"Wir mussten lernen, zwischen den Zeilen zu schreiben"
Im Alter von 71 Jahren ist der Auto und Kabarettist Peter Ensikat gestern verstorben. Wolfgang Schaller, Leiter der Dresdner Kabarettbühne "Die Herkuleskeule", hat mit ihm einen Freund und Arbeitspartner verloren. Die beiden hatten zu DDR-Zeiten viele Stücke zusammen geschrieben.
Wolfgang Schaller, langjähriger Leiter der Dresdner Kabarettbühne "Die Herkuleskeule" und Weggefährte Peter Ensikats, hat den gestern verstorbenen Kabarettisten, Schauspieler und Autor als einen für Ost und West bedeutsamen Satiriker gewürdigt.
"Dass ich einen Freund verliere, das ist für die Welt nicht so wichtig. Aber ich denke, Deutschland verliert auch einen wichtigen Satiriker", sagte er. Wer Dieter Hildebrandt kenne, müsse auch Peter Ensikat kennen.
Die gemeinsamen Stücke, die überall in der DDR an Kabaretts und Theatern gespielt worden seien, "die wären ohne ihn nicht möglich gewesen, und deshalb war er für mich der wichtigste Partner, den ich je beim Schreiben hatte. Und er war viel mehr, er war ein Freund", so Schaller weiter. "Wenn man über 35 Jahre mit einem zusammenarbeitet – so lange habe ich es mit keinem anderen Partner in einer Ehe geschafft – dann hat man nicht nur einen engen Freund, dann hat man jemanden, mit dem man sich über alles verständigen kann. (…) Das war einfach ein gemeinsames Arbeitsleben."
Lange Zeit habe sich Peter Ensikat mit dem Thema DDR beschäftigt, in seinen Büchern bis heute, und dafür den Vorwurf hinnehmen müssen, die DDR zurückhaben zu wollen, sagte Schaller. Er sei aber doch "klar", dass man sich anschließend damit auseinandersetze, wenn man 40 Jahre in einem Land gelebt habe: "Ich glaube, Peter Ensikat hat das immer sehr ehrlich getan und sehr private, aber andererseits auch sehr stimmige Einschätzungen dieses Landes gegeben." Er halte es für wichtig, "dass einer, der in der DDR gelebt hat, über die DDR schreibt und uns nicht andere, die die DDR nicht erlebt haben, beibringen, wie die DDR gewesen ist".
Das vollständige Interview mit Wolfgang Schaller können Sie im Radiofeuilleton-Gespräch nachlesen und bis mindestens 19. August 2013 als MP3-Audio in unserem Audio-On-Demand-Angebot nachhören.
"Dass ich einen Freund verliere, das ist für die Welt nicht so wichtig. Aber ich denke, Deutschland verliert auch einen wichtigen Satiriker", sagte er. Wer Dieter Hildebrandt kenne, müsse auch Peter Ensikat kennen.
Die gemeinsamen Stücke, die überall in der DDR an Kabaretts und Theatern gespielt worden seien, "die wären ohne ihn nicht möglich gewesen, und deshalb war er für mich der wichtigste Partner, den ich je beim Schreiben hatte. Und er war viel mehr, er war ein Freund", so Schaller weiter. "Wenn man über 35 Jahre mit einem zusammenarbeitet – so lange habe ich es mit keinem anderen Partner in einer Ehe geschafft – dann hat man nicht nur einen engen Freund, dann hat man jemanden, mit dem man sich über alles verständigen kann. (…) Das war einfach ein gemeinsames Arbeitsleben."
Lange Zeit habe sich Peter Ensikat mit dem Thema DDR beschäftigt, in seinen Büchern bis heute, und dafür den Vorwurf hinnehmen müssen, die DDR zurückhaben zu wollen, sagte Schaller. Er sei aber doch "klar", dass man sich anschließend damit auseinandersetze, wenn man 40 Jahre in einem Land gelebt habe: "Ich glaube, Peter Ensikat hat das immer sehr ehrlich getan und sehr private, aber andererseits auch sehr stimmige Einschätzungen dieses Landes gegeben." Er halte es für wichtig, "dass einer, der in der DDR gelebt hat, über die DDR schreibt und uns nicht andere, die die DDR nicht erlebt haben, beibringen, wie die DDR gewesen ist".
Das vollständige Interview mit Wolfgang Schaller können Sie im Radiofeuilleton-Gespräch nachlesen und bis mindestens 19. August 2013 als MP3-Audio in unserem Audio-On-Demand-Angebot nachhören.