"Years of Refusal" von Morrissey
Morrissey, mit bürgerlichen Namen Steven Patrick Morrissey, war zwischen 1982 und 1987 der Frontmann der britischen Kultband "The Smiths". Nach deren Auflösung startete der Musiker eine Solokarriere, in der er immer wieder durch zweideutige Texte und provokante Äußerungen zu politischen und sozialen Themen aneckte.
So bezichtigte er die britische Königsfamilie des Ignorantentums und verspottete den kommerziellen Musikbetrieb und dessen Protagonisten. Kurz vor seinem 50. Geburtstag veröffentlicht Morrissey jetzt sein neuntes Studioalbum "Years of Refusal".
CD der Woche im Radiofeuilleton:
Montag, 16. Februar 2009 um 11.40 Uhr
Mittwoch, 18. Februar 2009 um 14.20 Uhr
Freitag, 20. Februar 2009 um 9.20 Uhr
Samstag, 21. Februar 2009 um 11.20 Uhr
CD der Woche in der Ortszeit:
Montag, 16. Februar 2009 um 8.30 Uhr
Mittwoch, 18. Februar 2009 um 8.50 Uhr
Freitag, 20. Februar 2009 um 06.00 Uhr
Der kraftvolle Eröffnungssong "Something is squeezing my skull" zeigt schon, wo es langgeht auf diesem Album von Morrissey. Da wird gerockt, was das Zeug hält, das Schlagzeug übernimmt kongenial den Duettpart zum Sänger, die Gitarren geben alles. Und der Songtext ist so bissig und sarkastisch, wie man das von Morrissey seit langem kennt und schätzt. Der Mann ist einfach ein Phänomen: tiefste Seelenpein verpackt er in Songs und Zeilen, die einen ins Herz treffen und zugleich in ihrer Wucht fast umwerfen. Und das Schönste: der Künstler scheint bei allen Qualen doch mit sich im Reinen zu sein. Sein letzter Song heißt: "I´m ok by myself".
(Olga Hochweis)
Dringlicher, kräftiger, sendungsbewusster hat man Morrissey selten erlebt. Das liegt vor allem am knackigen Sound. Und wer angenommen hatte, Morrissey würde mit zunehmendem Alter melancholischer werden, der irrt. Die Erfahrung der beiden letzten Dekaden hat ihn scharfzüngiger, Welt verdrossener und unnachgiebiger gemacht. Unnachgiebig gegen andere und gegen sich selbst. Ein sehr persönliches Album, das schon jetzt zu meinen Favoriten dieses Jahres gehört.
(Haino Rindler)
"Ich habe mich damit abgefunden, ohne Liebe zu leben", sagte Morrissey vor kurzem in einem Interview. Und das sei gar nicht so schlimm, wie man glaube. Diese doch eigentlich ernüchternde Erkenntnis scheint den bald 50jährigen Briten ungemein zu beschwingen. Er präsentiert theatralisch angehauchte Rock-Hymnen. Aber keine Sorge: Egal wie breit die Song-Arrangements auf dem Album auch sein mögen, Morrissey bleibt weit davon entfernt ein unsensibler Rocker zu sein. Seine Texte haben es nach wie vor in sich; die ihm eigene Melancholie, in der soviel Suche und Sehnsucht steckt, die ist immer noch da. Weniger vordergründig als in den Jahren zuvor, seinen "Years of Refusal", aber der Weltschmerz treibt Morrissey weiter an. Und trifft damit immer noch - selbst zwischen den lautesten Gitarren-Riffs mitten ins Herz.
(Christine Watty)
CD der Woche im Radiofeuilleton:
Montag, 16. Februar 2009 um 11.40 Uhr
Mittwoch, 18. Februar 2009 um 14.20 Uhr
Freitag, 20. Februar 2009 um 9.20 Uhr
Samstag, 21. Februar 2009 um 11.20 Uhr
CD der Woche in der Ortszeit:
Montag, 16. Februar 2009 um 8.30 Uhr
Mittwoch, 18. Februar 2009 um 8.50 Uhr
Freitag, 20. Februar 2009 um 06.00 Uhr
Der kraftvolle Eröffnungssong "Something is squeezing my skull" zeigt schon, wo es langgeht auf diesem Album von Morrissey. Da wird gerockt, was das Zeug hält, das Schlagzeug übernimmt kongenial den Duettpart zum Sänger, die Gitarren geben alles. Und der Songtext ist so bissig und sarkastisch, wie man das von Morrissey seit langem kennt und schätzt. Der Mann ist einfach ein Phänomen: tiefste Seelenpein verpackt er in Songs und Zeilen, die einen ins Herz treffen und zugleich in ihrer Wucht fast umwerfen. Und das Schönste: der Künstler scheint bei allen Qualen doch mit sich im Reinen zu sein. Sein letzter Song heißt: "I´m ok by myself".
(Olga Hochweis)
Dringlicher, kräftiger, sendungsbewusster hat man Morrissey selten erlebt. Das liegt vor allem am knackigen Sound. Und wer angenommen hatte, Morrissey würde mit zunehmendem Alter melancholischer werden, der irrt. Die Erfahrung der beiden letzten Dekaden hat ihn scharfzüngiger, Welt verdrossener und unnachgiebiger gemacht. Unnachgiebig gegen andere und gegen sich selbst. Ein sehr persönliches Album, das schon jetzt zu meinen Favoriten dieses Jahres gehört.
(Haino Rindler)
"Ich habe mich damit abgefunden, ohne Liebe zu leben", sagte Morrissey vor kurzem in einem Interview. Und das sei gar nicht so schlimm, wie man glaube. Diese doch eigentlich ernüchternde Erkenntnis scheint den bald 50jährigen Briten ungemein zu beschwingen. Er präsentiert theatralisch angehauchte Rock-Hymnen. Aber keine Sorge: Egal wie breit die Song-Arrangements auf dem Album auch sein mögen, Morrissey bleibt weit davon entfernt ein unsensibler Rocker zu sein. Seine Texte haben es nach wie vor in sich; die ihm eigene Melancholie, in der soviel Suche und Sehnsucht steckt, die ist immer noch da. Weniger vordergründig als in den Jahren zuvor, seinen "Years of Refusal", aber der Weltschmerz treibt Morrissey weiter an. Und trifft damit immer noch - selbst zwischen den lautesten Gitarren-Riffs mitten ins Herz.
(Christine Watty)