Wenn Kinder Kunst bewerten
Im Rahmen des "No Education"-Programms besucht eine Kinderjury die Ruhrtriennale. Sie sollen alle Produktionen des Kunstfestivals besuchen - denn sie sind die einzigen, die hier Preise vergeben.
"Die Kinder brauchen unbedingt einen Apfel, oder? Ihr müsst doch was haben!"
Die Kinder kramen in ihren Taschen. Der Händler schaut sie herausfordernd an. "Tausch" heißt die Live-Art-Installation in der Ausstellung "12 Rooms". Die Kinderjury ist zu Besuch, gleich bei der Eröffnung. Schließlich tauscht ein Junge den Bleistift, den er gerade bekommen hat, um sich Notizen zu machen. Kinder vergeben die einzigen Preise der Ruhrtriennale. Das ist ein zentraler Punkt des "No Education"-Programms. Es gibt zum Beispiel Auszeichnungen für ...
"Das langweiligste Stück oder die verrücktesten Haare oder verrücktesten Nägel."
Annika geht in die siebte Klasse der Erich-Kästner-Gesamtschule in Bochum. Sie gehört zu den Mitgliedern der Kinderjury. Andere kommen aus Gelsenkirchen und Duisburg.
Cathrin Rose: "Die Kinder sind Kunstkenner. Die können uns was sagen zur Kunst, die haben eine Meinung dazu. Wir fragen sie nur nie."
Das wird nun anders. Cathrin Rose ist die Projektleiterin der Kinderjury und hat für die Schüler ein straffes Programm gestaltet. Denn sie sollen alle Produktionen anschauen. Die Kinder, die heute Mittag in den "12 Rooms" waren, sitzen morgen Abend in der Premiere des Tanzstücks "Enfants", einem weiteren Projekt der No-Education-Reihe. In John Cages "Europeras" war zunächst ein anderer Teil der Jury. Die "12 Rooms" lösen einige Diskussionen aus, zum Beispiel die Arbeit von Xavier LeRoy.
"Da hinten, da ist ein dunkler Raum, und da liegen zwei oder drei Menschen aufeinander. - Und da wussten wir nicht, da haben wir diskutiert, ob das jetzt ein Mensch ist oder eine Puppe oder eine Schildkröte ist. – Schildkröte? – Ja, das sah aus wie eine Schildkröte."
Nicht immer ist es leicht, den anderen klar zu machen, was man gerade empfindet.
"Ich hab irgendwie kein Wort dafür, wie ich das fand. Schon gut, aber auch ... - langweilig – ne, nicht langweilig. Mysteriös."
Die Kinder sehen alle Aufführungen der Ruhrtriennale, bei den "12 Rooms" lassen sie allerdings zwei aus.
Cathrin Rose: "Es gibt einfach zwei Räume mit expliziter Nacktheit. Wir sind zwar der Meinung, Kunst ist frei und auch die Kinder sind frei. Aber wir haben sehr viele Kinder mit muslimischem Hintergrund, die wollen wir auch nicht verschrecken."
Neugierig laufen die Kinder von Raum zu Raum, fassen die Performer an, machen sich die Ausstellung zu eigen. Viele sind zum ersten Mal in einem Museum.
"Das war auch interessant aber auch bisschen langweilig. Aber es war Kultur."
Die Kinder kramen in ihren Taschen. Der Händler schaut sie herausfordernd an. "Tausch" heißt die Live-Art-Installation in der Ausstellung "12 Rooms". Die Kinderjury ist zu Besuch, gleich bei der Eröffnung. Schließlich tauscht ein Junge den Bleistift, den er gerade bekommen hat, um sich Notizen zu machen. Kinder vergeben die einzigen Preise der Ruhrtriennale. Das ist ein zentraler Punkt des "No Education"-Programms. Es gibt zum Beispiel Auszeichnungen für ...
"Das langweiligste Stück oder die verrücktesten Haare oder verrücktesten Nägel."
Annika geht in die siebte Klasse der Erich-Kästner-Gesamtschule in Bochum. Sie gehört zu den Mitgliedern der Kinderjury. Andere kommen aus Gelsenkirchen und Duisburg.
Cathrin Rose: "Die Kinder sind Kunstkenner. Die können uns was sagen zur Kunst, die haben eine Meinung dazu. Wir fragen sie nur nie."
Das wird nun anders. Cathrin Rose ist die Projektleiterin der Kinderjury und hat für die Schüler ein straffes Programm gestaltet. Denn sie sollen alle Produktionen anschauen. Die Kinder, die heute Mittag in den "12 Rooms" waren, sitzen morgen Abend in der Premiere des Tanzstücks "Enfants", einem weiteren Projekt der No-Education-Reihe. In John Cages "Europeras" war zunächst ein anderer Teil der Jury. Die "12 Rooms" lösen einige Diskussionen aus, zum Beispiel die Arbeit von Xavier LeRoy.
"Da hinten, da ist ein dunkler Raum, und da liegen zwei oder drei Menschen aufeinander. - Und da wussten wir nicht, da haben wir diskutiert, ob das jetzt ein Mensch ist oder eine Puppe oder eine Schildkröte ist. – Schildkröte? – Ja, das sah aus wie eine Schildkröte."
Nicht immer ist es leicht, den anderen klar zu machen, was man gerade empfindet.
"Ich hab irgendwie kein Wort dafür, wie ich das fand. Schon gut, aber auch ... - langweilig – ne, nicht langweilig. Mysteriös."
Die Kinder sehen alle Aufführungen der Ruhrtriennale, bei den "12 Rooms" lassen sie allerdings zwei aus.
Cathrin Rose: "Es gibt einfach zwei Räume mit expliziter Nacktheit. Wir sind zwar der Meinung, Kunst ist frei und auch die Kinder sind frei. Aber wir haben sehr viele Kinder mit muslimischem Hintergrund, die wollen wir auch nicht verschrecken."
Neugierig laufen die Kinder von Raum zu Raum, fassen die Performer an, machen sich die Ausstellung zu eigen. Viele sind zum ersten Mal in einem Museum.
"Das war auch interessant aber auch bisschen langweilig. Aber es war Kultur."