Yaa Gyasi über ihren Roman "Heimkehren"

"Geschichte folgt uns überall hin"

Moderation: Andrea Gerk |
Ein Roman über Sklaverei und anhaltenden Rassismus: Das Debüt von Yaa Gyasi ist beeindruckend aktuell. In "Heimkehren" erzählt die ghanaisch-amerikanische Schriftstellerin den Weg zweier Schwestern und ihrer Nachkommen – vom späten 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
Die Ereignisse um das Attentat in Charlottesville zeigen, wie präsent der tägliche Rassismus in den USA nach wie vor ist. Der Debütroman "Heimkehren" von Yaa Gyasi ist angesichts dessen beeindruckend politisch aktuell und ein bewegendes Stück Literatur über Sklaverei und anhaltenden Rassismus.

"Die Vorstellung, dass Geschichte uns überall hin folgt"

Die Schriftstellerin wurde in 1989 in Ghana geboren, kam als Kleinkind mit ihrer Familie in die USA. Ausgehend von der Kolonialgeschichte Ende des 18. Jahrhunderts im Gebiet des heutigen Ghana zeichnet Yaa Gyasi in "Heimkehren" die Wege zweier Schwestern und ihrer Nachkommen bis in die Gegenwart hinein.
Warum diese Zeitspanne für sie so wichtig war, erklärte die Autorin im Deutschlandfunk Kultur:
"Als ich das Buch geschrieben habe, war mir sehr wichtig, dass es darin nicht nur um die Zeit von der Sklaverei bis zum Bürgerkrieg geht, sondern wirklich auch die Zeit bis heute mit eingeschlossen ist. Was ich interessant finde, ist die Idee, die Vorstellung, dass Geschichte uns überall hin folgt. Dass Geschichte nicht vorbei ist, sondern immer ein Teil der Gegenwart bleibt."

Yaa Gyasi: Heimkehren
Dumont Verlag, Köln 2017
416 Seiten, 22 Euro

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