Pressefoto des Jahres zeigt Flüchtlingsbaby im Grenzzaun
Ein Foto von Flüchtlingen, die ein Baby durch den Stacheldrahtzaun an der serbisch-ungarischen Grenze reichen, ist das beste Pressefoto des Jahres 2015. Das Bild habe alles, um einen starken visuellen Eindruck davon zu vermitteln, "was mit den Flüchtlingen geschieht", teilte die Jury mit.
Das Foto habe "wegen seiner Einfachheit eine solche Kraft", sagte der diesjährige Jury-Vorsitzende, der AFP-Fotodirektor Francis Kohn. "Insbesondere wegen der Symbolkraft des Stacheldrahts". Das Foto sei visuell unglaublich kraftvoll, aber gleichzeitig auch sehr nuanciert, sagte Jury-Mitglied Vaughn Wallace.
Der australische Fotograf Warren Richardson hatte seinem Werk den Titel "Hoffnung auf ein neues Leben" gegeben. Ihm gelang die Aufnahme im August 2015 an der serbisch-ungarischen Grenze bei Röszke. Fünf Tage hatte er mit rund 200 Flüchtlingen an der Grenze campiert. Dann drangen die Menschen nachts durch den Zaun. Die besondere Schwierigkeit für den Fotografen: Er konnte kein Blitzlicht verwenden, denn die Polizei war auf der Suche nach den Flüchtlingen und er wollte sie nicht verraten.
Die Jury zeichnete 41 Fotografen aus 21 Ländern aus. Insgesamt hatten sich rund 5800 Fotografen mit etwa 83 000 Fotos um Preise in acht Kategorien beworben. Das Welt-Presse-Foto des Jahres ist mit 10.000 Euro dotiert.