Wenn Fußball auf Mode trifft
Craig Native zeigt, dass sich Fußball und Mode durchaus vereinen lassen. Der ehemalige Fußballspieler verschmilzt traditionell afrikanische Elemente mit einem modernen, westlichen Kleidungsstil.
"Das war eins meiner ersten Modelle, eine lebensgroße, traditionell geknüpfte Stoffpuppe der Ndebele Volksgruppe. Sie trägt ein Headset. Denn heutzutage kannst du mit deiner traditionellen Kleidung irgendwo auf der Welt sitzen und per Computer mit jemandem in Berlin sprechen. Ich verschmelze gerne Altes mit Neuem, traditionell afrikanische mit moderner Kleidung."
Craig Native legt lässig den Arm um sein Modell. Spielerisch, und doch vorsichtig, tänzelt er um die Puppe herum, denn sein Atelier in Gardens - einem alten Stadtteil von Kapstadt - ist nicht groß. Der 33-Jährige ist leger gekleidet und wirkt eher wie ein Sportler. Er trägt Jeans und einen von ihm entworfenen, schwarzen Kapuzenpullover. Auf die Brust ist ein Spielzeugroboter mit einem traditionellen Muster in Rot-Weiß gedruckt.
"Sind wir mal ehrlich. Wenn du morgens ins Eile bist, möchtest du nicht noch irgendetwas an deinem Körper drapieren. Du willst das Stück einfach anziehen und trotzdem gut aussehen. Ich verbinde den modernen Lifestyle mit afrikanischer Kultur."
So entwarf Craig Native inspiriert von dem traditionellen Umhang der Ndebele eine moderne Version aus Sweatshirt-Stoff. Mit der Mischung aus Umhang und Jacke kann man sich auch im Großstadtleben problemlos sehen lassen. Auf das praktische Kleidungsstück druckte er in den traditionellen Farben Rot, Blau und Gelb die typischen geometrischen Muster der südafrikanischen Volksgruppe.
"In der Modewelt waren geometrische Linien plötzlich total hip. Bei den Ndebele gab es die schon immer. Das hat mich dazu bewogen, auf den Zug aufzuspringen. Ich mache aber damit weiter, auch wenn der geometrische Trend vorbei ist. Denn die Ndebele wird es ja auch weiter geben."
Der junge Modedesigner ist undogmatisch. Er folgt seinem Bauchgefühl - dass er sich heute in der Modewelt bewegt, wundert ihn manchmal selbst. Denn eigentlich war der Sport seine große Leidenschaft. Der dynamische Farbige war früher viel auf Laufbahnen und auf Fußballplätzen unterwegs. Leider nicht ohne Folgen.
"Zweimal bin ich in Löchern im Fußballplatz hängengeblieben, sodass mein Körper sich in die eine und mein Knie sich in die andere Richtung drehten. Zwei Stunden später war ich mit Gips und Krücken unterwegs."
Noch heute schleicht sich bei diesen Erinnerungen eine Spur des Bedauerns auf das Gesicht von Craig Native. Die Verletzungen machten ihm schließlich einen Strich durch seine Sportlerkarriere. Doch dann ergriff ihn die allgemeine Aufbruchstimmung, die sich Mitte der 90er-Jahre, nach dem Ende der Apartheid, in Südafrika breitmachte.
"Bis dahin konnte man seine Meinung nicht offen sagen, und dann auf einmal war das möglich. Einige schrien ihre Meinung laut heraus, andere suchten sich alternative Ausdrucksmittel. Ich habe die Mode gewählt."
Denn für den kreativen Kopf ist Mode nicht dazu da, eine elitäre Schicht mit schicken Klamotten auszustatten, sondern Ausdruck eines neuen Identitätsgefühls im Post-Apartheid-Staat. Craig Natives Kleidungsstücke sind erschwinglich und bei vielen Südafrikanern beliebt. Von Anfang an kreierte er Sprüche und Schriftzüge für T-Shirts.
"Meine Botschaften drehten sich vor allem um Afrika als Ganzes. Ich hatte genug von diesem ich, ich, ich, das ohnehin vielen Künstlern zu eigen ist. Ich wollte wir, wir, wir."
Das Wir-Gefühl ist es auch, das Craig Native so sehr am Fußball gefällt. Bis heute kickt er in seiner Freizeit mit Freunden, schaut aber auch gerne den Profis zu. Umso besser, dass die Weltmeisterschaft in seinem Land stattfindet. Der Lieblingstrick des Modedesigners: Den Ball zwischen den Beinen des Gegners durchschießen. In Südafrika nennt man diesen Spielzug Shibobo.
"Jono Sono, ein berühmter Spieler in den 80er-Jahren, hat das mit Franz Beckenbauer gemacht. So wurde der Shibobo richtig berühmt, denn Franz Beckenbauer hat ganz schön dumm aus der Wäsche geschaut. Und Überraschung, Überraschung - ich habe ein T-Shirt mit einer Grafik von Shibobo gemacht."
Wo immer es geht, verbindet Craig Native die Mode mit dem Sport. Für die Zukunft träumt er vom Aufbau einer eigenen afrikanischen Sportmarke, die er am liebsten auch auf dem internationalen Markt etablieren würde. Für ein deutsches Versandhaus hat er bereits eine T-Shirt-Kollektion entworfen - aus in Afrika produzierter Baumwolle. Denn der junge Modedesigner versteht sich voll und ganz als Botschafter Afrikas.
