Was für ein Jubiläum
Drei Müller-Tore in einem WM-Spiel. Das gab es zuletzt 1970 in Mexiko gegen Bulgarien und Peru. Damals war es der Gerd. Und "es müllert" wurde ein feststehender Begriff im deutschen Fußball-Vokabular. Spätestens seit dem Turnier vor vier Jahren in Südafrika hat der Gerd mit Thomas einen würdigen Nachfolger.
Damals wurde Thomas WM-Torschützenkönig. Und schickt sich doch jetzt tatsächlich an, diesen Titel zu verteidigen. Drei Treffer beim 4:0 gegen harmlose Portugiesen, ergänzt durch den Hummels-Kopfballnicker, was für eine Duftmarke zum Einstieg in die WM-Mission 2014. Wie sagte doch Lukas Podolski nassforsch vor dem Anpfiff: "Die Anderen sollen sagen, wow, die Deutschen sind da.". Dieser Auftritt aus der Rubrik "Sorgenfrei" war eine machtvolle Ansage an die Konkurrenz.
Die deutschen Gruppengegner Ghana und die USA lieferten sich eine spannende und engagierte Partie. In der ersten Hälfte war die Mannschaft von Jürgen Klinsmann besser, in der zweiten die Westafrikaner.
Der US-Amerikaner Clint Dempsey erzielte nach nur 33 Sekunden eines der schnellsten WM-Tore. Die Ghanaer drängten nach dem Seitenwechsel vehement auf den Ausgleich und belohnten sich in der Schlussphase zunächst mit dem 1:1. Aber das US-Team gab nur vier Minuten später die passende Antwort. Mal wieder war es ein Bundesliga-Profi, der bei dieser WM ein Tor erzielte. John Anthony Brooks von der Berliner Hertha köpfte den Siegtreffer.
Und das Team Ghana muss sich nun ernsthaft fragen, ob es den Mund nicht wieder einmal zu voll genommen hat. Trainer James Appiah tönte vor dem Anstoß, seine Mannschaft sei WM-Favorit und Kevin Prince Boateng erklärte: "Von uns erwartet jeder den WM-Titel." Sicherlich nur in der Heimat, und nach der knappen Niederlage entrücken die Titelhoffnungen erst mal in alle Richtungen. Nur ein Sieg der "Black Stars" am Samstag gegen die DFB-Elf nährt die Hoffnung auf ein Weiterkommen.
Wann endet die erste Partie 0:0? Darüber hatten viele Fans und Experten in Brasilien diskutiert und spekuliert. In Spiel 13 bzw. in der Begegnung Iran gegen Nigeria war es soweit. Beide Mannschaften präsentierten ein ordentliches technisches Niveau, standen aber zumeist in der Abwehr, so dass die Struktur im Spiel weitgehend fehlte. In dieser Form, und bei der stärker einzuschätzenden Gruppen-Konkurrenz aus Argentinien und Bosnien-Herzegowina werden es Beide schwer haben, das Achtelfinale zu erreichen.