Wie Phoenix aus der Asche
Das Festspielhaus Hellerau - einst Treffpunkt der europäischen Avantgarde - hat sich große Ziele gesteckt. Nach fast 55-jähriger Besatzung wurde das Haus 1992 wieder eröffnet und soll nun, nach langer Sanierungsphase, wieder zu einem Ort für Tanz und zeitgenössische Kunst in Dresden werden: Ein Labor für künstlerische Produktion und Experimente. Damit das gelingt, hat sich der Intendant Udo Zimmermann mit William Forsythe einen der Urväter der Balettmoderne mit ins Boot geholt.
Die Wiederauferstehung des Festspielhauses von Hellerau, dessen Stern schon vor dem Ausbruch des ersten Weltkrieges sank, und welches in den nachfolgenden Jahrzehnten durch seine Nutzung als Kasernengelände keineswegs mit Samthandschuhen angepackt wurde, gilt auch als kleines Wunder. Denn am Anfang stand eine Idee, die aus dem Bürgertum kam. Schon Anfang der neunziger Jahre fanden sich Dresdner Intellektuelle und Kunstfreunde zusammen, die das Ensemble auf dem Hügel von Hellerau retten wollten. Die Dresdnerin Carla Junge erinnert sich:
"Ich war früher öfter mal da, als das noch die Experimentierzeit gewesen ist. Da war hier ja alles noch etwas in Trümmern, und die Wände sahen schlimm aus. Aber es hatte ja einen gewissen Reiz. Und nun bin ich ganz gespannt, was uns jetzt geboten wird in der Perfektion. Es ist ja ein großer Unterschied. Damals kam man hierher - das war so ein Wagnis. Und da gab es Tanzexperimente und alles Mögliche. Da konnte man etwas riskieren. Es war ja alles kaputt, und da war dann aus diesen Ruinen was zu machen. Aber jetzt muss ja eine andere Ära her, und ich freue mich sehr darauf, dass das nun passiert - auch unter dieser Ägide von Udo Zimmermann. Und vor allen Dingen dem so geliebten Forsythe, der nun hier sein Stück Heimat gefunden hat. das ist eigentlich eine ganz große Leistung von Vielen, die daran mitgewirkt haben."
Bernhard Freiherr von Loeffelholz, ehemaliger Vorsitzender der Kulturstiftung Dresden, der Dresdner Bank und heutiger Präsident des sächsischen Kultursenats, spann die Fäden nach Frankfurt - zur Stadt und zu dem Star-Choreographen William Forsythe. Denn allen Beteiligten war klar: Ein saniertes Gebäude war das Eine, die Belebung mit einem künstlerisch wertvollen Konzept das Andere. Löffelholz sammelte Verbündete in Frankfurt und in Dresden. Dresdens erster Bürgermeister, Lutz Vogel erinnerte heute noch einmal an diese Zeit, in der es für Hellerau um alles oder nichts ging:
"Lieber Herr von Loeffelholz, wir werden uns auch immer an die Vorgeschichte erinnern, die schon im Jahr 2002 begann. Just in dem Moment, in dem Dresden im Hochwasser stand und Sie mich anriefen und fragten: Was halten Sie von der Idee??? Ich hab' gesagt: Na gut, der Mann hat Sorgen, ich habe andere. Diese Initialzündung und Ihr Engagement, sehr geehrter Herr von Loeffelholz, wird in die Geschichte von Hellerau eingehen."
Es gelang den Freistaat mit ins Boot zu ziehen. Eine ganz bewusste Entscheidung, wie Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt betont:
"Wir wollten gerade hier in Dresden ein Zeichen für die moderne Kunst setzen."
Mit der Fertigstellung des Festspielhauses und dem hier beheimateten Europäischen Zentrum der Künste seien die Weichen für die Zukunft gestellt, sagte Dresden erster Bürgermeister Lutz Vogel:
"Hellerau wird sich zukünftig zu einem wichtigen Ort für künstlerisch avancierte Arbeit entwickeln. Ziel ist, neben kontinuierlichen Aufführungen, die Schaffung einer Laborsituation für künstlerische Produktion und auch Experimente."
Auch der Kulturstaatsminister Bernd Neumann ist sich sicher, dass Hellerau ein Erfolgsprojekt werden kann.
"Musik, Theater, bildende Kunst, Architektur und Medienkunst, an einem Ort: Hier in Hellerau ist in dieser Weise einmalig in Deutschland. Angesichts dieser Entwicklung mache ich mir um die Zukunft des Festspielhauses Hellerau keine Sorgen."
Star des heutigen Abends war jedoch eindeutig der Mann, der schon morgen den neuen Tanzboden im Festspielhaus Hellerau einweihen wird: der amerikanische Star-Choreograph William Forsythe:
"Guten Abend. Ich habe die Möglichkeit entweder etwas Kurzes abzulesen, oder etwas Kurzes zu sagen. Natürlich kommt an erster Stelle 'Thank You!'. Danke, und zwar jede Menge, ja."
