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Spazierengehen möglich auf 14 Kilometern Weg
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Vor zehn Jahren gab die Bundeswehr den Truppenübungsplatz in Kyritz-Ruppiner Heide auf. Ein Erfolg des friedlichen Protest gegen das "Bombodrom". Rainer Entrup, zuständig für das Areal, sagt, eine generelle Räumung von Munition sehe er nicht.
Am 9. Juli 2009 verzichtete die Bundeswehr auf den Truppenübungsplatz in der Kyritz-Ruppiner Heide. Mit einer Ausstellung, einer geführten Wanderung und anderen Aktionen wird dieser Tage in der Region Wittstock in Brandenburg an den friedlichen Protest gegen das "Bombodrom" erinnert.
"Eine geführte Wanderung, insbesondere aus diesem Anlass, ist machbar. Da gibt es sichere Wege – das können wir organisieren", sagte Rainer Entrup vom Bundesforstbetrieb Brandenburg-West, der heute für das Gelände zuständig ist, im Deutschlandfunk Kultur. Weite Teile des insgesamt 12.000 Hektar großen Geländes seien bis heute aber nicht kampfmittelfrei und deshalb gesperrt.
Inzwischen seien immerhin öffentliche Wanderwege in einer Länge von 14 Kilometern auf dem Gelände freigegeben, sagte Entrup weiter. "Das ist schon ein schönes Stück Wanderung in der Heide." Dort könne jeder spazieren gehen, Fahrrad fahren oder reiten.
Räumung über Jahre
Erstes Ziel sei jetzt, das Gelände von Streumunition zu räumen. Diese Streuwaffen seien im Oslo-Abkommen geächtet worden, als Beitrittsstaat sei Deutschland verpflichtet, diese Munition zu beseitigen. Dafür würden noch drei bis vier Jahre benötigt, schätzt Entrup.
Danach würden immer wieder mal Flächen freigegeben werden, "weil wir keine Befundlage mehr haben", sagt Entrup: "Eine generelle Räumung sehe ich nicht." Freigaben würden allenfalls anlassbezogen erfolgen: "Das man sagt, hier soll ein Wanderweg entstehen. Wir haben einen Bedarfsträger, der das finanziert. Machen wir."
Nur allgemeine Infos von der russischen Armee
Einen Plan, wo auf dem früheren Übungsplatz Munition liegen könnte, habe man nie erhalten. Von der russischen Armee seien nur allgemeine Informationen gekommen.
"Man muss sich vorstellen: vierzig Jahre Übungsbetrieb, vierzig Jahre scharfer Schuss und das ganze im Kalten Krieg unter Geheimhaltung." Außerdem habe sich die Waffentechnik in der Zeit ständig verändert. Deshalb gebe es immer wieder Überraschungen.