Youssou N'Dour kandidiert in Senegal
Seine Duos mit Peter Gabriel, Sting oder Neneh Cherry machten ihn weltweit bekannt, nun verkündete er überraschend seinen Abschied von der Bühne: Der senegalesische Superstar Youssou N'Dour kandidiert für das Präsidentenamt in seinem Heimatland.
Die prächtigen Gewänder, die er auf der Bühne trägt, hat Youssou N'Dour gegen einen eleganten dunklen Anzug eingetauscht. Seit einiger Zeit trägt der 52-Jährige auch eine Brille, die ihm einen intellektuellen Touch gibt. Der internationale Popstar glaubt, bei der bevorstehenden Präsidentenwahl eine Chance zu haben:
"Die Mehrheit der Senegalesen ist heute enttäuscht von den professionellen Politikern. Alle Kandidaten, die an die Macht wollen, waren schon einmal in der Regierung. Die Senegalesen sind nicht zufrieden, sie suchen etwas Neues und ich bin neu. Ich bin die Alternative."
Senegal galt als Vorbild in Sachen Stabilität und Demokratie, doch seit Monaten gehen immer mehr Menschen auf die Straße. Sie haben genug von Machtmissbrauch, Korruption, ständigen Stromausfällen und steigenden Lebensmittelpreisen. Und von Präsident Wade. Dennoch will der 86-Jährige ein drittes Mandat antreten. Eigentlich sieht die Verfassung nur zwei Amtszeiten vor, aber die wurde einfach geändert. Youssou N'Dour appelliert an die Regierungschefs der Welt, den senegalesischen Präsidenten zum Abtritt zu bewegen:
"Madame Merkel, Monsieur Obama, Monsieur Nicolas Sarkozy, David Cameron und alle Regierenden dieser Welt, sprechen Sie direkt mit ihn! Sie können helfen, in Senegal einen Konflikt zu vermeiden."
Youssou N'Dour nennt seine Kandidatur eine patriotische Pflicht: Kann ein Popstar Politik machen?
"Ich bin kein Profi in der Politik, aber ich hatte immer ein politisches Bewusstsein. Das Showbiz ist ein kleines bisschen wie die Politik. Sie müssen sich verkaufen. Sie müssen einen Inhalt rüberbringen, und Sie müssen die Leute direkt ansprechen. Für einen Künstler mit politischem Bewusstsein gibt es da sicher Ähnlichkeiten."
Youssou N'Dour ist nicht nur ein erfolgreicher Künstler, er ist auch ein geschäftiger Unternehmer. Er besitzt in Dakar Aufnahmestudios und eine Produktionsfirma. Der Sänger begründete eine Bank, die Mikrokredite verteilt und er baute ein Medienimperium auf. Ihm gehören die meistgelesene Zeitung, ein beliebter Radio- und ein Fernsehsender. Er werde sich auch in Zukunft nicht ins Programm einmischen, verspricht N'Dour. Seine Priorität liege woanders:
"Wenn ich nicht wirksam gegen die Armut kämpfe und den jungen Leuten keine Arbeit geben kann, bin ich gescheitert. Ich will die Kosten des Staatsapparates drakonisch reduzieren. Der Staat muss nützlich und stark sein, aber die Ausgaben müssen vernünftig bleiben. Das Geld, das wir da sparen, können wir in Projekte stecken, die den jungen Leuten Arbeit geben in ihren Vierteln.
Ich gebe Ihnen ein Beispiel: In Senegal haben wir geteerte Straßen, aber zwischen Straße und Häusern ist Sand. Ich habe ein großes Projekt, das Hunderttausende Arbeitsplätze schaffen kann. Ich arbeite an einem Projekt, das von Deutschland aus erdacht wurde. Noch kann ich nicht mehr dazu sagen."
Viele Senegalesen werfen N'Dour mangelnde politische Erfahrung vor oder auch, dass er nicht lange in die Schule gegangen ist. Als Sänger gehört er zudem zu einer niedrigen Kaste. Doch auf jeden Fall hat der Popstar bereits die internationale Aufmerksamkeit auf die Wahlen in Senegal gelenkt. Seit er seine Kandidatur verkündet hat, geben sich Journalisten aus aller Welt in seiner Villa in Dakar die Klinke in die Hand.
"Senegal ist die Pforte zu Afrika. Senegal war die Vitrine der Demokratie in Afrika. Wir erleben einen historischen Augenblick, unsere Demokratie wird sabotiert, und darauf möchte ich die Aufmerksamkeit ziehen. Die Medien werden sich für Senegal interessieren, die Führer der Welt werden sich für Senegal interessieren und ich hoffe, das wird zu Transparenz bei der Wahl führen."
