Willkommen im Land der Maori!

Von Heide und Rainer Schwochow |
Helen Clark, die Ministerpräsidentin von Neuseeland, erzählt man sich, wollte in Waitangi auf den Chatham-Inseln ein Fest besuchen, über die Versöhnung zwischen Ureinwohnern und Einwanderern sprechen, das gute Miteinander. Kurzfristig sagte sie ihre Teilnahme ab. Die Frauen hatten mit massiven Störungen der Veranstaltung gedroht, weil die Maori der Ministerpräsidentin ein Recht einräumen wollten, das sie ihnen vorenthielten: Das Recht der öffentlichen Rede.
Eigentlich lief die Geschichte in Neuseeland ab, wie in vielen anderen Ländern. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden die Inseln von Weißen "entdeckt". Die Maori begrüßten die Fremden und trieben Handel mit ihnen. Doch das genügte den Fremden nicht. Missionare kamen ins Land, Verträge wurden gebrochen, die Ureinwohner aus ihren Stammesgebieten vertrieben. Um 1900 lebten gerade noch 45 000 Maori in Neuseeland, eine Minderheit im Untergang. Doch dann wuchs die Zahl der Ureinwohner schneller als die der weißen Einwanderer. Heute sind sie fast eine halbe Million. Und mit ihrer Zahl wuchs das Selbstbewusstsein der Maori.