Morgen Abend wird seine Performance "Human Writes" - eine tänzerische Auseinandersetzung mit dem Scheitern der Menschenrechts-Charta - den feierlichen Höhepunkt der Festspielhaus-Eröffnung setzen. Forsythe und seine Tanzcompagnie werden künftig über mehrere Monate im Jahr in Dresden gastieren und arbeiten. Ein hoffnungsvoller Anfang für ein Juwel unter den Festspielhäusern:
"Und ich weiß, wie viel es bedeutet - und es beutet mir auch unheimlich viel. Ja, ich bin ein bisschen nervös natürlich. Es ist eine große Tradition, aber die Herausforderung ist schon aufregend, ja!"
"Ich war früher öfter mal da, als das noch die Experimentierzeit gewesen ist. Da war hier ja alles noch etwas in Trümmern, und die Wände sahen schlimm aus. Aber es hatte ja einen gewissen Reiz. Und nun bin ich ganz gespannt, was uns jetzt geboten wird in der Perfektion. Es ist ja ein großer Unterschied. Damals kam man hierher - das war so ein Wagnis. Und da gab es Tanzexperimente und alles Mögliche. Da konnte man etwas riskieren. Es war ja alles kaputt, und da war dann aus diesen Ruinen was zu machen. Aber jetzt muss ja eine andere Ära her, und ich freue mich sehr darauf, dass das nun passiert - auch unter dieser Ägide von Udo Zimmermann. Und vor allen Dingen dem so geliebten Forsythe, der nun hier sein Stück Heimat gefunden hat. das ist eigentlich eine ganz große Leistung von Vielen, die daran mitgewirkt haben."
Bernhard Freiherr von Loeffelholz, ehemaliger Vorsitzender der Kulturstiftung Dresden, der Dresdner Bank und heutiger Präsident des sächsischen Kultursenats, spann die Fäden nach Frankfurt - zur Stadt und zu dem Star-Choreographen William Forsythe. Denn allen Beteiligten war klar: Ein saniertes Gebäude war das Eine, die Belebung mit einem künstlerisch wertvollen Konzept das Andere. Löffelholz sammelte Verbündete in Frankfurt und in Dresden. Dresdens erster Bürgermeister, Lutz Vogel erinnerte heute noch einmal an diese Zeit, in der es für Hellerau um alles oder nichts ging:
"Lieber Herr von Loeffelholz, wir werden uns auch immer an die Vorgeschichte erinnern, die schon im Jahr 2002 begann. Just in dem Moment, in dem Dresden im Hochwasser stand und Sie mich anriefen und fragten: Was halten Sie von der Idee??? Ich hab' gesagt: Na gut, der Mann hat Sorgen, ich habe andere. Diese Initialzündung und Ihr Engagement, sehr geehrter Herr von Loeffelholz, wird in die Geschichte von Hellerau eingehen."
Es gelang den Freistaat mit ins Boot zu ziehen. Eine ganz bewusste Entscheidung, wie Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt betont:
"Wir wollten gerade hier in Dresden ein Zeichen für die moderne Kunst setzen."
Mit der Fertigstellung des Festspielhauses und dem hier beheimateten Europäischen Zentrum der Künste seien die Weichen für die Zukunft gestellt, sagte Dresden erster Bürgermeister Lutz Vogel:
"Hellerau wird sich zukünftig zu einem wichtigen Ort für künstlerisch avancierte Arbeit entwickeln. Ziel ist, neben kontinuierlichen Aufführungen, die Schaffung einer Laborsituation für künstlerische Produktion und auch Experimente."
Auch der Kulturstaatsminister Bernd Neumann ist sich sicher, dass Hellerau ein Erfolgsprojekt werden kann.
"Musik, Theater, bildende Kunst, Architektur und Medienkunst, an einem Ort: Hier in Hellerau ist in dieser Weise einmalig in Deutschland. Angesichts dieser Entwicklung mache ich mir um die Zukunft des Festspielhauses Hellerau keine Sorgen."
Star des heutigen Abends war jedoch eindeutig der Mann, der schon morgen den neuen Tanzboden im Festspielhaus Hellerau einweihen wird: der amerikanische Star-Choreograph William Forsythe:
"Guten Abend. Ich habe die Möglichkeit entweder etwas Kurzes abzulesen, oder etwas Kurzes zu sagen. Natürlich kommt an erster Stelle 'Thank You!'. Danke, und zwar jede Menge, ja."
Morgen Abend wird seine Performance "Human Writes" - eine tänzerische Auseinandersetzung mit dem Scheitern der Menschenrechts-Charta - den feierlichen Höhepunkt der Festspielhaus-Eröffnung setzen. Forsythe und seine Tanzcompagnie werden künftig über mehrere Monate im Jahr in Dresden gastieren und arbeiten. Ein hoffnungsvoller Anfang für ein Juwel unter den Festspielhäusern:
"Und ich weiß, wie viel es bedeutet - und es beutet mir auch unheimlich viel. Ja, ich bin ein bisschen nervös natürlich. Es ist eine große Tradition, aber die Herausforderung ist schon aufregend, ja!"