Kuscheln mit Kühen und postume Kinder
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Wie weit wir gehen – das ist eine Frage, die nur individuell beantwortet werden kann. Denn wie wichtig Tradition, Kinderwunsch oder der ethisch begründete Wunsch nach Verzicht sind, ist immer Auslegungssache.
In Israel leben rund 100 Kinder, die postum gezeugt wurden. Sie sind die Nachkommen von Kranken, Soldaten und Unfallopfern und leben, weil die Sterbenden es so wollten oder ihre Angehörigen dafür vor Gericht kämpften. Jeder hat das Recht auf eine Familie, sagt Anwältin Irit Rosenblum. Auch die Toten.
Beweis der Unschuld
Die Tradition verlangt es. Wer heiratet, muss Jungfrau sein - und es beweisen. Milena Aboyan macht darüber einen Film und erzählt uns von den ungewöhnlichen Mitteln zu denen muslimische und andere Frauen aus traditionellen Familien unter diesem Druck greifen.
Manche Frauen, die bereits Sex hatten, lassen sich das Hymen rekonstruieren, andere nutzen Blutkapseln um den Test zu bestehen. Dabei bleibt auch bei echten Jungfrauen in der Hochzeitsnacht oft der gewünschte Blutfleck aus.
Kühe als Kuscheltiere
Unser Bedürfnis nach Nähe ist bekanntlich grenzenlos. Wir kuscheln nicht nur mit unserem Partner oder den Kindern, sondern auch mit Katzen, Hunden oder Hamstern. Aber mit Kühen?
Bis vor kurzem haben wir die Rinder noch als Nutztiere verstanden, jetzt werden sie auf deutschen Bauernhöfen zu Kuscheltieren. "Kuhkuscheln" beruhigt angeblich beide - Tier und Mensch.
Verzicht als Lifestyle
Weniger Konsum, weniger Fett, weniger Besitz. Verzicht und Reduktion sind angesagt. In der Architektur, beim Essen und in Youtube-Challenges. Wie weit gehen wir in unserer Lust am Minimalismus? Handeln wir aus Überzeugung oder doch nur, weil wir Platz für neuen Luxus schaffen wollen?