman Bemm schreibt einen Brief für einen Regentag.
Manchmal trifft sie einen wie der Blitz, ganz plötzlich und unvermutet: die große Liebe. Es ist das Jahr 1982, Gisela ist Anfang 20, als sie mit ihrer Mutter und ihrer Tante Urlaub auf Samos macht. In Ireon, einem verschlafenen Dorf im Süden der griechischen Insel, lernt sie Marko kennen, einen jungen Griechen, der in einer Taverne als Kellner arbeitet.
Gisela weiß sofort: "Mich hat’s erwischt." Als sie zurückfliegt, sagt sie es ihrem Mann gleich am Flughafen: "Es hat sich etwas verändert zwischen uns. Was, weiß ich noch nicht, aber ich lasse mich scheiden."
Marianthi Milona erzählt in "Plus Eins" die berührende Geschichte einer Frau, die nach einem Urlaubsflirt ihr ganzes bisheriges Leben aufgibt und alles noch einmal auf Anfang setzt: Gisela verlässt ihren Mann, gibt ihre Arbeit als Arzthelferin in Deutschland auf und zieht zu Marko nach Samos.
Am Anfang ist es ein Traum, wie in einem Hollywoodfilm - die Liebe, der Strand, das Meer, alles dabei. Doch dann holt die Realität die beiden ein. Die Religion, die Familie, die Rolle der Frau, dazu zwei Menschen, die beide nicht gern nachgeben, wenn es Konflikte gibt, und sich am Ende nicht einmal auf einen gemeinsamen Wohnort einigen können: Was tun, wenn die große Liebe im Alltag ankommt?
Oder sind es gerade die kleinen und großen Konflikte, die eine intensive Zweierbeziehung ausmachen? "Ich glaube, dass man schon durch ganz schön viel Matsch und Pampe gehen muss, bis man lernt, was gut für einen ist", sagt Lisa Bassenge, Musikerin und Mutter von drei Töchtern, die in dieser Ausgabe von "Plus Eins" die Lieblingsgästin von Moderator Utz Dräger ist. Die beiden haben zusammen Abitur gemacht und stellen fest, dass in der Zwischenzeit doch ganz schön viel passiert ist. Kinder, Partnerschaften, Trennungen: "Wir sind ganz schön schnell erwachsen geworden."
Und dann auch noch: Corona. Für Bassenge war die Pandemie wie für viele Künstler und Kulturschaffende ein Einbruch. Konzerte und Auftritte wurden abgesagt. Aber, sagt sie: "Es hat mir auch eine gewisse Ruhe gegeben."
Wie können wir solche kleinen, positiven Momente aus dem vergangenen Jahr in die Zeit nach Corona herüberretten? "Kleine Ziele", rät Coach Tilman Bemm in unserer Rubrik "Die Antwort". Er erklärt, wie uns ein "Regentagbrief" durch schlechte Zeiten bringen kann.