Dieser Beitrag ist eine Wiederholung vom 30. März 2015.
Ein Meister des deutschen Kinos
36:48 Minuten
Wim Wenders gehört zu den international bekannten Filmemachern aus Deutschland. Seine Filme gelten als einfühlsam und bildstark – über Jahrzehnte hat er eine große Fangemeinde gewonnen. Heute wird Wenders 75 Jahre alt.
Wim Wenders gehört zu den wichtigsten deutschen Filmregisseuren, er ist mit Filmen wie "Paris, Texas" oder "Der Himmel über Berlin" auch international bekannt geworden. Über Jahrzehnte hat der Filmemacher eine große Fangemeinde gewonnen. In jungen Jahren gehörte er zum Kreis um Rainer Werner Fassbinder und den Gründern des unabhängigen "Filmverlag der Autoren".
Er lebte und drehte mehrere Jahre in den USA und machte sich auch einen Namen als Fotograf. Demnächst wird es eine große Fotoschau in seiner Heimatstadt Düsseldorf geben, zu seinem 70. Geburtstag im August.
Für seinen Dokumentarfilm "Das Salz der Erde" war Wenders für einen Oscar nominiert.
Bei der Berlinale in diesem Jahr erhielt Wenders den Ehren-Bären für sein Lebenswerk. Seine älteren Filme sollen auch in Zukunft für alle Filmfreunde in bester Qualität zu sehen sein. Deswegen werden sämtliche seiner Werke nach und nach digital restauriert.
Ein US-Maler als Vorbild für einen 3D-Film
Wenders hat erstmals einen 3D-Film gedreht: Am 2. April kommt sein Spielfilm "Every Thing Will Be Fine" in die Kinos. "3D benötigt andere Gehirnregionen, um gesehen zu werden", sagt Wenders. Außerdem brauchen man länger, um sich in der Tiefe des Raumes mit all der zusätzlichen Information umzusehen.
"Der ganze Raum ist ja miterzählt, das ganze Volumen eines Raumes. Und das ist mitunter nicht nur ein Zimmer, sondern es geht ja bis in die Unendlichkeit, das wird alles miterzählt auf eine andere Art und Weise als vorher."
"Der ganze Raum ist ja miterzählt, das ganze Volumen eines Raumes. Und das ist mitunter nicht nur ein Zimmer, sondern es geht ja bis in die Unendlichkeit, das wird alles miterzählt auf eine andere Art und Weise als vorher."
Sein Vorbild für diesen Film sei der in Europa wenig bekannte amerikanische Maler Andrew Wise. Dieser habe die große Gabe gehabt, "in Menschen hineinzuschauen und die vertrautesten Orte seiner Umgebung so zu malen, dass man sie sieht, als wäre es das erste Mal".
Von Wise habe er auch gelernt, mit Schnee im Film umzugehen. "Schnee ist richtig schwer", so Wenders. "Viele Filme drücken sich vor dem Schnee, weil er ist schwer zu filmen. Weil es so blendet und manchmal halt in dem Schnee keine Kontur mehr ist, weil eben alles weiß ist."
Auch die ARD ehrt Wim Wenders zu seinem 75. Geburtstag. Heute um 23.50 Uhr zeigt das Erste den Dokumentarfilm "Wim Wenders, Desperado". Am Anschluss zeigt das Erste die Filme "Buena Vista Social Club" und "Der Himmel über Berlin". Beide sind auch Teil einer digitalen Werkschau - dort sind 28 Filme des Regisseurs sowie mehr als 20 Kurzfilme, Porträts und Interviews zu finden.