Wiederbelebung einer Tradition
Ladino-Musik? Nur sehr wenige wissen noch, was diese jahrhundertealte Tradition bedeutet und wie die Musik entstanden ist. Ladino-Musik – das sind die Lieder der spanischen Juden, der Sepharden, die Ende des 15. Jahrhunderts vertrieben wurden. Israelin Yasmin Levy hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Tradition weiterzugeben.
"Meine Mutter war Sängerin, und sie hat diese Lieder - die traditionellen, sephardischen Songs - von meiner Großmutter gelernt. Sie hat mir all das erzählt, was ich jetzt weiß. Immer wenn sie kochte, sang sie für mich. Auf diese Art und Weise haben die Lieder 500 Jahre überlebt."
Mit der Ladino-Musik sei sie einfach aufgewachsen, sagt die zierliche junge Frau mit der langen, braunen Haarmähne – und strahlt. Außerdem sei ihr Vater - Jizak Levy - der erste gewesen, der diese über Jahrhunderte nur mündlich überlieferten Lieder niedergeschrieben habe.
"Das hatte niemand vorher getan. Ihm wurde aber bewusst: wenn niemand die Lieder aufschreibt, werden die Sepharden irgendwann sterben und ihre Lieder mit ins Grab nehmen. Also machte er es sich zur Lebensaufgabe in Israel von einer Familie zur nächsten zu gehen und alle Texte und Melodien niederzuschreiben. Er veröffentliche 14 Bücher."
Dass sie selbst einmal auf der Bühne stehen würde, um die Arbeit ihres Vaters weiterzuführen, das sei ihr jedoch erst sehr spät klar geworden.
"Ich wollte eigentlich Tierärztin werden, aber als ich 17 war, reiste ich nach Spanien, zu einer Freundin meiner Mutter. Sie wollte sephardische Lieder aufnehmen und fragte mich, ob ich nicht für sie singen könnte. Ich weigerte mich. Schließlich legte sie mir ein Liederbuch meines Vaters vor - und plötzlich kam es wie von selbst aus mir heraus."
Mit 24 Jahren veröffentlichte Yasmin Levy schließlich ihre erste CD. Und aktuell arbeitet sie bereits an ihrem vierten Werk.
Levy interpretiert überlieferte Texte und eigene Kompositionen, benutzt zeitgenössische und traditionelle Instrumente und mischt jüdische Musikstile mit Flamenco und arabischen Klängen. Puristen sehen darin einen Verstoß gegen die Tradition. Für Yasmin Levy hingegen ist diese Verbindung der Kulturen vor allem ein Zeichen der Toleranz. Wie zum Beispiel "Mano Suave" – sanfte Hand, dem Titelsong ihrer aktuellen CD. Sie singt ihn zusammen mit der in Marokko geborenen Sängerin Natascha Atlas.
"Das ist ein alte Beduinen-Melodie, der Text stammt von einem Israeli. Das perfekte Lied, um Natascha Atlas zu treffen. Denn sie ist arabischer Herkunft, die Beduinen natürlich auch, und ich singe in Ladino, sie auf arabisch. Ich habe es 'mano suave' genannt, denn es hat eine Botschaft: man sieht immer nur den Konflikt zwischen den Israelis und den Palästinensern – aber mano suave – sanfte Hand, das ist die Art, wie man den anderen behandeln sollte."
Die Ladino-Lieder erzählen vor allem von Liebe und Hoffnung, Verzweiflung und Sehnsucht nach eine Menschen oder Jerusalem. Aktuelle Themen, erklärt Levy lächelnd.
"Sie bringen dich immer noch zum Weinen oder zum Lachen, das ist das Leben, das sind diese Songs."
Die Musik der Sepharden heute in der Welt bekannt zu machen, das hat sich Yasmin Levy zu ihrer Lebensaufgabe gemacht, zusammen mit ihrem Mann. Die Fortsetzung dessen, was ihr Vater begonnen hat - und doch etwas ganz Eigenes.
"Mein Vater hat meine Mutter vor 40 Jahren davon abgehalten zu singen, denn beide waren Sänger. Sie war 27 Jahre jünger als er. Und er sagte: Überleg es dir, ob du Sängerin werden oder meine Frau sein willst. Denn er kannte die Welt der Sänger. Sie entschied sich dafür seine Frau zu sein. Aber mein Leben ist anders, mein Ehemann macht alles möglich, damit ich singen kann, und er begleitet mich, spielt Percussion. Er ist meine Familie, mein zuhause."
