Götterdämmerung
Spanien geht mit 1:5 gegen die Niederlande unter. Nie hat ein Titelverteidiger zum WM-Auftakt höher verloren.
Womöglich wären die Südeuropäer ja zu Hause geblieben, hätten sie vor dem Abflug noch mal einen Blick in die Fußball-Geschichtsbücher geworfen. Denn dort steht im Kapitel 1950 folgender Eintrag: Brasilien - Spanien 6:1. Nun also wieder am Zuckerhut kassierte der Weltmeister die zweithöchste Klatsche seiner WM-Historie. Und das völlig verdient.
Zwar gingen die Spanier durch einen geschenkten Foulelfmeter in Führung, spielten danach aber viel zu selbstgefällig und damit den Niederländern in die Karten. Die erzielten noch vor der Pause den Ausgleich und überrollten den Gegner nach dem Seitenwechsel mit brillantem Konterfußball. Überragend: Bayern Münchens Arjen Robben und Kapitän Robin van Persie mit je zwei Toren.
Die Oranjes boten eine starke und selbstbewusste Mannschaftsleistung und hätten sogar noch höher gewinnen können. Hinter diesem Spektakel verblassten die anderen beiden Partien ein wenig. Im zweiten Spiel der Gruppe B startete Chile fulminant und lag schon nach einer knappen Viertelstunde 2:0 gegen Australien vorn. Endstand: 3:1.
Mexiko ließ sich auch durch krasse Schiedsrichter-Fehlentscheidungen nicht beirren. Der Unparteiische aus Kolumbien entschied gleich bei zwei klaren Toren auf Abseits. Die Lateinamerikaner gewannen dennoch 1:0 gegen Kamerun.
