Bald reif für den Abriss
In Nord- und Ostsee stehen rund 1200 Offshore-Windanlagen. Nach etwa 20 Jahren sind sie veraltet und müssen abgebaut werden. Noch weiß aber niemand genau, wie das gehen soll. Das Projekt "Seeoff" an der Hochschule Bremen soll es herausfinden.
Auch Offshore-Windparks haben ein Verfallsdatum. In der Regel sind das 20 Jahre, die Hersteller geben diese Zeitspanne vor. Aber auch die Genehmigung für die Parks hält nicht länger, und die Betreiber sind dann verpflichtet, ihre Anlagen wieder zurück zu bauen. Das heißt, dass in Deutschland in zehn Jahren die ersten Windräder aus Nord- und Ostsee abgebaut werden müssen, erklärt Silke Eckardt von der Hochschule Bremen.
"Es handelt sich bei den Windenergieanlagen ja um technische Anlagen und diese technischen Anlagen sind natürlich hohen dynamischen Lasten ausgesetzt. Sie haben auf der einen Seite die Rotorblätter und den Rotor, der sich dreht, dann haben sie die Windlasten die unterschiedlich stark sind, also mal haben sie hohe Windgeschwindigkeiten mal geringere und sie haben noch dazu Wellenlasten und dazu das Reizklima, was ja viele, wenn sie zur Kur fahren ganz schön finden, aber für die Anlagen hat es natürlich auch Gefahren hinsichtlich Korrosion etc."
"Es handelt sich bei den Windenergieanlagen ja um technische Anlagen und diese technischen Anlagen sind natürlich hohen dynamischen Lasten ausgesetzt. Sie haben auf der einen Seite die Rotorblätter und den Rotor, der sich dreht, dann haben sie die Windlasten die unterschiedlich stark sind, also mal haben sie hohe Windgeschwindigkeiten mal geringere und sie haben noch dazu Wellenlasten und dazu das Reizklima, was ja viele, wenn sie zur Kur fahren ganz schön finden, aber für die Anlagen hat es natürlich auch Gefahren hinsichtlich Korrosion etc."
Wenige Erfahrungen mit dem Abriss
Vorbilder für so einen Rückbau auf hoher See gibt es bisher kaum. Weltweit wurden erst drei Offshore-Windparks abgerissen. Noch dazu ist jede Anlage ist anders, birgt eigene Herausforderungen. Das liegt zum Beispiel an den unterschiedlichen Herstellern der Anlagen, den verschiedenen Größen, oder speziellen geografischen Herausforderungen, erklärt Windparkbetreiber Matthias Brandt von der Deutschen Windtechnik AG:
"Hafen, die vorher existiert haben vor 15 Jahren, aus denen gefahren wurde, existieren nicht mehr oder sind für den Rückbau nicht geeignet, für die Abbauschiffe, die vielleicht auch die Errichterschiffe waren. Vielleicht gibt's andere Kräne, günstigere Konzepte. Wie haben offshore beim Aufbau erlebt, dass Wassertiefen sich verändert haben."
Das sind viele der Fragen, die das Projekt "Seeoff" der Hochschule Bremen in den kommenden drei Jahren bearbeiten will. Gemeinsam mit verschiedenen Partnern aus der Windenergie-Branche soll in dem Projekt ein Anforderungskatalog für den Rückbau entwickelt werden. Dabei geht es nicht um konkrete Handlungsanleitungen, sagt Projektkoordinatorin Eckardt:
"Unser Forschungsvorhaben wird mit Sicherheit nicht zum Ziel haben, dass da steht: 'Öffne das Ventil und lass dort das Öl ab' oder sowas. In dieser Differenziertheit kann man sich das nicht vorstellen. Sondern es geht um Prozessbeschreibung und es steht dann zum Beispiel drin 'Zu diesem Zeitpunkt ist das Altöl aus der Anlage abzulassen'."
"Hafen, die vorher existiert haben vor 15 Jahren, aus denen gefahren wurde, existieren nicht mehr oder sind für den Rückbau nicht geeignet, für die Abbauschiffe, die vielleicht auch die Errichterschiffe waren. Vielleicht gibt's andere Kräne, günstigere Konzepte. Wie haben offshore beim Aufbau erlebt, dass Wassertiefen sich verändert haben."
