Das Detail zählt
"Immersion" heißt das neue Album von Youn Sun Nah, das so viel wie "Eintauchen" bedeutet. Denn dieses Mal hat sie ihre Songs nicht einfach kurz mit der Band im Studio eingespielt, sondern ist viel akribischer in die Klangwelten eingestiegen.
Die Arbeit an dem Album im Studio war wie die Arbeit in einem Labor, sagt die südkoreanische Sängerin Youn Sun Nah, die lange in Frankreich gelebt hat und nun auch wieder mit französischen Musikern gearbeitet hat. Das neue Album ist einerseits von einer großen Reduktion geprägt, auf der anderen Seite zeigt sich eine gewisse Verspieltheit: da der Einsatz von Marimbaphon-Klängen, dort der Gebrauch eines speziell präparierten Klavieres oder der geräuschhafte Einsatz von Schlagwerk.
Um hier den musikalischen Überblick zu behalten, habe sie sich dieses Mal einen Produzenten für ihr Album gesucht, der Vorschläge, aber auch Endpunkte in der Arbeit gesetzt hat. "Es gibt so viele Möglichkeiten, viele technische Finessen. Darin kann man sich auch verlieren", gibt Youn Sun Nah zu. Aber das Detail zähle.
Covern als Erweiterung oder Konzentration
Der Song "Isn't it a pity" von George Harrison hat sie auf der Platte eingebunden, aber in einer deutlich schlichten, fast rauhen Fassung, die ausschließlich mit Marimbaphon begleitet wird.
"Man kann jeden Song erweitern und vergrößern. Aber das funktioniert eben auch anders herum: Man kann einen Song auch reduzieren", meint die Sängerin. Besonders stolz ist sie, wenn andere Sänger ihre persönliche Fassung mögen. In jedem gecoverten Fassung stecke ein Stück ihrer Sicht und ihrer Welt.