Wird der Winter viel zu warm?
Die amerikanische Wetterbehörde NOAA sagt für Europa einen vergleichsweise warmen Winter voraus. Der Diplom-Meteorologe Andreas Friedrich relativiert die teils feuerroten NOAA-Schaubilder - mit solchen Vorhersagen müsse man vorsichtig umgehen.
Die langristigen Temperaturprognosen der US-Wetterbehörde NOAA ( National Oceanic and Atmospheric Administration) erinnern und zwangsläufig an den Klimawandel. Zum Teil feuerrot sind die Schaubilder für die nächsten Monate - und zeigen damit an, dass der Winter ein gutes Stück wärmer als im statistischen Schnitt werden soll. Meteorologen sprechen von einem "Wärmeüberschuss".
Andreas Friedrich, Diplom-Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst, plädiert allerdings davor, solche Prognosen mit Vorsicht zu genießen. Zum einen liege die Trefferquote nur bei 60 Prozent, sagte er im Deutschlandradio Kultur. Die Chancen, dass es nicht so kommt, sind also fast genauso groß.
"Kleiner, aber nicht unbedeutender Wintereinbruch"
Zum anderen könne der Bürger wenig damit anfangen, denn es handele sich nicht um eine Wettervorhersage, sondern um einen Klimatrend, sagte Friedrich. Selbst wenn eine Prognose über drei Monate einen Anstieg der Temperatur im Vergleich mit dem statistischen Schnitt vorhersage, könne das bedeuten, dass es im Januar eine Kältewelle gebe und es erst danach dann überdurchschnittlich mild werde.
Laut der eigentlichen Wettervorhersage soll es übrigens schon Anfang nächster Woche deutlich kälter werden. Friedrich spricht von einem "kleinen, aber nicht unbedeutenden Wintereinbruch". Vor allem in den Wintersportgebieten in den Alpen werde es einen halben Meter Neuschnee geben. (ahe)