„Die Trauer der anderen ist unerträglich“
62:53 Minuten
Nach dem Mord an ihrer Schwester wird Katrins Familie aufgerieben zwischen Trauer und Schuldgefühlen. Außerdem: Warum es okay sein kann, mit dem Finger auf andere zu zeigen - und warum es nicht immer die ganz große Liebe sein muss.
Larissa Biber ist 21 Jahre alt, als sie Opfer eines Gewaltverbrechens wird. Für die Hinterbliebenen beginnt eine Zeit des Schmerzes.
Katrin Biber erzählt, wie es sie zerrissen hat, ihre Schwestern und Eltern leiden zu sehen. Wie sich die Familienmitglieder in ihrer jeweils eigenen Art zu trauern weit voneinander entfernten. Und wie sie zurück ins Leben fanden.
Lieblingsgast Christine Kewitz hat in ihrer beruflichen Karriere einiges erlebt: Sie hat Leserbriefe für eine Mädchen-Zeitschrift beantwortet, Warteschleifen für Computer-Händler eingesprochen und lange mit ihrer Festanstellung als Journalistin gehadert. Als ihr gekündigt wird, fällt sie trotzdem aus allen Wolken. Heute hilft sie anderen, ihren Weg durch die Wirrnisse des Lebens zu finden. Und die Liebe. Die allerdings hat es in sich, deswegen empfiehlt Christine Kewitz ihren SeminarteilnehmerInnen: "Wenn du jemanden findest, mit dem es ungefähr passt: Sei froh!"
Zu den Situationen, die man lieber aus seinem Leben streichen würde, gehört folgende: Das Kind zeigt mit seinem Finger auf einen anderen Menschen und sagt übertrieben laut: "Ist der aber dick!" Die Kulturwissenschaftlerin Sonja Eismann erzählt uns, warum sie diese Momente mittlerweile für ihren punkigen Gestus zu schätzen weiß. Dass Kinder die Unterschiedlichkeit von Körpern wahrnehmen, findet sie in erster Linie toll. Sie sagt: "Das Problem ist die Gesellschaft, die damit Wertungen verbindet." Sonja Eismanns Utopie: Die Wertfreiheit der Kinder zurück auf die Erwachsenen übertragen.
Redaktioneller Hinweis: Wir haben das Audio um konkrete Angaben zu einem Kursangebot von Frau Kewitz gekürzt, weil wir darin einen Verstoß gegen unsere Programmrichtlinien erkannt haben.