Ich brech' mir das Herz
Mit Psychopathen bekommt man es im Hochmoor von Yorkshire zu tun. Die Stiefgeschwister Cathy und Heathcliff lieben sich, doch können sie als junge Erwachsene aus Vernunft und Verworrenheit nicht zueinander finden. Heathcliff verlässt daraufhin das elterliche Gut. Eines Tages kehrt er wieder und spinnt mit allen anderen ein Netz aus Hass und Niedergang.
»Du und Edgar, ihr habt mir das Herz gebrochen, Heathcliff. ... Nun denn, wenn Heathcliff nicht länger mein Freund sein darf, ... dann werde ich versuchen, Ihre Herzen zu brechen, indem ich mir das Herz breche." Das Libretto von Lucille Fletcher nach dem großen gleichnamigen Roman von Emily Brontë spart nicht mit zerstörerischem und selbstzerstörerischem Pathos. Bernard Herrmann hat diese Oper komponiert, bevor er die seine berühmten Soundtracks zu vielen nicht gerade sonnig-leichtfüßigen Filmen schrieb.
Am Staatstheater Braunschweig hat das Werk jetzt Premiere in einer Inszenierung von Philipp Kochheim in der Reihe "The American Way of Opera", die dafür sorgen will, dass Opern, die in den USA populär waren oder sind, auch in Deutschland ein Forum erhalten.
Die Inhaltsangabe laut Angaben des Staatstheaters Braunschweig: Auf einer zugigen Anhöhe im Hochmoor von Yorkshire liegt das dem Roman und der Oper ihren Namen gebende Gut "Wuthering Heights". Heathcliff ist das Pflegekind der Pächterfamilie. Von seinem Stiefbruder Hindley wird er regelmäßig misshandelt. Dessen Schwester Catherine wiederum liebt er abgöttisch und wird von ihr - Cathy - ebenfalls geliebt. Als diese später den reichen David Linton heiratet, fühlt er sich zutiefst verletzt. Er flieht und kehrt erst Jahre später zurück. Aus seiner früheren Zuneigung ist mittlerweile blanker Hass geworden und er beschließt, sich zu rächen. Heathcliff und Catherine geraten in einen Strudel, der aus puren Grausamkeiten besteht. Und je mehr sie in diesen hineingezogen werden, desto weniger sind sie in der Lage, seinem tödlichen Sog zu entkommen.
Bernard Herrmann war der Lieblingskomponist von Alfred Hitchcock und ebenso berühmt für Soundtracks zu Filmen anderer bedeutender Regisseure in Hollywood. Hitchcocks "Vertigo" oder "Psycho" leben auch durch Herrmanns Musik. Zu "Die Vögel" hat Herrmann die Geräuschkomposition von Oskar Sala angeleitet, die auf dem Trautonium kreiert wurde.
Bereits in den 1940er Jahren hatte sich Bernard Herrmann des Romans von Emily Brontë angenommen, um daraus eine Oper zu machen. Doch eine geplante Uraufführung durch Orson Welles scheiterte. Welles und Herrmann hatten vorher schon in dem epochalen Hörspiel "Krieg der Welten zusammengearbeitet".
Erst 2011, lange nach Herrmanns Tod im Jahre 1975, gelangte "Wuthering Heights" in Minneapolis (Minnesota) erstmals auf die Bühne und wurde vom Publikum enthusiastisch gefeiert – nicht zuletzt aufgrund der spätromantischen Musik, die mit Schauereffekten die Nähe zu Hollywood erkennen lässt und zugleich fast nahtlos an die italienische Oper des ausgehenden 19. Jahrhunderts anschließt.
(z.T. nach einem Presstext des Staatstheaters Braunschweig)
Live aus dem Staatstheater Braunschweig
Bernard Herrmann
„Wuthering Heights" (Sturmhöhe)
„Wuthering Heights" (Sturmhöhe)
Oper in vier Akten mit Prolog und Epilog
Libretto: Lucille Fletcher nach dem gleichnamigen Roman von Emily Brontë
Catherine Earnshaw - Solen Mainguené, Sopran
Heathcliff - Orhan Yildiz, Bariton
Hindley Ernshaw - Oleksandr Pushniak, Bariton
Nelly Dean - Anne Schuldt, Mezzosopran
Edgar Linton - Matthias Stier, Tenor
Isabella Linton - Milda Tubelytė, Mezzosopran
Joseph - Rossen Krastev, Bass
Heathcliff - Orhan Yildiz, Bariton
Hindley Ernshaw - Oleksandr Pushniak, Bariton
Nelly Dean - Anne Schuldt, Mezzosopran
Edgar Linton - Matthias Stier, Tenor
Isabella Linton - Milda Tubelytė, Mezzosopran
Joseph - Rossen Krastev, Bass
Hareton Earnshaw – Maximilian Mienkina
Kinderchor des Staatstheaters Braunschweig
Staatsorchester Braunschweig
Leitung Enrico Delamboye
Kinderchor des Staatstheaters Braunschweig
Staatsorchester Braunschweig
Leitung Enrico Delamboye