Wahlen unter UN-Blauhelmschutz
Unter dem Schutz von 11.000 UN-Blauhelmsoldaten haben in der Zentralafrikanischen Republik die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen begonnen. Bisher verlaufe die Abstimmung friedlich, berichtet Joachim Augner – mit langen Schlangen vor den Wahllokalen.
In der Zentralafrikanischen Republik haben heute früh die bereits mehrfach verschobenen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen begonnen. In manchen Wahllokalen in der Hauptstadt Bangui konnte die Abstimmung allerdings nicht pünktlich beginnen, weil Wahlzettel fehlten.
Die Abstimmung verlaufe bisher friedlich, berichtet Korrespondent Joachim Augner:
"Blauhelme patrouillieren durch die Hauptstadt Bangui. Sie sollen für Sicherheit sorgen. Und das scheint auch zu funktionieren. Vor den Wahllokalen haben sich lange Schlangen gebildet, auch in dem mehrheitlichen muslimischen Stadtteil, wo es in der Vergangenheit zu schweren Unruhen und Übergriffen gekommen war. Auch dort traut man sich an die Wahlurnen."
"Blauhelme patrouillieren durch die Hauptstadt Bangui. Sie sollen für Sicherheit sorgen. Und das scheint auch zu funktionieren. Vor den Wahllokalen haben sich lange Schlangen gebildet, auch in dem mehrheitlichen muslimischen Stadtteil, wo es in der Vergangenheit zu schweren Unruhen und Übergriffen gekommen war. Auch dort traut man sich an die Wahlurnen."
Eine Wahlliste mit 30 Namen
Durch das vor zwei Wochen abgehaltene Verfassungsreferendum sei eine Kandidatur des ehemaligen Diktators Bozizé nicht mehr möglich, sagte Augner. Auch die Anführer der Rebellenorganisationen seien vom Verfassungsgericht nicht zur Wahl zugelassen worden:
"Ansonsten gibt es eine Wahlliste mit 30 Namen. Unternehmer kandidieren und ehemalige Minister, außerdem zwei Söhne ehemaliger Machthaber, so der Sohn des Diktators und selbst ernannten Kaisers Bokassa. Es sind aber auch neue, noch unbekannte Kandidaten dabei. Die kann man ganz schlecht einschätzen. Es gibt hier keine Wählerforschung oder Umfragen, aus denen man schließen könnte, wer da die Nase vorne hat."
"Ansonsten gibt es eine Wahlliste mit 30 Namen. Unternehmer kandidieren und ehemalige Minister, außerdem zwei Söhne ehemaliger Machthaber, so der Sohn des Diktators und selbst ernannten Kaisers Bokassa. Es sind aber auch neue, noch unbekannte Kandidaten dabei. Die kann man ganz schlecht einschätzen. Es gibt hier keine Wählerforschung oder Umfragen, aus denen man schließen könnte, wer da die Nase vorne hat."
"Versöhnliche Töne" der islamisch geprägten Rebellen
Bis zur Auszählung der Wahlen werde es voraussichtlich noch zwei Wochen dauern, dann gäbe es am 31. Januar noch einmal eine Stichwahl, so Augner. Er schilderte auch das veränderte Verhalten der islamisch geprägten Rebellen im Norden des Landes, wo man jetzt "versöhnliche Töne" höre.
"Der Kommandeur dieser Gruppe, der Séléka-Rebellen, der hat jetzt gesagt, dass seine Leute heute dafür sorgen würden, dass ohne Gewalt und mit hoher Beteiligung gewählt werden kann. Das ist ein Sinneswandel. Denn noch vor zwei Wochen hat dieser Kommandeur Im Norden diesen eigenen Staat ausgerufen. Wahlen wollte er da auf jeden Fall verhindern."
"Der Kommandeur dieser Gruppe, der Séléka-Rebellen, der hat jetzt gesagt, dass seine Leute heute dafür sorgen würden, dass ohne Gewalt und mit hoher Beteiligung gewählt werden kann. Das ist ein Sinneswandel. Denn noch vor zwei Wochen hat dieser Kommandeur Im Norden diesen eigenen Staat ausgerufen. Wahlen wollte er da auf jeden Fall verhindern."
"Das Land muss auf die Beine gestellt werden"
Die Konfliktparteien müssten zusammengebracht werden, das Land brauche eine Einigung, meinte Augner. Das hätten im Wahlkampf auch alle Kandidaten versprochen:
"Wenn das gelingt, wird es ganz schnell Zeit, das Land auf die Beine zu stellen, damit es den Menschen dort besser geht. Im Land gibt es keine Infrastruktur, kein Gesundheitssystem, kein Bildungssystem. Es gibt viele wertvolle Bodenschätze, die aber nicht vernünftig vermarktet werden. Da muss man dran gehen, dann hätte der Frieden auch eine größere Chance."
"Wenn das gelingt, wird es ganz schnell Zeit, das Land auf die Beine zu stellen, damit es den Menschen dort besser geht. Im Land gibt es keine Infrastruktur, kein Gesundheitssystem, kein Bildungssystem. Es gibt viele wertvolle Bodenschätze, die aber nicht vernünftig vermarktet werden. Da muss man dran gehen, dann hätte der Frieden auch eine größere Chance."