Wohnzimmer der Nation
Ein Geburtstagskind gilt es zu feiern, eines, das am Sonntag zwar erst 20 Jahre alt geworden ist. Aber was hat dieses Geburtstagskind nicht schon alles erlebt, oder besser: überlebt. AIDS, eine Kastration, einen Atomunfall. Unmöglich? Nicht in der "Lindenstraße".
Seit exakt 20 Jahren ist das Wohnzimmer der Nation jeden Sonntag um 18.40 Uhr auf Sendung, und irgendwie ist die Fernsehnation groß geworden mit den Beimers und den Klings.
Lindenstraßen-Macher Hans W. Geissendörfer, berühmtester Käppiträger Deutschlands, hat in 1045 Folgen seine Botschaften unters gemeine Fernsehvolk gebracht - im Ton stets zwischen pädagogischem Zeigefinger und moralischer Keule.
Mit der Lindenstraße war es anfangs so wie mit der BILD-Zeitung: Jeder kennt sie, und jeder verleugnet, sich auch nur ansatzweise mal damit beschäftigt zu haben. Und in der Tat ist der Erfolg mit rein schauspielerischen Kriterien nicht zu erklären - grobmaschig gezeichnete Charaktere wie z.B. das Hauswarts-Schrapnell Else Kling oder Handlungs-Granaten wie der oben erwähnte Atom-Unfall sind alles andere als aus dem wirklichen Leben gegriffen.
Aber der Altlinke Geissendörfer hat sich nie gescheut, gesellschaftlichen Zündstoff in die Seifen-Seligkeit seiner Vorabendserie zu bringen. Als Anfang der 90er Jahre Carsten und Robert den ersten schwulen Kuss in einer deutschen Fernsehserie mimten, gab es Morddrohungen gegen den Schauspieler Georg Uecker.
Die Lindenstraße kennt keine Scheu vor heißen Themen - das geben mittlerweile auch ihre Kritiker gerne zu. In der heutigen Ausgabe drehte sich alles um die Zahl 20 - auch dieses Spiel mit Aktualitäten und Anspielungen ist bewährte Praxis.
Auszug "Lindenstraße":
Carsten Flöter: "Na, Frau Beimer, gehören Sie etwa auch ins Bett? Sie sehen müde aus."
Mutter Beimer: "Nein, nein, das geht schon. Wie Sie da eben an Leas Bett gesessen haben, genau wie Dr. Dressler bei meinem Klausi, als der die Masern hatte. Es ist bestimmt 20 Jahre her, aber mir kommt das vor wie gestern."
Carsten Flöter: "Tja, 20 Jahre sind ne lange Zeit, da ist viel passiert."
Mutter Beimer: "Sie sagen es."
Lindenstraßen-Macher Hans W. Geissendörfer, berühmtester Käppiträger Deutschlands, hat in 1045 Folgen seine Botschaften unters gemeine Fernsehvolk gebracht - im Ton stets zwischen pädagogischem Zeigefinger und moralischer Keule.
Mit der Lindenstraße war es anfangs so wie mit der BILD-Zeitung: Jeder kennt sie, und jeder verleugnet, sich auch nur ansatzweise mal damit beschäftigt zu haben. Und in der Tat ist der Erfolg mit rein schauspielerischen Kriterien nicht zu erklären - grobmaschig gezeichnete Charaktere wie z.B. das Hauswarts-Schrapnell Else Kling oder Handlungs-Granaten wie der oben erwähnte Atom-Unfall sind alles andere als aus dem wirklichen Leben gegriffen.
Aber der Altlinke Geissendörfer hat sich nie gescheut, gesellschaftlichen Zündstoff in die Seifen-Seligkeit seiner Vorabendserie zu bringen. Als Anfang der 90er Jahre Carsten und Robert den ersten schwulen Kuss in einer deutschen Fernsehserie mimten, gab es Morddrohungen gegen den Schauspieler Georg Uecker.
Die Lindenstraße kennt keine Scheu vor heißen Themen - das geben mittlerweile auch ihre Kritiker gerne zu. In der heutigen Ausgabe drehte sich alles um die Zahl 20 - auch dieses Spiel mit Aktualitäten und Anspielungen ist bewährte Praxis.
Auszug "Lindenstraße":
Carsten Flöter: "Na, Frau Beimer, gehören Sie etwa auch ins Bett? Sie sehen müde aus."
Mutter Beimer: "Nein, nein, das geht schon. Wie Sie da eben an Leas Bett gesessen haben, genau wie Dr. Dressler bei meinem Klausi, als der die Masern hatte. Es ist bestimmt 20 Jahre her, aber mir kommt das vor wie gestern."
Carsten Flöter: "Tja, 20 Jahre sind ne lange Zeit, da ist viel passiert."
Mutter Beimer: "Sie sagen es."