"Wir waren sehr, sehr naiv damals"
Auch 25 Jahre nach dem Friedenskonzert in der ZETRA-Halle in Sarajevo ist der Krieg noch in den Köpfen, sagt der Musiker Davor Ebner. Seine Band Regina stand damals auf der Bühne, als 30.000 in der Halle tanzten und noch auf Frieden in Jugoslawien hofften.
"Ich war damals 19 Jahre alt und ich dachte, dass ich ein sehr großer Star bin", erinnert sich der Musiker Savor Ebner im Deutschlandradio Kultur an das legendäre Konzert in der ZETRA-Halle in Sarajevo im Sommer 1991. Er sei damals sehr stolz gewesen, dass Regina als jüngste Band unter so vielen bekannten jugoslawischen Gruppen auftreten konnte. "Ich dachte, dass ich mit meiner Musik, mit meiner Band irgendwie die Sachen verändern kann, aber leider war das nicht der Fall."
Hilflos gegen den Krieg
Das Konzert sei damals über das jugoslawische Fernsehen live übertragen worden, sodass es hunderttausende Menschen miterlebten. "Wir waren sehr, sehr naiv damals", sagt Ebner heute, dessen Band Regina schon damals zu den bekanntesten Gruppen in Jugoslawien zählte und bis heute erfolgreich ist. Schließlich habe der Rock and Roll vor mehr als 20 Jahren einmal den Vietnam-Krieg gestoppt. "Aber leider konnten wir nichts machen", sagt Ebner. Der Krieg war damals bereits in Kroatien ausgebrochen.
Freunde auch nach dem Krieg
Seine eigene Bandmitglieder seien über all diese Jahre Freunde geblieben, obwohl sie im Krieg zu verschiedenen Seiten gehörten. "Trotzdem sind wir nach so vielen Jahren zurückgekommen und saßen an einem Tisch und sagten, wir sind Freunde, wir sollten Musik machen, nicht über Politik reden." Die Band spiele immer noch zusammen, was erstaunlich sei.