In deutschen Ballungsgebieten eine bezahlbare Wohnung zu finden, gleicht einem Sechser im Lotto. Und wer fündig geworden ist, muss tief in die Tasche greifen. Fast jeder zweite der rund 8,4 Millionen Haushalte in den Großstädten gibt mehr als 30 Prozent seines Nettoeinkommens für die Miete aus. Gut ein Viertel muss mindestens 40 Prozent des Einkommens für Warmmiete und Nebenkosten aufwenden, so eine Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung aus dem Jahr 2021.
Der Grund: Es gibt schlicht zu wenig Wohnungen.
Zielmarke 400.000 neue Wohnungen jährlich
Die Bundesregierung will das ändern. Das neu gegründete Bauministerium soll dafür sorgen, dass jährlich 400.000 Wohnungen gebaut werden. Und das schnell, sozial – und klimagerecht. Denn der Bereich Wohnen belastet die Umwelt jährlich mit 115 Millionen Tonnen CO2. Es muss also massiv umgesteuert werden, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2055 zu erreichen.
Die Zeit des billigen Geldes ist vorbei
Doch der Wohnungsbau stagniert, 2021 wurden noch nicht einmal 300. 000 Wohnungen errichtet. Experten warnen vor einem weiteren Rückgang, die Zeit des billigen Geldes sei vorbei. Die Baubranche steht vor wachsenden Problemen: steigende Baukosten sowie Rohstoff- und Energiepreise, die hohe Inflationsrate, Fachkräftemangel. Hinzu kommen der Krieg in der Ukraine und steigende Zinsen.
Wo liegen die Gründe für den Wohnungsmangel?
Was muss sofort, was langfristig dagegen getan werden?
Wie kommt der Wohnungsbau wieder auf Touren?
Wie baut man schnell, sozial und klimagerecht?
Darüber diskutieren im Wortwechsel:
- Dr. Ralph Henger, Experte für Wohnungspolitik und Immobilienökonomik am Institut der deutschen Wirtschaft
- Burkhard Jung (SPD), Oberbürgermeister der Stadt Leipzig und Vizepräsident des Deutschen Städtetages
- Sebastian Junghänel, Geschäftsführer des Projektentwicklers Zeitgeist Asset Management GmbH
- Christina-Johanne Schröder, Sprecherin für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen