"Es ist nicht die Technik, vor der wir Angst haben"
Zehn Jahre iPhone – für die amerikanische Wirtschaftswissenschaftlerin Shoshana Zuboff kein Grund zum Feiern. Sie warnt vor der Macht, die von den Unternehmen ausgeht, die mit digitalen Anwendungen Geld verdienen.
Sie warne nicht vor der Technologie als solcher, sagt Zuboff, emeritierte Harvard-Professorin. Ihr gehe es um den Kapitalismus, der dahinter stehe. Sie sei davon überzeugt, dass jede Anwendung, die für Überwachung und Kontrolle genutzt werden könne, auch als solche eingesetzt werde – wenn es keine funktionierenden Kontrollen gebe.
Heutzutage gehe es dabei weniger um staatliche Überwachung als um die Auswertung von Nutzerdaten zu wirtschaftlichen Zwecken.
Die Lösung könne aber nicht lauten, dass jeder Nutzer ein Verschlüsselungsexperte werde: "Unsere Regierungen müssen sich viel stärker darum kümmern, dass sichere Bedingungen eingeführt werden", sagt Zuboff. Außerdem benötige es "mehr Unternehmen, die entschlossen sind, den Kapitalismus auf neue Art zu praktizieren."