Die Ausstellung "Sofort Bilder" ist vom 7.7. bis zum 23.9. täglich von 11-20 Uhr bei "C/O Berlin" im Amerika-Haus in der Hardenbergstraße 22-24 in 10623 Berlin zu sehen.
"Wenn ich wirklich ein Foto machen will, nehme ich den Fotoapparat"
240 Polaroid-Aufnahmen von Wim Wenders sind ab Samstag in der Ausstellung "Sofort Bilder" in Berlin zu sehen. Was diese so sehenswert macht und warum er auch heute noch mit "richtigem" Film fotografiert, erklärt der Regisseur in unserem Gespräch.
Eine Verkehrsampel im Tokio der 1970er-Jahre, ein Regal mit Konservendosen, ein Frühstück aus Toast, Kaffee und Omelette – ab Samstag zeigt C/O Berlin in der Ausstellung "Sofort Bilder" 240 Polaroid-Aufnahmen des Regisseurs Wim Wenders. Es sind Schnappschüsse und gleichzeitig eine Reminiszenz an eine Zeit, in der Fotografieren etwas völlig anderes war als heute.
"Das ganze Polaroid-Machen war spielerisch, lustbetont und nicht sehr intellektuell", sagte Wenders im Deutschlandfunk Kultur. "Polaroid ist ja so ein gewisses Rituell gewesen. Man musste ja nicht nur das Bild schießen wie heute mit dem Iphone oder mit dem Apparat. Sondern man musste dann ja auch was abziehen, dann musste man es so mit der Hand auffangen, und dann hatte man das Ding und dann, vor den Augen, wurde dann ein Bild daraus."
Das außerdem einmalig war und ein wirkliches Objekt: "Heute hat man die Dinger auf seinem iPhone und dann kann man es ja sharen, wie es auf Deutsch heißt", so Wenders. "Früher ging das nur, indem man das Ding weggibt. Dann war es weg. Dann hatte man nichts mehr."
Wenders' erstes Katzenfoto
Dieses Spielerische sei bei der Fotografie heute leider verlorengegangen, meint der Regisseur. Auch er selbst fotografiere "wahnsinnig viel" mit dem Smartphone, räumt er ein: "Aber wenn ich wirklich ein Foto machen will, dann nehme ich einen Fotoapparat, und da ist bei mir auch immer noch Film drin. Das ist immer noch eine Wertschätzung."
Obwohl Fotografieren mit dem Smartphone natürlich auch Vorteile hat: Gestern beispielsweise habe er versucht, ein Katzenfoto zu machen - sein erstes, wie er betont. Er habe lange gebraucht, bis er die Katze dazu gebracht habe in die Kamera zu gucken.
"Da musste ich natürlich erstmal die 50 anderen Bilder wieder wegschmeißen", sagt Wenders. "Das Polaroid – hätte ich vielleicht auch eins, zwei gemacht, aber da hätte ich mir lange überlegt, bis ich da draufgedrückt hätte, um das Katzenbild zu haben. Aber das wäre natürlich dann auch doch schön gewesen, das hätte ich schon längst am Eisschrank hängen gehabt."
(uko)
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Das Interview im Wortlaut:
Ute Welty: Wim Wenders, herzlich willkommen zum "Studio-9"-Gespräch!
Wim Wenders: Ich freue mich, dass wir jetzt hier sind.
Welty: Heute Abend wird sie eröffnet, die Ausstellung mit Sofortbildern von Ihnen, mit Momentaufnahmen aus den 60er-, 70er-, 80er-Jahren. Gibt es in der Ausstellung dieses eine Bild, von dem Sie sagen, das ist mir besonders gut gelungen?
Wenders: Das ging gar nicht darum, ob die gut gelingen. Die Bilder hatten so gar keinen ästhetischen Wert in sich. Die hatten alle eine Funktion. Das war in Vorbereitung von Filmen, das war, um Orte auszuprobieren, das war, um Einstellungen auszuprobieren. So richtig gut gelungen, das ist ja so was, was man an ernsthafte Fotografie anwendet. Bei den Polaroids ging es um was ganz anderes. Das war eine ganz spontane Geschichte. Das hatte einen enormen Spaßfaktor, und ob das Bild nun gelungen war oder nicht, das lag nicht an dem ästhetischen Resultat, sondern, ob das seiner Funktion gerecht wurde, nämlich das, was man gerade ausprobieren wollte, ob man das dann sehen konnte.