"Das ist eine Möglichkeit, das Leben von über 150.000 Baumwollbauern zu verbessern. Und gleichzeitig helfen sie mir, meine Marke bekannter zu machen. Ich denke, es ist das perfekte Zusammenspiel. Ich benutze afrikanische Baumwolle, um afrikanische Mode in Afrika zu produzieren und diese dann in der Welt zu präsentieren."
Craig Native legt lässig den Arm um sein Modell. Spielerisch, und doch vorsichtig, tänzelt er um die Puppe herum, denn sein Atelier in Gardens - einem alten Stadtteil von Kapstadt - ist nicht groß. Der 33-Jährige ist leger gekleidet und wirkt eher wie ein Sportler. Er trägt Jeans und einen von ihm entworfenen, schwarzen Kapuzenpullover. Auf die Brust ist ein Spielzeugroboter mit einem traditionellen Muster in Rot-Weiß gedruckt.
"Sind wir mal ehrlich. Wenn du morgens ins Eile bist, möchtest du nicht noch irgendetwas an deinem Körper drapieren. Du willst das Stück einfach anziehen und trotzdem gut aussehen. Ich verbinde den modernen Lifestyle mit afrikanischer Kultur."
So entwarf Craig Native inspiriert von dem traditionellen Umhang der Ndebele eine moderne Version aus Sweatshirt-Stoff. Mit der Mischung aus Umhang und Jacke kann man sich auch im Großstadtleben problemlos sehen lassen. Auf das praktische Kleidungsstück druckte er in den traditionellen Farben Rot, Blau und Gelb die typischen geometrischen Muster der südafrikanischen Volksgruppe.
"In der Modewelt waren geometrische Linien plötzlich total hip. Bei den Ndebele gab es die schon immer. Das hat mich dazu bewogen, auf den Zug aufzuspringen. Ich mache aber damit weiter, auch wenn der geometrische Trend vorbei ist. Denn die Ndebele wird es ja auch weiter geben."
Der junge Modedesigner ist undogmatisch. Er folgt seinem Bauchgefühl - dass er sich heute in der Modewelt bewegt, wundert ihn manchmal selbst. Denn eigentlich war der Sport seine große Leidenschaft. Der dynamische Farbige war früher viel auf Laufbahnen und auf Fußballplätzen unterwegs. Leider nicht ohne Folgen.
"Zweimal bin ich in Löchern im Fußballplatz hängengeblieben, sodass mein Körper sich in die eine und mein Knie sich in die andere Richtung drehten. Zwei Stunden später war ich mit Gips und Krücken unterwegs."
Noch heute schleicht sich bei diesen Erinnerungen eine Spur des Bedauerns auf das Gesicht von Craig Native. Die Verletzungen machten ihm schließlich einen Strich durch seine Sportlerkarriere. Doch dann ergriff ihn die allgemeine Aufbruchstimmung, die sich Mitte der 90er-Jahre, nach dem Ende der Apartheid, in Südafrika breitmachte.
"Bis dahin konnte man seine Meinung nicht offen sagen, und dann auf einmal war das möglich. Einige schrien ihre Meinung laut heraus, andere suchten sich alternative Ausdrucksmittel. Ich habe die Mode gewählt."
Denn für den kreativen Kopf ist Mode nicht dazu da, eine elitäre Schicht mit schicken Klamotten auszustatten, sondern Ausdruck eines neuen Identitätsgefühls im Post-Apartheid-Staat. Craig Natives Kleidungsstücke sind erschwinglich und bei vielen Südafrikanern beliebt. Von Anfang an kreierte er Sprüche und Schriftzüge für T-Shirts.
"Meine Botschaften drehten sich vor allem um Afrika als Ganzes. Ich hatte genug von diesem ich, ich, ich, das ohnehin vielen Künstlern zu eigen ist. Ich wollte wir, wir, wir."
Das Wir-Gefühl ist es auch, das Craig Native so sehr am Fußball gefällt. Bis heute kickt er in seiner Freizeit mit Freunden, schaut aber auch gerne den Profis zu. Umso besser, dass die Weltmeisterschaft in seinem Land stattfindet. Der Lieblingstrick des Modedesigners: Den Ball zwischen den Beinen des Gegners durchschießen. In Südafrika nennt man diesen Spielzug Shibobo.
"Jono Sono, ein berühmter Spieler in den 80er-Jahren, hat das mit Franz Beckenbauer gemacht. So wurde der Shibobo richtig berühmt, denn Franz Beckenbauer hat ganz schön dumm aus der Wäsche geschaut. Und Überraschung, Überraschung - ich habe ein T-Shirt mit einer Grafik von Shibobo gemacht."
Wo immer es geht, verbindet Craig Native die Mode mit dem Sport. Für die Zukunft träumt er vom Aufbau einer eigenen afrikanischen Sportmarke, die er am liebsten auch auf dem internationalen Markt etablieren würde. Für ein deutsches Versandhaus hat er bereits eine T-Shirt-Kollektion entworfen - aus in Afrika produzierter Baumwolle. Denn der junge Modedesigner versteht sich voll und ganz als Botschafter Afrikas.
"Das ist eine Möglichkeit, das Leben von über 150.000 Baumwollbauern zu verbessern. Und gleichzeitig helfen sie mir, meine Marke bekannter zu machen. Ich denke, es ist das perfekte Zusammenspiel. Ich benutze afrikanische Baumwolle, um afrikanische Mode in Afrika zu produzieren und diese dann in der Welt zu präsentieren."