Als der Smiley zum Symbol wurde
Das House-Subgenre Acid House lieferte 1988 den Soundtrack zum sogenannten Second Summer of Love. Aus Großbritannien erreichte der US-amerikanische Musiktrend schließlich auch Deutschland. Maximilian Lenz, besser bekannt als WestBam, war mittendrin.
Acid House - Ende der 1980er Jahre der Sound des Second Summer of Love. Das neue Genre, zu dem die jungen Leute in London tanzten, schwappte auch nach Deutschland hinüber.
Hierzulande nahm der Musiker WestBam die Beats auf. Sein Track "Monkey Say, Monkey Do" (mit Jankuhn) wurde 1988 sogar auf Acid-Partys in Großbritannien gespielt: "Als Deutscher in England gespielt zu werden, war etwas Neues", erinnerte er sich im Deutschlandfunk Kultur.
Aha-Erlebnis durch die britische Musikpresse
Die Wurzeln von House und Acid House lassen sich laut WestBam zeitlich schon ein paar Jahre früher verorten. "Im Nachhinein wurde so getan, als wäre das '88 losgegangen", sagte er. Eigentlich habe sich der Stil aber organisch aus der 80er-Jahre-Tanzmusik entwickelt.
"Ich habe 1985 im Metropol schon die ersten House-Platten gespielt. Wohlgemerkt, ich wusste nicht, dass das House-Musik hieß," sagte der Musiker über seine Zeit als DJ im legendären Berliner Club. Man habe die Platten einfach aufgelegt, wie man auch andere Platten gespielt habe, ohne die Stilrichtung genau benennen zu können.
Den Genrenamen entnahm WestBam dann schließlich der britischen Musikpresse: "Das war ein Aha-Erlebnis: Ach so, deshalb steht hier überall 'House'!", so der Musiker, sich an die Plattencover seiner damaligen Sammlung erinnernd.
1988 sei aus der Partymusik Acid House dann eine "Glaubensgemeinschaft" geworden. Dabei seien auch Kleidung und Accessoires wichtig gewesen. Und der Smiley wurde zum Zeichen und Symbol des neuen "Glaubens". (chr)