Welty: Heute Abend wird sie eröffnet, die Ausstellung mit Sofortbildern von Ihnen, mit Momentaufnahmen aus den 60er-, 70er-, 80er-Jahren. Gibt es in der Ausstellung dieses eine Bild, von dem Sie sagen, das ist mir besonders gut gelungen?
Wenders: Das ging gar nicht darum, ob die gut gelingen. Die Bilder hatten so gar keinen ästhetischen Wert in sich. Die hatten alle eine Funktion. Das war in Vorbereitung von Filmen, das war, um Orte auszuprobieren, das war, um Einstellungen auszuprobieren. So richtig gut gelungen, das ist ja so was, was man an ernsthafte Fotografie anwendet. Bei den Polaroids ging es um was ganz anderes. Das war eine ganz spontane Geschichte. Das hatte einen enormen Spaßfaktor, und ob das Bild nun gelungen war oder nicht, das lag nicht an dem ästhetischen Resultat, sondern, ob das seiner Funktion gerecht wurde, nämlich das, was man gerade ausprobieren wollte, ob man das dann sehen konnte.
Lustbetont und spielerisch
Welty: Aber der Zufall ist es auch nicht, der die Momentaufnahme bestimmt, oder?
Wenders: Nein. Polaroid ist ja so ein gewisses Ritual gewesen. Man musste ja nicht nur das Bild schießen wie heute auf dem IPhone oder einem anderen Apparat, sondern man musste dann ja auch was abziehen, dann musste man es so mit der Hand auffangen, und dann hatte man das Ding, und dann, vor den Augen wurde dann ein Bild draus. Und dann hatte man einen Print, dann hatte man so ein Objekt. All das, da wissen wir heute nicht mehr, wie das war.
Welty: Inwieweit ist es eine besondere Herausforderung, sich auf diesen Moment und diese Situation, diese spezielle, einzulassen?
Wenders: Eigentlich war das keine Herausforderung, es war so selbstverständlich. Das ganze Polaroid-machen war spielerisch, lustbetont und nicht sehr intellektuell, der ganze Vorgang. Fotografieren heute ist ein bisschen was anderes, selbst auf dem IPhone. Fotografieren ist eine andere Sache. Das Polaroid, der Apparat hatte so ein bisschen was von Spielzeug, und dann hatte man ja dieses Objekt in der Hand, und dann wollten auch alle gucken, dann standen auch alle um einen rum, gerade am Anfang.
Wenders: Nein. Polaroid ist ja so ein gewisses Ritual gewesen. Man musste ja nicht nur das Bild schießen wie heute auf dem IPhone oder einem anderen Apparat, sondern man musste dann ja auch was abziehen, dann musste man es so mit der Hand auffangen, und dann hatte man das Ding, und dann, vor den Augen wurde dann ein Bild draus. Und dann hatte man einen Print, dann hatte man so ein Objekt. All das, da wissen wir heute nicht mehr, wie das war.
Welty: Inwieweit ist es eine besondere Herausforderung, sich auf diesen Moment und diese Situation, diese spezielle, einzulassen?
Wenders: Eigentlich war das keine Herausforderung, es war so selbstverständlich. Das ganze Polaroid-machen war spielerisch, lustbetont und nicht sehr intellektuell, der ganze Vorgang. Fotografieren heute ist ein bisschen was anderes, selbst auf dem IPhone. Fotografieren ist eine andere Sache. Das Polaroid, der Apparat hatte so ein bisschen was von Spielzeug, und dann hatte man ja dieses Objekt in der Hand, und dann wollten auch alle gucken, dann standen auch alle um einen rum, gerade am Anfang.
Und bevor man sich versieht, hat man das Bild dann weitergeschenkt, weil die haben alle so gierig drauf geguckt, dass man dachte, na gut, dann soll er es halt haben oder sie. Es war ein anderer sozialer Vorgang, und da war viel Kommunikation involviert, und man war auch mit anderen Leuten irgendwie anders zusammen. Heute hat man die Dinge auf seinem IPhone, und dann kann man es ja sharen, wie es auf Deutsch heißt. Früher ging das nur, indem man das Ding weggibt.
