Zheng He - der legendäre Seefahrer aus Asien
In Asien gilt nicht Kolumbus, sondern Zheng He als der bekannteste Seefahrer aller Zeiten. Er kreuzte bereits im 15. Jahrhundert durch die Weltmeere und umfuhr und kartographierte früher als Kolumbus und Magellan Amerika. Diesem sagenumwobenen Seefahrer hat Michael Yamashita einen Bildband gewidmet.
Wer ist der bekannteste Seefahrer aller Zeiten? Wer sagt da nicht Kolumbus. In Asien allerdings fällt die Antwort anders aus, dort gilt der chinesische Admiral Zheng He aus dem 15. Jahrhundert als der wichtigste Seefahrer aller Zeiten, während er in der westlichen Welt nahezu unbekannt ist.
Ähnlich überrascht von dieser Tatsache war der amerikanische Fotograf Michael Yamashita, als er bei der Arbeit an seinem Fotoband über Marco Polo immer wieder auf den Namen Zheng He stieß, - Grund genug, sich diesem legendären Seefahrer in einem eigenen Buch anzunehmen. Jetzt ist Yamashitas Fotoband auch in Deutschland erschienen unter dem Titel "Die Drachenflotte des Admirals Zheng He".
Zheng He wurde 1371 geboren, er war mongolischer Herkunft und Zeit seines Lebens Muslim. Wegen seiner Intelligenz wurde er mit zehn Jahren Militärkadett auf einer Eliteschule, - dazu gehörte, dass er allerdings kastriert wurde, also Eunuch wurde.
Zheng He hatte das Glück, in eine absolute, ganz kurze Blütezeit Chinas hineingeboren zu werden, die 1424 schon wieder endete.
Verantwortlich für dieses Aufblühen Chinas war Zhu Di, der 3. Ming-Kaiser, Buddhist, Pazifist, Künstler, Staatsmann: er lässt den Palast des Himmlischen Friedens in Peking errichten, verlängert die chinesische Mauer um 1600 km und lässt den längsten Schifffahrtskanal aller Zeiten bauen. Und er lässt eine gigantische Flotte bauen, zu deren Admiral Zheng He 1405 ernannt wird.
Es waren die größten Segelschiffe, die je gebaut wurden, anderthalb mal so groß wie ein Fußballfeld, technologisch so ausgereift, wie europäische Schiffe im 19. Jahrhundert.
Historisch belegt sind folgende Verdienste von Zheng He: sieben Mal befährt er den Indischen Ozean, kartographiert ihn von den Philippinen bis Kenia, und er schafft die Piraterie ab: Denn die Botschaft des Kaisers Zhu Di ist Frieden, Handel und Buddhismus. Und all das assoziieren die Menschen Asiens nun bis heute mit Zheng He.
Dann allerdings wird Zheng Hes Geschichte noch spannender, - Michael Yamashita reißt das Thema allerdings nur kurz in seinem Buch an -, es ist wahrscheinlich, dass vier Flotten Zheng Hes Amerika umfahren und kartographiert haben und dass Kolumbus und Magellan nur losfuhren, weil sie insgeheim über chinesische Karten verfügten. Diese im Moment unter Historikern erbittert geführte Diskussion ist nachlesbar in dem auch von Yamashita empfohlenen Standardwerk über Zheng He von dem Engländer Gavin Menzies, Titel "1421. Als China die Welt endeckte." (Droemer-Knaur Verlag 2003).
Was Yamashitas Buch auszeichnet sind die Fotos, - man muss sie genießen: Da gibt es einmal die bekannten Bilder von Zheng He, dann auch neue, nie gesehene, wunderbare Bilder der Monsterschiffe. Und dann sind da die cirka 250 Fotos aus dem Indischen Ozean, oft Fotos, die einen vergessen machen, dass sie von heute sind, - ein Beispiel: Yamashita hat Bilder von Werkstätten gemacht, in denen nach denselben Methoden wie vor 600 Jahren auch heute noch die alten Handelsgüter Zheng Hes traditionell hergestellt werden, Fotos von Seidenraupen, von Töpfereien, in denen heute noch Ming-Porzellan produziert wird. Da ist jedes Foto handverlesen und hat seine Geschichte.