Mehr Informationen zu der Sängerin Yasmin Levy finden Sie unter: www.yasminlevy.net
Mit der Ladino-Musik sei sie einfach aufgewachsen, sagt die zierliche junge Frau mit der langen, braunen Haarmähne – und strahlt. Außerdem sei ihr Vater - Jizak Levy - der erste gewesen, der diese über Jahrhunderte nur mündlich überlieferten Lieder niedergeschrieben habe.
"Das hatte niemand vorher getan. Ihm wurde aber bewusst: wenn niemand die Lieder aufschreibt, werden die Sepharden irgendwann sterben und ihre Lieder mit ins Grab nehmen. Also machte er es sich zur Lebensaufgabe in Israel von einer Familie zur nächsten zu gehen und alle Texte und Melodien niederzuschreiben. Er veröffentliche 14 Bücher."
Dass sie selbst einmal auf der Bühne stehen würde, um die Arbeit ihres Vaters weiterzuführen, das sei ihr jedoch erst sehr spät klar geworden.
"Ich wollte eigentlich Tierärztin werden, aber als ich 17 war, reiste ich nach Spanien, zu einer Freundin meiner Mutter. Sie wollte sephardische Lieder aufnehmen und fragte mich, ob ich nicht für sie singen könnte. Ich weigerte mich. Schließlich legte sie mir ein Liederbuch meines Vaters vor - und plötzlich kam es wie von selbst aus mir heraus."
Mit 24 Jahren veröffentlichte Yasmin Levy schließlich ihre erste CD. Und aktuell arbeitet sie bereits an ihrem vierten Werk.
Levy interpretiert überlieferte Texte und eigene Kompositionen, benutzt zeitgenössische und traditionelle Instrumente und mischt jüdische Musikstile mit Flamenco und arabischen Klängen. Puristen sehen darin einen Verstoß gegen die Tradition. Für Yasmin Levy hingegen ist diese Verbindung der Kulturen vor allem ein Zeichen der Toleranz. Wie zum Beispiel "Mano Suave" – sanfte Hand, dem Titelsong ihrer aktuellen CD. Sie singt ihn zusammen mit der in Marokko geborenen Sängerin Natascha Atlas.
"Das ist ein alte Beduinen-Melodie, der Text stammt von einem Israeli. Das perfekte Lied, um Natascha Atlas zu treffen. Denn sie ist arabischer Herkunft, die Beduinen natürlich auch, und ich singe in Ladino, sie auf arabisch. Ich habe es 'mano suave' genannt, denn es hat eine Botschaft: man sieht immer nur den Konflikt zwischen den Israelis und den Palästinensern – aber mano suave – sanfte Hand, das ist die Art, wie man den anderen behandeln sollte."
Die Ladino-Lieder erzählen vor allem von Liebe und Hoffnung, Verzweiflung und Sehnsucht nach eine Menschen oder Jerusalem. Aktuelle Themen, erklärt Levy lächelnd.
"Sie bringen dich immer noch zum Weinen oder zum Lachen, das ist das Leben, das sind diese Songs."
Die Musik der Sepharden heute in der Welt bekannt zu machen, das hat sich Yasmin Levy zu ihrer Lebensaufgabe gemacht, zusammen mit ihrem Mann. Die Fortsetzung dessen, was ihr Vater begonnen hat - und doch etwas ganz Eigenes.
"Mein Vater hat meine Mutter vor 40 Jahren davon abgehalten zu singen, denn beide waren Sänger. Sie war 27 Jahre jünger als er. Und er sagte: Überleg es dir, ob du Sängerin werden oder meine Frau sein willst. Denn er kannte die Welt der Sänger. Sie entschied sich dafür seine Frau zu sein. Aber mein Leben ist anders, mein Ehemann macht alles möglich, damit ich singen kann, und er begleitet mich, spielt Percussion. Er ist meine Familie, mein zuhause."
Mehr Informationen zu der Sängerin Yasmin Levy finden Sie unter: www.yasminlevy.net