Welty: Und dann war es auch weg.
Wenders: Dann war es weg, dann hatte man nichts mehr. Dann gab es ratzeputz nichts mehr von dem Moment. Es gab nur ein Unikat. Und heute kann man ja sharen, so viel man will, man behält es ja immer trotzdem für sich.
Welty: Und dann war es auch weg.
Wenders: Dann war es weg, dann hatte man nichts mehr. Dann gab es ratzeputz nichts mehr von dem Moment. Es gab nur ein Unikat. Und heute kann man ja sharen, so viel man will, man behält es ja immer trotzdem für sich.
Heute ist alles sofort da
Welty: Ist dieses Spielerische verloren gegangen?
Wenders: Dieses Spielerische ist leider etwas verloren gegangen. Man hat was anderes dafür gewonnen. Man kann heute mit tausend Leuten teilen oder in zehn Sekunden das in die ganze Welt rausschicken, das hat ja manchmal auch was Spielerisches. Aber die Tatsache, dass es da was Wirkliches gab, und dass man was mitnehmen konnte und an den Eisschrank pappen oder ans Fenster oder man hat mit diesen kleinen Objekten ja auch viel veranstalten können. Das ist alles weggegangen.
Welty: Was ist an die Stelle dessen getreten?
Wenders: An die Stelle dessen ist getreten, dass alles sofort ist und dass man auch nicht warten muss. Da ist auch dieses schöne Warten – wie kommt das Bild, es entwickelt sich ja vor den Augen. Heute ist ja alles sofort. Auf meinem IPhone habe ich das ja auch sofort und auf jeder seriösen Kamera hat man es ja hinten auch auf dem kleinen Bildschirm drauf. Man hat sich daran, dass es sofort da ist, richtig gewöhnt, aber es ist dann eben nicht da. Es ist ja immer virtuell heute. Und das, was da ist, also, dass man tatsächlich ein Objekt in der Hand hat, das ist ganz verloren gegangen. Die heutige Generation weiß das gar nicht mehr, dass das mal möglich war, dass man tatsächlich ein Stück Papier hinterher in der Hand hatte oder einen Karton, und dass das geglänzt hat und dass das begehrenswert war. In dem Sinne begehrenswert ist heute kein IPhone-Foto mehr.
Welty: Geht uns dabei auch der Moment verloren?
Wenders: Der Moment nicht, aber das Teilen des Moments geht ein bisschen verloren. Man teilt halt heute anders, aber das Teilen ist nicht mehr so was Wirkliches. Das Teilen ist heute so – umsonst.
Wenders: Dieses Spielerische ist leider etwas verloren gegangen. Man hat was anderes dafür gewonnen. Man kann heute mit tausend Leuten teilen oder in zehn Sekunden das in die ganze Welt rausschicken, das hat ja manchmal auch was Spielerisches. Aber die Tatsache, dass es da was Wirkliches gab, und dass man was mitnehmen konnte und an den Eisschrank pappen oder ans Fenster oder man hat mit diesen kleinen Objekten ja auch viel veranstalten können. Das ist alles weggegangen.
Welty: Was ist an die Stelle dessen getreten?
Wenders: An die Stelle dessen ist getreten, dass alles sofort ist und dass man auch nicht warten muss. Da ist auch dieses schöne Warten – wie kommt das Bild, es entwickelt sich ja vor den Augen. Heute ist ja alles sofort. Auf meinem IPhone habe ich das ja auch sofort und auf jeder seriösen Kamera hat man es ja hinten auch auf dem kleinen Bildschirm drauf. Man hat sich daran, dass es sofort da ist, richtig gewöhnt, aber es ist dann eben nicht da. Es ist ja immer virtuell heute. Und das, was da ist, also, dass man tatsächlich ein Objekt in der Hand hat, das ist ganz verloren gegangen. Die heutige Generation weiß das gar nicht mehr, dass das mal möglich war, dass man tatsächlich ein Stück Papier hinterher in der Hand hatte oder einen Karton, und dass das geglänzt hat und dass das begehrenswert war. In dem Sinne begehrenswert ist heute kein IPhone-Foto mehr.
Welty: Geht uns dabei auch der Moment verloren?
Wenders: Der Moment nicht, aber das Teilen des Moments geht ein bisschen verloren. Man teilt halt heute anders, aber das Teilen ist nicht mehr so was Wirkliches. Das Teilen ist heute so – umsonst.
