WM-Tagebuch (14)

Hitzfelds Abschiedstournee geht weiter

Der Schweizer Top-Scorer Xherdan Shaqiri beim 3:0 seiner Mannschaft gegen Honduras. Shaqiri trägt den Ball unter dem Arm und zeigt "Daumen hoch!".
Der Schweizer Top-Scorer Xherdan Shaqiri beim 3:0 seiner Mannschaft gegen Honduras. © dpa/ picture alliance / Jesus Diges
Von Thomas Wheeler und Moritz Behrendt |
Noch ist für den Ottmar nicht Schluss. Durch ein 3:0 gegen Honduras stehen unsere Nachbarn und der Erfolgstrainer im Achtelfinale. Als Gruppen-Zweiter hinter Frankreich, dass 0:0 gegen Ecuador spielte. Argentinien gewann die Gruppe F durch ein 3:2 gegen Nigeria. Trotz der Niederlage qualifizierten sich auch die Afrikaner für die Runde der besten 16.
An diesen Tag in Manaus wird sich Xherdan Shaqiri noch lange erinnern. Denn der offensive Mittelfeldmann vom FC Bayern erzielte drei Tore in einem WM-Spiel. Das haben vor ihm nicht all zu viele geschafft. Im Nationaltrikot war es für ihn bereits der zweite Hattrick. Mit dem klaren Erfolg gegen Honduras schob sich die Schweiz noch auf Platz 2 hinter Frankreich vor. Jetzt geht es wie bei der Weltmeisterschaft 1966 gegen Argentinien. Damals gewannen die Südamerikaner. Zeit für eine Revanche.
Messi-Show gegen Nigeria
„Golazo", was für ein Traumtor, jubelte ein älterer argentinischer Herr neben mir in einem Restaurant, nachdem Lionel Messi mit einem herrlichen Freistoß seinen zweiten Treffer gegen Nigeria erzielt hatte. Public Viewing hat eben immer auch etwas Völkerverbindendes. Messi hat offenbar endlich sein System in der Nationalmannschaft gefunden, bei dem er sich so entfalten kann, wie beim FC Barcelona. Inzwischen hat er bei diesem Turnier schon viermal getroffen, genauso häufig wie der Brasilianer Neymar.
Nigeria zum dritten Mal im Achtelfinale
Mit solch einem Pfund können die Westafrikaner nicht wuchern, aber ihr Stürmer Ahmed Musa schoss immerhin zwei Tore gegen die Argentinier. Übrigens: wenn die Südamerikaner WM-Gegner sind, brauchen die „Super Eagles" gar nicht antreten. Beim 2:3 kassierten sie bereits die vierte Niederlage. Nun müssen sie sich gegen Frankreich beweisen. Erst einmal gab es dieses Duell. Vor ein paar Jahren siegte die Équipe Tricolore in Freundschaft 1:0.
Franzosen mit Nullnummer Gruppensieger
Gegen Ecuador gab es keine buts, also keine Tore für Les Bleus. Ein ungewohntes Gefühl, nachdem Karim Benzema und Co ihre Fans in den ersten beiden Spielen gleich mit acht Treffern verzückt hatten. Der Rhythmus war 'raus, denn Trainer Didier Deschamps hatte seine Mannschaft gleich auf sechs Positionen verändert. Er wollte wohl etwas ausprobieren mit Blick auf die K.O.-Runde. Ecuador verabschiedet sich nach dem torlosen Unentschieden als einziges südamerikanisches Land bereits nach der Vorrunde. Nach Hause fliegen auch die Bosnier. Das war bereits vor dem Gruppen-Finale klar. Trotzdem nahm der WM-Neuling die Begegnung mit dem Iran ernst und jubelte am Ende über ein 3:1. Damit ist die Weltmeisterschaft auch für einen der Asien-Vertreter Geschichte.