"Wir passen da wunderbar hinein"

Per Mausklick durch den Dresdner Zwinger - die Dresdner Gemäldegalerie hat sich selbst 1:1 nachgebaut, in der virtuellen Internet-Welt "Second life". Der Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Martin Roth, sieht den Auftritt als gelungen an.
Glücksspiele und Erotik bestimmen das Geschehen in der Internet-Kunstwelt "Second life". Dem Publikum gefällt's, die Seite gehört zu den beliebtesten Spielangeboten im Internet. Diesen Auftrieb nutzen inzwischen zahlreiche Firmen, um ihre Produkte bekannter zu machen.

Aber auch die Kultur kommt vor in "Second Life": Die Dresdner Gemäldegalerie Alter Meister hat sich mitsamt ihrem Gebäude, dem altehrwürdigen Zwinger, im Second Life nachbauen lassen. Die virtuelle "Dresden Gallery" im "Second life" sieht von außen genauso aus wie der Dresdner Zwinger, und innen sind die Räume des weltberühmten Museums nachgestaltet: alle 750 Gemälde, natürlich, aber auch alle Bilderrahmen, bis hin zur letzten Heizkörperverkleidung.

Der Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Martin Roth, sieht den Auftritt als gelungen an. Im Deutschlandradio Kultur sagte Roth:

"Wir passen da wunderbar hinein, wir haben geradezu gefehlt. ( ... ) Wir sind das allererste Museum in Second Life, es gibt virtuelle Museen darin, erfundene Museen, Raketenmuseen aber auch ein Holocaust-Museum, aber sozusagen eine richtige Galerie, eine lebensechte, uralte, sehr traditionsreiche Galerie passt wunderbar da rein und wir sehen's an den ersten Besucherzahlen."

Befürchtungen, die Besucherzahlen in den Staatlichen Kunstsammlungen könnten nun zurückgehen, teilt Roth nicht. Er sieht die Präsenz im "Second Life" als eine gute Marketingmöglichkeit an. Die Besucherzahlen in Dresden zeigten, dass es eine Lust am Authentischen gebe, erst recht, wenn man schon eine Abbildung der Kunstwerke gesehen habe, so Roth:

"Weil man eine Anmutung des Ganzen gesehen hat, will man das Original sehen."

Sie können das Gespräch mit Martin Roth für begrenzte Zeit in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.
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