Ein geteiltes Bild behält man trotzdem
Welty: Umsonst?
Wenders: Es kostet einen nichts. Ich kann das Bild teilen und behalte es trotzdem. Damals musste ich mich losreißen. Dann gehörte es jemand anderem und mit nicht mehr.
Welty: Auch ein Stück weit Verlust.
Wenders: Es war ein schöner Verlust, weil das ist ja dann auch eine Entscheidung. Wenn man selbst einen Verlust hat, weil ein anderer was gewinnt, ist das ja ein richtiger sozialer Vorgang. Und dieses, was verlieren oder was gewinnen ist heute alles nicht mehr so – es geht um nichts mehr. Ich kann ja ein Bild mit Millionen Leuten teilen und habe es trotzdem für mich und habe es trotzdem letzten Endes nicht geteilt.
Welty: Inwieweit geht diese Entwicklung auch einher mit der Fähigkeit oder mit der Nichtfähigkeit, sich auf den Moment konzentrieren zu können?
Wenders: Das ist auch so ein gewisser Verlust. Dadurch, dass das Polaroid so ein Unikat war, ging es da um was. Man konnte es auch manchmal zweimal machen, aber man hat dann schon gezögert, weil das war auch teuer. Jedes Bild –
Welty: Wollte ich gerade sagen. Das hat richtig Geld gekostet.
Wenders: Das hat richtig Geld gekostet. So ein Filmpack von zehn oder zwölf Bildern, die da waren, da hat man nicht so schnell so ein Ding verschossen. Das war jedes Mal ein präziöses kleines Objekt. Da hat man sich schon gefragt, mache ich das jetzt noch mal. Und heute kostet das ja nichts. Man kann sie ja hundertmal machen, man kann sie ja hinterher alle deleten. Aber ein Polaroid war nicht zu deleten. Das gab es dann. Natürlich kann man es wegschmeißen – aber mit einem gewissen Verlust. Das war dann was wert, was man weggeschmissen hat. Das deleten heute ist ja auch völlig umsonst. Das ist ja auch so ein Akt, an dem wir uns auch so gewöhnt haben, weil wir haben alle zu viel Zeug, und wir tun ja gern was deleten, um uns ein bisschen leichter zu fühlen. Und das war so ein Vorgang, der wäre damals richtig frevelhaft gewesen. Polaroids wegzuschmeißen, das war ein Jammer.
Wenders: Es kostet einen nichts. Ich kann das Bild teilen und behalte es trotzdem. Damals musste ich mich losreißen. Dann gehörte es jemand anderem und mit nicht mehr.
Welty: Auch ein Stück weit Verlust.
Wenders: Es war ein schöner Verlust, weil das ist ja dann auch eine Entscheidung. Wenn man selbst einen Verlust hat, weil ein anderer was gewinnt, ist das ja ein richtiger sozialer Vorgang. Und dieses, was verlieren oder was gewinnen ist heute alles nicht mehr so – es geht um nichts mehr. Ich kann ja ein Bild mit Millionen Leuten teilen und habe es trotzdem für mich und habe es trotzdem letzten Endes nicht geteilt.
Welty: Inwieweit geht diese Entwicklung auch einher mit der Fähigkeit oder mit der Nichtfähigkeit, sich auf den Moment konzentrieren zu können?
Wenders: Das ist auch so ein gewisser Verlust. Dadurch, dass das Polaroid so ein Unikat war, ging es da um was. Man konnte es auch manchmal zweimal machen, aber man hat dann schon gezögert, weil das war auch teuer. Jedes Bild –
Welty: Wollte ich gerade sagen. Das hat richtig Geld gekostet.
Wenders: Das hat richtig Geld gekostet. So ein Filmpack von zehn oder zwölf Bildern, die da waren, da hat man nicht so schnell so ein Ding verschossen. Das war jedes Mal ein präziöses kleines Objekt. Da hat man sich schon gefragt, mache ich das jetzt noch mal. Und heute kostet das ja nichts. Man kann sie ja hundertmal machen, man kann sie ja hinterher alle deleten. Aber ein Polaroid war nicht zu deleten. Das gab es dann. Natürlich kann man es wegschmeißen – aber mit einem gewissen Verlust. Das war dann was wert, was man weggeschmissen hat. Das deleten heute ist ja auch völlig umsonst. Das ist ja auch so ein Akt, an dem wir uns auch so gewöhnt haben, weil wir haben alle zu viel Zeug, und wir tun ja gern was deleten, um uns ein bisschen leichter zu fühlen. Und das war so ein Vorgang, der wäre damals richtig frevelhaft gewesen. Polaroids wegzuschmeißen, das war ein Jammer.
