Wo Rapunzel im Turm saß und Aschenputtel ihren Schuh verlor
Es war einmal vor 200 Jahren in Kassel: Da erschienen die "Kinder- und Hausmärchen" der Gebrüder Grimm zum ersten Mal - Grund genug, einige der Märchenheldinnen auf ihrer Reise durch die Jahrhunderte zu begleiten, denn fast alle hatten ein langes Vorleben bevor sie in königliche Schlösser umzogen, in den dunklen Märchenwald oder in einen Turm ohne Türen.
Der Mythos von Aschenputtel zum Beispiel reicht bis ins alte Ägypten zurück. Das Licht der literarischen Welt erblickte die Halbwaise, der ein verlorener Schuh zum Glück verhilft, zusammen mit Schneewittchen, Dornröschen und Rapunzel um 1600 in Neapel - als Roman-Figuren im "Pentameron" des Dichters Gianbattista Basile. Fast 100 Jahre später erzählt Charles Perrault eine Cendrillon-Version, die sehr an den märchenhaften Aufstieg der letzten Mätresse Ludwigs XIV. erinnert.
Aber auch nachdem die Gebrüder Grimm Aschenputtel. Schneewittchen und die anderen in ihre beschauliche Biedermeierwelt haben einziehen lassen, geht das Leben der Märchenheldinnen weiter. Sie machen als Filmstars Karriere: Aschenputtel auch als sozialistische Vorzeigeheldin. Und wenn sie nicht gestorben ist, dann lebt sie noch heute: als Reklamefigur, als Event-Managerin in Vergnügungsparks oder als Statistin im Disney-Imperium.
Manuskript zur Sendung als PDF und im barrierefreien Textformat
Aber auch nachdem die Gebrüder Grimm Aschenputtel. Schneewittchen und die anderen in ihre beschauliche Biedermeierwelt haben einziehen lassen, geht das Leben der Märchenheldinnen weiter. Sie machen als Filmstars Karriere: Aschenputtel auch als sozialistische Vorzeigeheldin. Und wenn sie nicht gestorben ist, dann lebt sie noch heute: als Reklamefigur, als Event-Managerin in Vergnügungsparks oder als Statistin im Disney-Imperium.
Manuskript zur Sendung als PDF und im barrierefreien Textformat