Seine musikalische Karriere ist für den Star damit vorerst beendet:
"Ich habe ein langfristiges Projekt, das über den Wahlabend hinaus dauert. Den Millionen Menschen, die mich unterstützen, muss ich versichern, dass ich langfristig für sie da bin. Das ist kein Bluff, kein Künstlertraum."
"Die Mehrheit der Senegalesen ist heute enttäuscht von den professionellen Politikern. Alle Kandidaten, die an die Macht wollen, waren schon einmal in der Regierung. Die Senegalesen sind nicht zufrieden, sie suchen etwas Neues und ich bin neu. Ich bin die Alternative."
Senegal galt als Vorbild in Sachen Stabilität und Demokratie, doch seit Monaten gehen immer mehr Menschen auf die Straße. Sie haben genug von Machtmissbrauch, Korruption, ständigen Stromausfällen und steigenden Lebensmittelpreisen. Und von Präsident Wade. Dennoch will der 86-Jährige ein drittes Mandat antreten. Eigentlich sieht die Verfassung nur zwei Amtszeiten vor, aber die wurde einfach geändert. Youssou N'Dour appelliert an die Regierungschefs der Welt, den senegalesischen Präsidenten zum Abtritt zu bewegen:
"Madame Merkel, Monsieur Obama, Monsieur Nicolas Sarkozy, David Cameron und alle Regierenden dieser Welt, sprechen Sie direkt mit ihn! Sie können helfen, in Senegal einen Konflikt zu vermeiden."
Youssou N'Dour nennt seine Kandidatur eine patriotische Pflicht: Kann ein Popstar Politik machen?
"Ich bin kein Profi in der Politik, aber ich hatte immer ein politisches Bewusstsein. Das Showbiz ist ein kleines bisschen wie die Politik. Sie müssen sich verkaufen. Sie müssen einen Inhalt rüberbringen, und Sie müssen die Leute direkt ansprechen. Für einen Künstler mit politischem Bewusstsein gibt es da sicher Ähnlichkeiten."
Youssou N'Dour ist nicht nur ein erfolgreicher Künstler, er ist auch ein geschäftiger Unternehmer. Er besitzt in Dakar Aufnahmestudios und eine Produktionsfirma. Der Sänger begründete eine Bank, die Mikrokredite verteilt und er baute ein Medienimperium auf. Ihm gehören die meistgelesene Zeitung, ein beliebter Radio- und ein Fernsehsender. Er werde sich auch in Zukunft nicht ins Programm einmischen, verspricht N'Dour. Seine Priorität liege woanders:
"Wenn ich nicht wirksam gegen die Armut kämpfe und den jungen Leuten keine Arbeit geben kann, bin ich gescheitert. Ich will die Kosten des Staatsapparates drakonisch reduzieren. Der Staat muss nützlich und stark sein, aber die Ausgaben müssen vernünftig bleiben. Das Geld, das wir da sparen, können wir in Projekte stecken, die den jungen Leuten Arbeit geben in ihren Vierteln.
Ich gebe Ihnen ein Beispiel: In Senegal haben wir geteerte Straßen, aber zwischen Straße und Häusern ist Sand. Ich habe ein großes Projekt, das Hunderttausende Arbeitsplätze schaffen kann. Ich arbeite an einem Projekt, das von Deutschland aus erdacht wurde. Noch kann ich nicht mehr dazu sagen."
Viele Senegalesen werfen N'Dour mangelnde politische Erfahrung vor oder auch, dass er nicht lange in die Schule gegangen ist. Als Sänger gehört er zudem zu einer niedrigen Kaste. Doch auf jeden Fall hat der Popstar bereits die internationale Aufmerksamkeit auf die Wahlen in Senegal gelenkt. Seit er seine Kandidatur verkündet hat, geben sich Journalisten aus aller Welt in seiner Villa in Dakar die Klinke in die Hand.
"Senegal ist die Pforte zu Afrika. Senegal war die Vitrine der Demokratie in Afrika. Wir erleben einen historischen Augenblick, unsere Demokratie wird sabotiert, und darauf möchte ich die Aufmerksamkeit ziehen. Die Medien werden sich für Senegal interessieren, die Führer der Welt werden sich für Senegal interessieren und ich hoffe, das wird zu Transparenz bei der Wahl führen."
Seine musikalische Karriere ist für den Star damit vorerst beendet:
"Ich habe ein langfristiges Projekt, das über den Wahlabend hinaus dauert. Den Millionen Menschen, die mich unterstützen, muss ich versichern, dass ich langfristig für sie da bin. Das ist kein Bluff, kein Künstlertraum."