Das sind viele der Fragen, die das Projekt "Seeoff" der Hochschule Bremen in den kommenden drei Jahren bearbeiten will. Gemeinsam mit verschiedenen Partnern aus der Windenergie-Branche soll in dem Projekt ein Anforderungskatalog für den Rückbau entwickelt werden. Dabei geht es nicht um konkrete Handlungsanleitungen, sagt Projektkoordinatorin Eckardt:
"Unser Forschungsvorhaben wird mit Sicherheit nicht zum Ziel haben, dass da steht: 'Öffne das Ventil und lass dort das Öl ab' oder sowas. In dieser Differenziertheit kann man sich das nicht vorstellen. Sondern es geht um Prozessbeschreibung und es steht dann zum Beispiel drin 'Zu diesem Zeitpunkt ist das Altöl aus der Anlage abzulassen'."
Auch der Umweltschutz spielt eine Rolle
Dabei geht dann auch um rechtliche Grundlagen und ganz essentiell um Umweltschutz:
"Wenn man so in Urlaub fährt und man fährt in irgendwelche Gebiete, wo es einen stärkeren Unterschied zwischen Ebbe und Flut gibt, dann sieht man das Brückenbauwerk, dass sich da viel Leben angesammelt hat und dieses viele Leben, das ist eben schon entstanden während des Betriebs des Offshore-Windparks. An den Strukturen der Offshore-Windenergieanlagen. Zum weiteren ist es so, dass innerhalb der Offshore-Windparks keine Fischerei stattfindet. Das heißt, Fische haben sich dort konzentriert und haben dort Schutzräume gefunden. Das heißt, die Meeresumwelt in den Offshore-Windparks ist besser als außerhalb."
Dann könnte es in manchen Fällen gar nicht empfehlenswert sein, einen Windpark vollständig zurückzubauen.
Außerdem müssen bei einem umweltfreundlichen Rückbau auch alle Transportwege betrachtet werden. Wieviel Brennstoff ist nötig und wieviel CO2 setzt man frei? Schließlich geht es noch um die entscheidende Frage: Was ist Gift und was ist Gold? Heißt: Welche Bestandteile der Windräder können wieder verwertet werden, sind sogar wertvoll? Und welche müssen sorgsam entsorgt werden. Dabei spielt auch eine Rolle, wo die Windräder letztlich in ihre Einzelteile zerlegt werden − schon auf dem Meer oder an Land? Wie viele zusätzliche Kilometer bedeutet das?
Bis 2021 erhoffen sich die Projektpartner von "Seeoff" viele dieser Fragen beantworten zu können. Dann bleiben noch sieben Jahre, bis die ersten deutschen Offshore-Windparks fällig sind.
"Wenn man so in Urlaub fährt und man fährt in irgendwelche Gebiete, wo es einen stärkeren Unterschied zwischen Ebbe und Flut gibt, dann sieht man das Brückenbauwerk, dass sich da viel Leben angesammelt hat und dieses viele Leben, das ist eben schon entstanden während des Betriebs des Offshore-Windparks. An den Strukturen der Offshore-Windenergieanlagen. Zum weiteren ist es so, dass innerhalb der Offshore-Windparks keine Fischerei stattfindet. Das heißt, Fische haben sich dort konzentriert und haben dort Schutzräume gefunden. Das heißt, die Meeresumwelt in den Offshore-Windparks ist besser als außerhalb."
Dann könnte es in manchen Fällen gar nicht empfehlenswert sein, einen Windpark vollständig zurückzubauen.
Außerdem müssen bei einem umweltfreundlichen Rückbau auch alle Transportwege betrachtet werden. Wieviel Brennstoff ist nötig und wieviel CO2 setzt man frei? Schließlich geht es noch um die entscheidende Frage: Was ist Gift und was ist Gold? Heißt: Welche Bestandteile der Windräder können wieder verwertet werden, sind sogar wertvoll? Und welche müssen sorgsam entsorgt werden. Dabei spielt auch eine Rolle, wo die Windräder letztlich in ihre Einzelteile zerlegt werden − schon auf dem Meer oder an Land? Wie viele zusätzliche Kilometer bedeutet das?
Bis 2021 erhoffen sich die Projektpartner von "Seeoff" viele dieser Fragen beantworten zu können. Dann bleiben noch sieben Jahre, bis die ersten deutschen Offshore-Windparks fällig sind.