Wolgograd

    Russische Polizei nimmt 150 Menschen fest

    Schwer bewaffnete Polizisten bei einer Razzia in Wolgograd
    Schwer bewaffnete Polizisten bei einer Razzia in Wolgograd © dpa / pa / Dmitry
    Bei einer Großrazzia wurden in Wolgograd 150 Menschen festgenommen - vor allem Migranten aus Zentralasien und dem Kaukasus. Eine heiße Spur zu den Drahtziehern der Anschläge fehlt aber wohl weiter.
    Nach den tödlichen Terroranschlägen in Wolgograd demonstriert die russische Staatsmacht nun Härte: Bei Razzien hat die Polizei in der Stadt mindestens 150 Menschen festgenommen. Bei den vor allem aus Zentralasien und dem Kaukasus stammenden Migranten seien Waffen und Drogen gefunden worden, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums. Viele der Arbeiter besäßen zudem gefälschte Dokumente.
    Eine heiße Spur nach den beiden Attentaten hätten die Sicherheitsbehörden aber noch nicht entdeckt. "Die Suche nach den Drahtziehern verläuft mit Hochdruck", hieß es. Präsident Wladimir Putin hatte den Hintermännern Vergeltung angedroht, in seiner Neujahrsansprache kündigte er an, man werde die Terroristen "vernichten". Bei den beiden Bombenanschlägen in einem Bus und im Bahnhof waren am Sonntag und am Montag insgesamt mindestens 34 Menschen getötet und 72 verletzt worden.
    Der russische Inlandsgeheimdienst FSB vermutet Islamisten aus dem Nordkaukasus hinter den Anschlägen. Sie hatten mit Bluttaten vor den Olympischen Winterspielen gedroht, die in gut fünf Wochen in Sotschi beginnen. Der Schwarzmeer-Kurort liegt 700 Kilometer entfernt von Wolgograd.

    Einschätzungen zur terroristischen Bedrohung in Russland und der Reaktion von Wladimir Putin hören Sie hier in einem Gespräch mit unserer Korrespondentin Gesine Dornblüth

    twa mit dpa
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