Ein Fotoband für Kenner, für Genießer, für alle Liebhaber Asiens, - und für die ist es sicherlich ein Kultbuch, ein Buch, das einen Kontinent erschließt.
Michael Yamashita: Die Drachenflotte des Admirals Zheng He
Übersetzt von Cornelia Panzacchi
Frederking & Thaler Verlag 2006
504 Seiten
29,90 Euro
Ähnlich überrascht von dieser Tatsache war der amerikanische Fotograf Michael Yamashita, als er bei der Arbeit an seinem Fotoband über Marco Polo immer wieder auf den Namen Zheng He stieß, - Grund genug, sich diesem legendären Seefahrer in einem eigenen Buch anzunehmen. Jetzt ist Yamashitas Fotoband auch in Deutschland erschienen unter dem Titel "Die Drachenflotte des Admirals Zheng He".
Zheng He wurde 1371 geboren, er war mongolischer Herkunft und Zeit seines Lebens Muslim. Wegen seiner Intelligenz wurde er mit zehn Jahren Militärkadett auf einer Eliteschule, - dazu gehörte, dass er allerdings kastriert wurde, also Eunuch wurde.
Zheng He hatte das Glück, in eine absolute, ganz kurze Blütezeit Chinas hineingeboren zu werden, die 1424 schon wieder endete.
Verantwortlich für dieses Aufblühen Chinas war Zhu Di, der 3. Ming-Kaiser, Buddhist, Pazifist, Künstler, Staatsmann: er lässt den Palast des Himmlischen Friedens in Peking errichten, verlängert die chinesische Mauer um 1600 km und lässt den längsten Schifffahrtskanal aller Zeiten bauen. Und er lässt eine gigantische Flotte bauen, zu deren Admiral Zheng He 1405 ernannt wird.
Es waren die größten Segelschiffe, die je gebaut wurden, anderthalb mal so groß wie ein Fußballfeld, technologisch so ausgereift, wie europäische Schiffe im 19. Jahrhundert.
Historisch belegt sind folgende Verdienste von Zheng He: sieben Mal befährt er den Indischen Ozean, kartographiert ihn von den Philippinen bis Kenia, und er schafft die Piraterie ab: Denn die Botschaft des Kaisers Zhu Di ist Frieden, Handel und Buddhismus. Und all das assoziieren die Menschen Asiens nun bis heute mit Zheng He.
Dann allerdings wird Zheng Hes Geschichte noch spannender, - Michael Yamashita reißt das Thema allerdings nur kurz in seinem Buch an -, es ist wahrscheinlich, dass vier Flotten Zheng Hes Amerika umfahren und kartographiert haben und dass Kolumbus und Magellan nur losfuhren, weil sie insgeheim über chinesische Karten verfügten. Diese im Moment unter Historikern erbittert geführte Diskussion ist nachlesbar in dem auch von Yamashita empfohlenen Standardwerk über Zheng He von dem Engländer Gavin Menzies, Titel "1421. Als China die Welt endeckte." (Droemer-Knaur Verlag 2003).
Was Yamashitas Buch auszeichnet sind die Fotos, - man muss sie genießen: Da gibt es einmal die bekannten Bilder von Zheng He, dann auch neue, nie gesehene, wunderbare Bilder der Monsterschiffe. Und dann sind da die cirka 250 Fotos aus dem Indischen Ozean, oft Fotos, die einen vergessen machen, dass sie von heute sind, - ein Beispiel: Yamashita hat Bilder von Werkstätten gemacht, in denen nach denselben Methoden wie vor 600 Jahren auch heute noch die alten Handelsgüter Zheng Hes traditionell hergestellt werden, Fotos von Seidenraupen, von Töpfereien, in denen heute noch Ming-Porzellan produziert wird. Da ist jedes Foto handverlesen und hat seine Geschichte.
Ein Fotoband für Kenner, für Genießer, für alle Liebhaber Asiens, - und für die ist es sicherlich ein Kultbuch, ein Buch, das einen Kontinent erschließt.
Michael Yamashita: Die Drachenflotte des Admirals Zheng He
Übersetzt von Cornelia Panzacchi
Frederking & Thaler Verlag 2006
504 Seiten
29,90 Euro