Eine kleine Kostbarkeit
Welty: Das Polaroid als Kostbarkeit?
Wenders: Es war eine kleine Kostbarkeit, ja.
Welty: Was ist Ihnen heute kostbar?
Wenders: Heute ist es mit dem Kostbaren was anderes. Heute ist es eher kostbar, wenn das Bild dann richtig gut geworden ist. Heute – na gut, ich fotografiere dann wahnsinnig viel mit dem Smartphone. Aber wenn ich wirklich ein Foto machen will, dann nehme ich einen Fotoapparat. Und da ist bei mir auch immer noch Film drin. Das ist immer noch eine Wertschätzung. Und kostbar ist dann heute schon, wenn es schön geworden ist. Gestern Abend zum Beispiel habe ich bei Freunden, die hatten so eine ganz süße Katze – Telekraul heißt der Kater, und der ist richtig alt und schön geworden. Und irgendwie habe ich gedacht, Telekraul - müsste ich doch mal ein Porträt machen. Also habe ich versucht, von dieser Katze ein Foto zu machen. Und das ist in meinem Leben mein erstes Katzenbild. Ich hab noch nie eine Katze fotografiert.
Wenders: Es war eine kleine Kostbarkeit, ja.
Welty: Was ist Ihnen heute kostbar?
Wenders: Heute ist es mit dem Kostbaren was anderes. Heute ist es eher kostbar, wenn das Bild dann richtig gut geworden ist. Heute – na gut, ich fotografiere dann wahnsinnig viel mit dem Smartphone. Aber wenn ich wirklich ein Foto machen will, dann nehme ich einen Fotoapparat. Und da ist bei mir auch immer noch Film drin. Das ist immer noch eine Wertschätzung. Und kostbar ist dann heute schon, wenn es schön geworden ist. Gestern Abend zum Beispiel habe ich bei Freunden, die hatten so eine ganz süße Katze – Telekraul heißt der Kater, und der ist richtig alt und schön geworden. Und irgendwie habe ich gedacht, Telekraul - müsste ich doch mal ein Porträt machen. Also habe ich versucht, von dieser Katze ein Foto zu machen. Und das ist in meinem Leben mein erstes Katzenbild. Ich hab noch nie eine Katze fotografiert.
Und da habe ich gemerkt, Katzen wollen das nicht. Und dann habe ich wirklich mit diesem blöden IPhone richtig lange gebraucht, bis ich endlich die Katze dazu hatte, in die Kamera zu gucken. Und da war ich aber ziemlich froh. Und dann musste ich natürlich erst mal die 50 anderen Bilder wieder wegschmeißen. Und das war dann auch was Kostbares, weil die Anstrengung reingegangen war, um die Katze endlich dazu zu kriegen, mir mal in die Linse zu gucken. Das Polaroid – hätte ich vielleicht auch ein, zwei gemacht. Aber da hätte ich mir lange überlegt, bis ich da draufgedrückt hätte, um das Katzenbild zu haben. Aber das wäre natürlich dann auch doch schön gewesen. Das hätte ich schon längst am Eisschrank hängen gehabt.
Welty: Momentaufnahmen von und mit Wim Wenders. Und nach dem "Studio-9"-Gespräch dann die Eröffnung heute Abend im C/O-Berlin. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 23. September, und am Sonntag ist Wim Wenders dann Gast des Künstlergesprächs im Delphi-Filmpalast in der Berliner Kantstraße.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio Kultur macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Welty: Momentaufnahmen von und mit Wim Wenders. Und nach dem "Studio-9"-Gespräch dann die Eröffnung heute Abend im C/O-Berlin. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 23. September, und am Sonntag ist Wim Wenders dann Gast des Künstlergesprächs im Delphi-Filmpalast in der Berliner Kantstraße.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio Kultur macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.