Covid-19: Milliarden für einen Impfstoff
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Die WHO will heute auf einer Online-Geberkonferenz Gelder zur Entwicklung eines Corona-Impfstoffs einsammeln. Eine absolut notwendige Initiative, sagt die Expertin für Gesundheitspolitik Ilona Kickbusch.
Milliarden sollen zusammen kommen, wenn die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Staats- und Regierungschefs heute zur internationalen Online-Geberkonferenz bittet. Keinen Cent weniger wird die Entwicklung eines Impfstoffs gegen die Corona-Pandemie nämlich voraussichtlich kosten. Ilona Kickbusch, Expertin für Gesundheitspolitik, hält es für ein gutes Zeichen, dass es jetzt zu dieser Initiative kommt.
Zentrale Akteure bereit zum Handeln
Bei der Corona-Pandemie handele es sich um eine globale Herausforderung, sagt Kickbusch. Von daher sei es "sehr ermutigend, dass sehr wichtige Akteure in der globalen Gesundheit, aber auch in der globalen Politik bereit sind, jetzt zu handeln".
Bei der Suche nach einem Impfstoff sei es zwar sicherlich so, "dass man das Flugzeug baut, während man schon fliegt". Es gehe bei der Initiative aber nicht nur um einen Bereich, sondern gleichzeitig auch um die Entwicklung von Medikamenten und Tests.
Ein großes Netzwerk ist bereits vorhanden
Kickbusch ist optimistisch, dass die Kooperation zentraler Akteure Früchte tragen wird. Wichtig sei, dass man jetzt nicht auf einem "leeren Feld" aufbaue, so die Politikwissenschaftlerin. Es gebe engangierte Stiftungen, Impfstoff-Agenturen oder aber einen Rechtsrahmen wie das PIP Framework für Grippe-Impfstoffe. Insofern habe man zum einen "Modelle, die bereits wirken" und zum anderen "Organistationen, die das hier vorantreiben können."
Offene ethische Fragen vor der Zulassung eines Impfstoffs
Wie lang die Entwicklung eines wirksamen Impfstoffs dauere, könne niemand vorhersagen, sagt Kickbusch. Wenn es dann so weit ist, werden man auch über das Thema Zulassung sprechen müssen. Diese dauere bei Impfstoffen normalerweise Jahre. "Also muss man jetzt auch sehr ernsthafte ethische Überlegungen machen, wie schnell man so einen Impfstoff zugänglich machen kann, wie soll er getestet werden. Es sind sozusagen zehn bis 15 ganz massive Fragen, die man jetzt erarbeiten muss."