Ein Tisch, eine Speise und viele Gespräche
Alle Kontinente an einem 100 Meter langen Tisch: Seit zehn Jahren organisiert die Regisseurin Isabella Mamatis in Berlin die "Lange Tafel". Dort gibt es gratis Spaghetti und Menschen unterschiedlicher Herkunft und Alters können ins Gespräch kommen. Inzwischen gibt es die Aktion auch anderswo.
Amerika, Afrika, Asien und Europa beim gemeinsamen Essen: Seit zehn Jahren stellt die Theaterregisseurin und Schauspielerin Isabella Mamatis jährlich die "Lange Tafel" in Berlin auf. Zusammen mit Schülern lädt sie die Öffentlichkeit zu einem großen, gemeinsamen Spaghetti-Essen ein. An dem 100 Meter langen Tisch können Menschen verschiedenen Alters und unterschiedlicher Herkunft Platz nehmen - um ins Gespräch zu kommen. Das Essen gibt es umsonst. Die Gäste sollen aber ihr eigenes Geschirr und Besteck dabei haben.
Die erste "Lange Tafel" stand in der Kreuzberger Bergmannstraße, inzwischen gibt es die "Lange Tafel" an 14 Orten in Berlin. Darüber hinaus existieren "Lange Tafeln" in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Hessen sowie dieses Jahr erstmals in Hamburg. Nächstes Jahr geht es zudem nach Los Angeles in den USA.
Idee aus der Heimat des Vaters
Isabella Mamatis versteht die "Lange Tafel" nicht nur als soziale Aktion, sondern auch als künstlerisches Projekt, als Theateraufführung im öffentlichen Raum. Die Besucher werden, ohne es zu merken, zu einem Teil der Inszenierung. Die Regisseurin gibt den Rahmen vor: das Essen, die auftretenden Künstler, das Thema. Der Rest entwickelt sich von selbst. Als Kommunikation zwischen Jung und Alt, zwischen Kiezbewohnern und Fremden. Für einige Stunden gehört die Straße nicht dem Verkehr, sondern den Menschen. Die Idee dazu hat Mamatis, die deutsch-griechischer Abstammung ist, aus der Heimat ihres Vaters, einer griechischen Insel.
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