Frost sogar in Florida
In einigen Teilen der USA ist es so kalt, wie seit 20 Jahren nicht. Sogar über den Everglades-Sümpfen in Florida liegt eine Eisdecke.
"Brutal. An so eine Kälte kann ich mich gar nicht erinnern und ich lebe seit 20 Jahren hier, was meinst Du?“
Die Straßen sind leergefegt in Chicago. Was man sieht, sind Fahrzeuge der Stromwerke, die heruntergefallene Leitungen reparieren, und Krankenwagen.
"Wir müssen die Menschen zum Doktor bringen, oh da können wir nur beten."
Sagt Lenny Mills und verpackt eine alte Dame in drei Decken, so dass nur noch ihre Nasenspitze herauslugt. Beten und gelassen bleiben. Wie immer bei ungewöhnlichen Situationen lassen sich viele Amerikaner den Humor nicht nehmen. Vor allem nicht in den Medien. Dick eingemummelt mit Pelzmütze und rosa Gesichtsmaske harrt die CNN-Reporterin in Minneapolis aus.
"Oh mein Gott, wie siehst Du denn aus? Geht’s Dir gut? Ja mir geht’s gut. Es ist so unglaublich kalt, der Fluss hinter uns ist komplett zugefroren. Stellen an meinem Körper sind eingefroren, von denen ich gar nicht wusste, dass sie einfrieren können. Selbst beim Einatmen. So kalt."
Wie schnell frieren Spiegeleier?
Wer immer kann, bleibt also zuhause und beschäftigt sich zum Beispiel mit der Frage: Wie schnell frieren Spiegeleier? Oder Bananenkisten? In den sozialen Netzwerken kursieren Fotos von vereisten Straßenbahnen und Stromleitungen. Bislang allerdings gab es keine größeren Stromausfälle, was durchaus üblich ist in den Vereinigten Staaten.
Dennoch wurde in einigen Staaten, wie in Michigan, der Notstand ausgerufen; Schulen und viele Autobahnen wurden geschlossen. In Indianapolis hat Bürgermeister Greg Ballard zwar die Alarmstufe Rot - seit 30 Jahren zum ersten Mal in Kraft - wieder aufgehoben, aber er bittet seine Mitbürger, zuhause zu bleiben.
"Weil der Windchill hier immer noch bei minus 35, 40 Grad liegt. Und wie raten den Geschäften lieber nicht zu öffnen und auch den Schulen, besser geschlossen zu bleiben, die Kinder sollen nicht an der Bushaltestelle warten."
It’s cold outside, Baby. Diesen Spruch hört man in diesen Tagen selbst in der Hauptstadt Washington, die bislang von der eisigen Kälte verschont geblieben ist. Hier stürzten die Temperaturen von plus 8 auf minus 10 Grad ab, innerhalb von 12 Stunden. Geradezu mild, gefühlte minus 40 Grad.
"Ich weiß, es ist Winter, aber vielleicht geht es ja runter auf minus 34 Grad, wäre gut."
Dann wäre es so kalt wie in Alaska in diesen Tagen.