"Young Adult"
Einst war sie die High-School-Königin. Doch inzwischen ist die 37-jährige Marvin, gespielt von Charlize Theron, beruflich und privat am Ende. Sie beschließt, ihr Glück bei ihrer alten Liebe Buddy wiederzufinden, der glücklich verheiratet ist und in Kürze Vater wird.
In seinem Erfolgsfilm "Juno" hatte Regisseur Jason Reitman 2007 das überzeugende Porträt eines jungen Mädchens gezeichnet, das durch eine verfrühte Schwangerschaft vorzeitig erwachsen werden musste. Zwei Jahre später schickte er den manischen Vielflieger George Clooney "Up in the Air" und jetzt die großmäulige Großstädterin Mavis Gary in die Provinz.
Charlize Theron betraute er mit der schwierigen, weil bis zum Ende unsympathischen Rolle einer 37-Jährigen, die es nicht geschafft hat, erwachsen zu werden. Beruflich und privat am Ende, beschließt sie, ihr Glück wieder bei ihrer alten High-School-Liebe Buddy (Patrick Wilson) zu suchen. Freilich unter sehr unschicklichen Umständen, denn sie hat von seiner baldigen Vaterschaft in einer offensichtlich glücklichen Ehe erfahren und tut nun alles, um genau das zu verhindern.
Das klingt nach einer dieser unsäglichen Hollywoodkomödien, die nach immer gleich laufender Dramaturgie ein Zeitphänomen abbilden. Genau daran waren Regisseur Jason Reitman und seine Drehbuchautorin Diablo Cody auch interessiert, nicht aber an einer Klamotte, die eine Charakterdarstellerin wie Charlize Theron auch unterfordert hätte. Was Marvin selbst nicht erkennt, wir aber sehen, ist hinter aufgeplusterter Fassade die ganze Schwäche und Erbärmlichkeit einer eingebildeten Existenz.
Marvin war einmal die High-School-Königin, noch erinnert man sich an diesen Glanz, aber ihre zur Schau getragene Verachtung für die Provinzmuffel befremdet, sie macht sich lächerlich und ist in dieser Jämmerlichkeit wirklich Mitleid erheischend. Das aber würde für einen ganzen Film kaum reichen, wäre da nicht Matt (Patton Oswald). Einsam und seit einem brutalen Überfall in der Schulzeit schwer behindert, wird er für die Dauertrinkende, sich immer tiefer ins Unglück reitende Marvin zu einem Freund, der ihr die Wahrheit sagt und trotzdem den Eklat nicht verhindern kann.
Am Ende ist Marvin eine zerstörte Heldin, doch dass ihr so gar keine Entwicklung zugestanden wird, gehört zu den Irritationen, mit denen der Zuschauer aus dem Kino entlassen wird. Er hat eine psychologisch genaue, von Charlize Theron präzise gespielte Charakterstudie gesehen, mehr allerdings nicht.
USA 2011, Regie: Jason Reitman, Darsteller: Charlize Theron, Patton Oswald, Patrick Wilson, Elisabeth Reaser, 94 Minuten, ohne Altersangabe
Filmhomepage
Charlize Theron betraute er mit der schwierigen, weil bis zum Ende unsympathischen Rolle einer 37-Jährigen, die es nicht geschafft hat, erwachsen zu werden. Beruflich und privat am Ende, beschließt sie, ihr Glück wieder bei ihrer alten High-School-Liebe Buddy (Patrick Wilson) zu suchen. Freilich unter sehr unschicklichen Umständen, denn sie hat von seiner baldigen Vaterschaft in einer offensichtlich glücklichen Ehe erfahren und tut nun alles, um genau das zu verhindern.
Das klingt nach einer dieser unsäglichen Hollywoodkomödien, die nach immer gleich laufender Dramaturgie ein Zeitphänomen abbilden. Genau daran waren Regisseur Jason Reitman und seine Drehbuchautorin Diablo Cody auch interessiert, nicht aber an einer Klamotte, die eine Charakterdarstellerin wie Charlize Theron auch unterfordert hätte. Was Marvin selbst nicht erkennt, wir aber sehen, ist hinter aufgeplusterter Fassade die ganze Schwäche und Erbärmlichkeit einer eingebildeten Existenz.
Marvin war einmal die High-School-Königin, noch erinnert man sich an diesen Glanz, aber ihre zur Schau getragene Verachtung für die Provinzmuffel befremdet, sie macht sich lächerlich und ist in dieser Jämmerlichkeit wirklich Mitleid erheischend. Das aber würde für einen ganzen Film kaum reichen, wäre da nicht Matt (Patton Oswald). Einsam und seit einem brutalen Überfall in der Schulzeit schwer behindert, wird er für die Dauertrinkende, sich immer tiefer ins Unglück reitende Marvin zu einem Freund, der ihr die Wahrheit sagt und trotzdem den Eklat nicht verhindern kann.
Am Ende ist Marvin eine zerstörte Heldin, doch dass ihr so gar keine Entwicklung zugestanden wird, gehört zu den Irritationen, mit denen der Zuschauer aus dem Kino entlassen wird. Er hat eine psychologisch genaue, von Charlize Theron präzise gespielte Charakterstudie gesehen, mehr allerdings nicht.
USA 2011, Regie: Jason Reitman, Darsteller: Charlize Theron, Patton Oswald, Patrick Wilson, Elisabeth Reaser, 94 Minuten, ohne Altersangabe
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