Tipps und Erfahrungsberichte zur Müllvermeidung finden sich auch auf Shia Sus Blog "Wasteland Rebels".
Ich nehm's ohne!
Leben ohne Klopapier? Das gehe, na klar, und sei nicht mal eklig, betont die "Zero Waste"-Aktivistin Shia Su. Die Bloggerin versucht, ein möglichst müllfreies Leben zu führen. Wie sie das macht, erklärt sie in unserem Gespräch.
Kassenbons? Sondermüll. Klopapier? Brauch ich nicht. Recycling? Keine Lösung. - Die "Zero Waste"-Aktivistin Shia Su versucht, in ihrem Leben Müll möglichst komplett zu vermeiden. Was pro Jahr in ihrem Zwei-Personen-Haushalt an nicht-recycelbarem Abfall anfällt, passt in ein Einmachglas.
Dazu inspiriert habe sie ein Video einer Familie aus den USA: "Die hat das einfach gemacht und so viel Müll vermieden. Und ich fand das total toll", so Shia Su im Deutschlandfunk Kultur. "Aber ich habe gleichzeitig gedacht: Naja, hier bei uns in Deutschland, das geht ja nicht." Schritt für Schritt sei sie dann doch hereingerutscht und am Ende selbst überrascht gewesen, wie weitgehend man Müll vermeiden kann. So kauft sie inzwischen, wenn möglich, in sogenannten Unverpackt-Läden, zum Zahnarzt bringt sie ihren eigenen Becher zum Mundausspülen mit.
Popodusche statt Klopapier
Und auch auf Toilettenpapier verzichteten sie und ihr Mann inzwischen. "Ich weiß, das klingt jetzt erstmal superschockierend, supereklig. Ich glaube, wir hätten das auch nie gemacht - also wir sind mein Mann und ich - wenn wir nicht ein Jahr in Tokio in unserem Studium gelebt hätten und da gab es halt immer diese High-Tech-Klobrillen mit Bidet-Funktion", sagt Shia Su. "Wir haben einfach Gefallen daran gefunden, weil man danach viel hygienischer sich saubergemacht hat sozusagen." In ihrer Mietwohnung sei es aber nicht möglich gewesen, eine solche Toilette zu installieren. "Es gibt aber auch so was wie - 'Popoduschen' heißen die glaube ich -, so Plastikflaschen mit so einem kleinen Duschkopfaufsatz."
Seit der Umstellung auf Müllvermeidung lebe sie auch viel gesünder, sagt Shia Su. "Wenn man unverpackt einkauft, kauft man meistens nur noch frische Lebensmittel, frisches Obst, Gemüse, unverarbeitete Sachen."
(uko)
Hören Sie hier die ganze "Echtzeit"-Sendung vom 2. September 2017:
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