Klimagipfel in Ägypten

Wieviel ist uns unser Planet wert?

53:43 Minuten
Eine Erdkugel liegt auf einem ausgetrocknetem Boden.
1,5 Grad lautet das Ziel. Doch es sieht so aus, als könnte es nicht eingehalten werden. © picture alliance / Chromorange / Christian Ohde
Moderation: Birgit Kolkmann |
Audio herunterladen
Die Erderwärmung bremsen, das soll der Weltklimagipfel in Ägypten jetzt endlich erreichen. Aber wie? Wieviel darf das kosten - und wer zahlt an wen? Ein zähes Ringen um Geld und Macht in Scharm El-Scheich, während der Planet immer heißer wird.
Nicht mehr als 1,5 Grad sollte unser Planet wärmer werden, darauf hatte sich 2015 die UN-Klimakonferenz in Paris geeinigt. Nun, sechs Klimakonferenzen später, warnen Wissenschaftler immer dringlicher, dass wir dieses Ziel verfehlen, wenn nicht deutlich mehr unternommen wird.
Mehr tun gegen den Klimawandel und schneller: Darum geht es derzeit auf dem Klimagipfel in Scharm El-Scheich, zu dem rund 34.000 Menschen aus knapp 200 Ländern nach Ägypten gekommen sind. Im Fokus stehen nicht nur Klimaziele, sondern auch die Mittel, um diese zu erreichen - also Geld.

Ausgleichszahlungen für die Ärmeren?

Mehr als 100 Entwicklungsländer haben ein weiteres Thema auf die Tagesordnung gehoben: Ausgleichszahlungen der Industriestaaten für die Folgen, die der Klimawandel jetzt schon hat: Dürren, Überschwemmungen, Stürme, der Anstieg des Meeresspiegels. Unter denen leiden besonders die ärmsten Länder.
Bundeskanzler Olaf Scholz bei der UN-Weltklimakonferenz in Ägypten an einer Palme vorbei,begleitet von einem Personenschützer.
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist zu Gast auf der UN-Weltklimakonferenz in Ägypten.© picture alliance / dpa / Michael Kappeler
Die Industriestaaten reagieren zurückhaltend auf diese Forderungen und China fühlt sich gar nicht angesprochen. Das boomende Reich der Mitte sieht sich selbst als Entwicklungsland. Viel Konfliktstoff also, weswegen auch dieser Klimagipfel in die Verlängerung geht.

Der Ernst der Lage

Wie kann die Klimakatastrophe noch abgewendet oder zumindest abgemildert werden? Hat die Weltgemeinschaft den Ernst der Lage immer noch nicht erkannt, wenn selbst die Forderung nach dem Ausstieg aus Öl und Gas strittig ist?
Müssen die Industriestaaten, die die Hauptverursacher der Erderwärmung sind, jenen Ländern Ausgleich zahlen, die von den Folgen besonders betroffen sind und nicht die Mittel haben, sich selbst zu helfen? Wie können dabei finanzstarke Schwellenländer wie China und Saudi-Arabien mit ins Boot geholt werden?

Es diskutieren:
Nina Scheer (SPD), klimaschutz- und energiepolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion
Jan Kowalzig, Referent für Klimawandel und Klimapolitik, Oxfam Deutschland
Georg Ehring, Deutschlandradio-Berichterstatter von der Weltklimakonferenz in Scharm El-Scheich

(pag)
Mehr zum Thema