Wie lässt sich Big Data mit unseren Grundrechten vereinbaren?
Yvonne Hofstetter sagt von sich, sie sei "schon immer auf der Suche nach Wahrheit" gewesen. Nach ihrem Jurastudium gehörte sie zu den Pionierinnen in der IT-Branche. Wie kommt sie als Frau in einer "Männerbranche" zurecht?
"Wir haben eine Verantwortung für unsere Freiheit", sagt Yvonne Hofstetter. Das klingt erst einmal nicht so überraschend. Doch wenn man weiß, dass die gelernte Juristin ein Unternehmen leitet, das mit Big Data sein Geld macht und zugleich warnt, Big Data bedrohe unsere Demokratie, unsere Freiheit und den Menschen selbst.
Yvonne Hofstetter sagt von sich, sie sei "schon immer auf der Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit" gewesen. Nach ihrem Jurastudium gehörte sie zu den Pionierinnen in der IT-Branche, lernte ihr Handwerk bei einem Start-Up-Unternehmen und bildete sich in den USA zur Produktmanagerin fort.
Es gebe sehr viele Möglichkeiten, Big Data sinnvoll einzusetzen, betont Hofstetter. Als Beispiel nannte sie die "vorausschauende Instandhaltung" von Hochöfen: "Dazu muss man einen solchen Hochofen permanent überwachen." Man bringe überall Sensoren, um den Ofen gegebenenfalls kontrolliert herunterfahren zu können, bevor ein Schaden auftrete. "Und das kann eben ein Algorithmus, ein Berechnungsverfahren, das die Daten auswertet." Zum Problem werde Big Data jedoch, wenn nicht Maschinen, sondern Menschen überwacht würden: "Das ist eine ganz andere Qualität." Damit veränderten wir unser Menschenbild.
Wo liegen ihrer Ansicht nach Chancen und Gefahren von Big Data? Wie kommt sie als Frau in einer "Männerbranche" zurecht? Und warum ist sie eigentlich nicht Sängerin geworden? Darüber spricht Yvonne Hofstetter mit Susanne Führer.