Musikalische Histörchen
Kaum vorstellbar, heute, doch am 4. Oktober 1961 Wirklichkeit. Ganze 53 zahlende Gäste lauschten dem Konzert von Robert Zimmermann, besser bekannt heute als Bob Dylan, an diesem Dienstag in der New Yorker Carnegie Hall ein. Erst im Januar 1961 war Dylan von Duluth, Minnesota, nach New York gezogen und hatte erste Auftritte im Village. Geprägt waren seine frühen Lieder durch Musiker wie Hank Williams oder Buddy Holly und auch den erdigen Blues vom Mississippi – die er dann ja auch gerne in seinen späteren Radioshows spielte. Später dann wurde er von den Singer/Songwritern der Beatnik-Jahre beflügelt und vor allem von Woody Guthrie.
Seine erste Liebe, Suze Rotolo, inspirierte ihn zu den noch heute gesungenen Love/Hate-Songs wie "Don't Think Twice, It's Alright", Klassiker mittlerweile auch im Rock. Drei Wochen nach dem Konzert in der Carnegie Hall bekam Bob Dylan seinen ersten Plattenvertrag, der legendäre John Hammond war auf ihn aufmerksam geworden. Heute ist Dylan wohl bekannt, wie der süprichwörtliche "Bunte Hund" und auch seine Lieder sind aus der Popkultur nicht mehr wegzudenken. Sein Einfluss auf diese Kultur immens, auch wenn er selber kaum ein Wort darüber verliert. Worte, die schreibt er sowieso lieber in Texten nieder, denn sie aus seinem Mund entfleuchen zu lassen. Und so gilt er neben seinem Freund Van Morrison als der Schweiger im Rockgeschäft. Ob das 1961 schon so war ist allerdings nicht überliefert.
In vino veritas
"In vino veritas" heißt auf Deutsch: "Im Wein liegt die Wahrheit." Der Satz stammt von dem antiken griechischen Lyriker Alkaios von Lesbos. Nicht nur von Kulturschaffenden wird dem Wein eine geradezu magische Wirkung bescheinigt. Dabei ist er doch nur ein alkoholisches Getränk aus vergorenen Beeren.
Der römische Historiker Tacitus beschrieb, wie die Germanen bei Ratssitzungen immer Wein tranken, weil sie glaubten, niemand könnte effektiv lügen, wenn er betrunken ist. In China sagt man: "Nach dem Wein folgt die wahre Rede", was dem persischen "Bist du betrunken, sagst du die Wahrheit" entspricht. Das funktioniert natürlich auch mit anderen alkoholischen Getränken, wenn sie in Maßen genossen werden.
In der griechischen Antike war Wein Sinnbild der Kultur und Bestandteil religiöser Riten, dem Gott Dionysos wurde der jeweils neue Wein geopfert.
Die Römer verehrten Bacchus als Gott des Weines, auch hier gehörte er zu religiösen Festen. Und heute? Man kann sagen, es hat sich kaum etwas geändert. Wein gibt es zum Abendmahl, zu festlichen Anlässen, zu gutem Essen oder, wie in Frankreich, schon zum Mittagstisch. In Maßen genossen, schreibt man ihm sogar eine dem Herzinfarkt vorbeugende Wirkung zu.
"Sexy und gesund"
Unzählige Bücher beschäftigen sich mit dem Wein, Experten aller Couleur verraten uns, was - angeblich - guter und was schlechter Wein ist. Die Vielfalt seines Geschmacks scheint endlos!
Lassen wir es Hugh Johnson zusammenfassen, den britischen "Wein-Papst": "Weintrinker sehen gut aus, sind intelligent, sexy und gesund!"
In diesem Sinne: Zum Wohl!
Rätsel
Trink ihn aus, den Trank der Labe,
Und vergiss den großen Schmerz!
Wundervoll ist Bacchus' Gabe,
Balsam für's zerrissne herz!
Johann Christoph Friedrich von Schiller, Weinliebhaber