"Werteinitiative" beklagt Antisemitismus in Kunst und Kultur
Der Verein „Werteinitiative“ beklagt eine Zunahme von Antisemitismus im Kunst- und Kulturbetrieb. Die Sprecherin des Vereins, Anna Staroselski, verwies als jüngstes Beispiel für Antisemitismus in der Kultur auf die fehlenden Reaktionen zum Überfall der militant-islamistischen Hamas auf ein Festival in Israel. Staroselski nannte das im Deutschlandfunk "erschütternd". Es habe stattdessen aus der Kulturszene Statements gegeben, die den Terror der Hamas verharmlosten. Das zeige das "Riesenproblem" mit Antisemitismus in Deutschland und international. Staroselski berichtete von 170 antisemitischen Vorfällen im Kunst- und Kulturbetrieb, die der Recherche- und Informationsstelle im vergangenen Jahr gemeldet worden seien. In einem Positionspapier der Werteinitiative heißt es, so trügen Kunst- und Kultur mittelbar zur Legitimierung antisemitischen Gedankenguts in der Gesellschaft bei. "Die künstlerische Ausdrucksfreiheit hat jedoch dort zu enden, wo sie zur Verbreitung von Hass und Hetze missbraucht wird", forderte Staroselski. Vom Bund forderte sie auch israelische und pro-israelische Künstler zu fördern. Bislang gebe es an dieser Stelle einen "stillen Boykott". Zudem müsse in den Kultur-Förderrichtlinien des Bundes klar stehen, dass das Existenzrecht Israels nicht infrage gestellt werden dürfe.